Lars P.o.V.
Kurz vor der Tür hält Roman inne und starrt abwesend vor sich hin. "Ich bin bei dir, egal was passiert.", raune ich in sein Ohr und nehme ihn in den Arm. Räuspern. "Ich warte dann mal hier im Flur.", meldet sich mein Vater und geht den Flur entlang. Kurz danach macht Roman sich los. "Danke..", murmelt er und geht durch die Tür. Ich direkt hinterher.
Roman P.o.V.
Das Zimmer, in dem Flo untergebracht ist, ist zwar ein großes Doppelzimmer, jedoch ist nur eins der beiden Betten besetzt - Flo seins. Selbiger liegt, an einer Infusion angeschlossen, schlafend in den weiten Decken seines Bettes. Zögernd trete ich an die eine Seite, setze mich auf den dort stehenden Stuhl und schaue Flo einfach nur an. Auf einmal ist alle Angst wie weggeblasen. Er kann mir nichts tun. Selbst wenn, er würde sich nur selber nur nochmehr verletzen. Da öffnet er plötzlich die Augen und starrt mich kalt an. Schon aufgrund dieser Miene zucke ich etwas zurück. Lars scheint das gesehen zu haben, denn sofort steht er hinter mir. "Du bist also doch gekommen..", seufzt Flo schließlich leise und die Kälte in den blaugrünen Augen verschwindet. Stattdessen sieht er einfach nur müde aus. "Wenn auch in Begleitung von IHM da." Ich versteife mich etwas und ringe mit den Händen. "Sag, was du zu sagen hast, Flo.", sage ich dann, so feste wie möglich, und richte mich auf. Er schmunzelt kurz. "Ich wollte mich...entschuldigen." Ungläubig starre ich ihn an. Flo und sich entschuldigen?!
Er grinst, aber es sieht mehr drohend oder gefährlich aus, als sympathisch. "Ich entschuldige mich dafür, dass ich dich in die Nähe von ihm gelassen habe. Alles andere tut nichts zur Sache. Er hätte dich nicht kriegen dürfen, das weißt du genau so sehr wie ich." Ruckartig stehe ich auf und bälle die Fäuste. Er redet ja so, als wäre Lars nicht hier! "Tut nichts zur Sache?!", bringe ich leise, aber schneidend, über die Lippen. "Dass du mich entführt hast, tut nichts zur Sache?! Dass du Lars fast umgebracht hättest, tut nichts zur Sache?! DASS DU MIR DAS ALLES ANGETAN HAST, TUT NICHTS ZUR SACHE!?" Ich merke, wie Lars mich schützend von hinten umarmt und an sich zieht. "Du warst mal mein bester Freund... Und das ist der Grund, warum alles nur nochmehr wehtut, was du getan hast! WIE KONNTEST DU NUR, DU PSYCHO?!", brülle ich und unterdrücke die aufkommenden Tränen dabei kein bisschen. Ausdruckslos starrt Flo zurück, dann grinst er. Fängt an zu lachen. Es braucht etwas bis ich begreife, dass er mich auslacht. "Du bist so naiv, Dummerchen.", meint er und steht wankend auf. Greift nach dem Ständer von der Infusion. "Komm bloß nicht näher, wenn du nicht auf der Intensivstation landen willst!", zischt Lars und zieht mich ein paar Schritte mit rückwärts. Doch Flo lacht nur weiter, wie irre. Kälteschauer fliegen nur so über meinen Rücken. Das ist das Lachen aus meinem Traum... Dabei kommt er langsam immer näher. Er will mir nur Angst machen, er will mich nur erschrecken! Er trollt mich, ganz sicher., wiederhole ich immer wieder in Gedanken. "Bleib wo du bist Junge!", ruft auf einmal Lars sein Vater. "Niemand sagt mir, was ich zu tun habe!", entgegnet Flo und funkelt den in der Tür stehenden Mann an. "Doch, ich!" Mit einem Knurren wendet er sich Lars' Vater zu und ehe ich es mich versehe, liegt Flo auf dem Boden. Bewusstlos. "Wa-", stammelt Lars, als sein Vater eine Spritze hochhält. "Beruhigungsmittel. Wurde mir eben gegeben, als ich das hier durch die Tür gehört habe. Die Schwester kommt gleich und jetzt kommt! Ihr kommt mir beide nicht mehr in die Nähe von ihm hier. Der ist bereit für die Klapse." Stockend stolpere ich Lars hinterher, aber im Treppenhaus bricht der Damm vollends.
Lars P.o.V.
Als ich Roman im Treppenhaus fallen sehe, schnelle ich vor, um ihn vor einen Genickbruch zu bewahren. "Was ist mit ihm?!", frage ich alarmiert und auch erschrocken. Er reagiert nicht wirklich, sondern starrt nur weinend und schluchzend ins Nichts. Als wäre ich gar nicht da. "Trag ihn bis zum Auto! Ich glaube, er hat einen Nervenzusammenbruch.", meint Dad. Schnell hebe ich Roman im Brautstyle hoch und eile die letzten Stufen mit ihm ins Erdgeschoss. Während ich, mit dem Schlüssel zwischen die Zähne geklemmt, weiter nach draußen zum Auto eile, erstattet mein Vater an der Rezeption Bericht.
Am Auto angekommen - irgendwie schaffe ich es, mit Roman auf den Armen das Auto aufzukriegen - setze ich ihn auf die Rückbank, schließe die Tür, steige auf der anderen Seite ein und schließe das Auto wieder ab. "Ssshhhhhh alles gut, alles gut.. Er ist nicht mehr bei dir, okay?", flüstere ich dann so beruhigend wie möglich und nehme Roman in den Arm. Stumpf starrt der weiter ins Nichts und reagiert nicht wirklich. Ratlos drücke ich ihn feste an mich und streiche ihm über den Rücken. "Ich lasse ihn nie wieder an dich ran.", murmele ich dabei vor mich hin.
Da endlich bewegt er sich. Krallt sich an meinem Hoodie fest und rückt näher zu mir. "I-ich hab ih-ihm vertraut!", heult er leise vor sich hin. "Ich weiß. Ich doch auch kleiner, ich doch auch.." So sitzen wir da, bis Romans Schluchzer leiser und sein Körperzittern schwächer wird und beides durch ein leises Atmen ersetzt wird. Verdutzt schaue ich nach und tatsächlich. Er ist auf meinem Schoß eingeschlafen, mit Tränenverschmierten Wangen. Sanft streiche ich mit dem Daumen drüber. Bei dem Anblick muss ich, trotz der Lage, irgendwie doch ein wenig lächeln.Plötzlich klopft es ans Fenster. Erschrocken schaue ich auf und bemühe mich, nicht zusehr zusammenzuzucken. Nicht, dass Roman wieder wach und zurück in die gerade so schlimme Realität gezogen wird. Mein Vater steht draußen. Schnell öffne ich die Autotüren Mithilfe des Schlüssels und werfe selbigen auf den Fahrersitz. "Danke. Geht's wieder?", fragt er und steigt ein. "Er schläft.", gebe ich trocken zurück. "Oh, tatsächlich. Na dann können wir ja einmal auf das Gesetz scheißen, was? Zwei Leute kann man nicht anschnallen.", meint er und fährt an. "Wie meinst du das?", frage ich verwirrt und kneife etwas die Augen zusammen. "Damals, als noch sehr klein warst, hast du oft geweint. Weil du Angst vor etwas hattest oder so. Wenn dann deine Mutter mit dir zur Beruhigung gekuschelt hat, wolltest du nie von ihr weg. Hat sie dich einmal hingesetzt und ist kurz aus dem Raum raus, hast du das Schreien angefangen. Ich kann mir vorstellen, dass das auch gleich passieren würde, wenn du Roman zurück auf seinen Sitz setzt. Deshalb.", erklärt er. Das macht Sinn.. "Okay.. Und was wird eigentlich aus der Mülltonne?", frage ich und meide den eigentlichen Namen. "Sie lassen ihn im Krankenhaus, bis er wieder gesund ist. Aber abseits der anderen Patienten. Und ihr dürft ihn auch nicht mehr besuchen. Aber ich kann mir eh nicht vorstellen, dass ihr das noch wollt. Danach sehen sie weiter, haben sie gesagt." Ich grummele nur als Bestätigung. "Aber ins Gefängnis kommt er auf jeden Fall.", fügt er nach einer Weile hinzu.
~
Anfangs wollte ich Flo noch bereuen lassen (ab hier hab ich Manche Ideen schon länger gehabt), aber das war mir dann doch klischeehaft. Und zu blöd. Niemand kann erst nett, dann richtig scheiße und irre und dann wieder nett sein. Nicht mal Flo. Also hab ich ihn bereit für die Klapse gemacht.
Anywayssssssss, hat jemand noch einen dringenden Wunsch, der in die FF kommt? Weil das hier sich auch langsam dem Ende zuneigt.. Keine Sorge, mindestens zehn Kapitel kommen noch, aber ja..
WÜNSCHE ODER IDEEN ODER ETC.???!
Nvm, aber ich werde das hier auch vermissen... Das ist die einzige FF von mir selber, die ich lesen kann, ohne an Cringeanfällen zu sterben!
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It's Okay to be Gay
FanfictionRoman ist gar nicht einverstanden mit der "Idee", in eine Art Schulinternat nach Halle zu gehen. Mit dem Gefühl, von seinen Eltern wegen der Scherereien in der alten Schule dorthin abgeschoben zu werden, muss er auch noch seinen neuen Zimmernachbarn...