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Lars P.o.V.

Komplett überfordert schaue ich zu Leah, die einen Lachanfall zu unterdrücken scheint. "Komm Marie, er braucht Luft.", meint sie dann nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich amüsiert. "Na guuuuut.", mault die Kleine, aber lässt mich wemigstens los. "Danke.", ächze ich und stehe wieder auf. "Ihr geht jetzt wieder oder?", fragt die Kleine dann und schaut mit großen Augen zu uns hoch. "Jap. Aber keine Sorge. Wenn du willst, kommen wir wieder.", grinse ich und verpasse Leah einen Tritt, als sie zu etwas ansetzen will. Marie strahlt. "Jaaaaa!"

"Was war das denn eben? Ich dachte, du willst mit Flo nichts zu tun haben!", sprudelt Leah draußen auf halbem Weg plötzlich los. Ich zucke nur mit den Schultern. "Was denn? Marie ist nicht Flo. Außerdem können wir dann immer gucken, ob er zu Hause ist. Und wenn, gibts einen Denkzettel!", erwidere ich grimmig. "Und du? Solltest du mir nicht noch was von Lou ausrichten?", frage ich dann und drehe den Kopf in ihre Richtung. "Doch...", seufzt sie schließlich. Ich hebe eine Augenbraue. "Und was?", hake ich nach.

Sie bleibt stehen und fährt sich mit der einen Hand durch die blaugrünen Haare. "Sie war erst echt sauer auf dich, weil du einfach Schluss gemacht hast. Aber dann auf einmal nicht mehr." An ihrem Tonfall merke ich, dass sie selber nicht wirklich versteht, was "passiert" ist. "Und?", frage ich verwirrt. "Sie will, dass ich dir was sage, weil sie selber Schiss hat vor deiner Reaktion, wenn sie es dir gesagt hätte. So, wie du drauf warst." Ich grinse schief. "Naja, ich hätte sie zumindest nicht gegen den nächstbesten Schrank geworfen." Der kommt zwar lahm, aber Leah schmunzelt doch etwas. "Sie hat mir gesagt, dass sie es nicht schlimm findet, dass du Schluss gemacht hast. Dass du auf dein Herz hören sollst.", erzählt sie dann weiter. "Klingt nach Dumbledore aus Harry Potter.", stelle ich verwirrt fest. "Stimmt." Damit geht Leah wieder weiter.
Ich folge ihr, wenn auch total verwirrt. Was meint Lou damit? Dass ich auf mein Herz hören soll? Abwesend schüttele ich mit dem Kopf und schaue beim Laufen gelangweilt in der Gegend umher.

"Und? War er da?", fragt Kyan mich in unserem Zimmer. Ich schüttele nur mit dem Kopf. "Nein. Nur seine Schwester. Aber im Gegensatz zu ihm ist sie ehrlich nett.", seufze ich und schaue zu Romans Bett. Ein brauner Schopf ist auf dem Kissen geradeso zu erkennen, mehr nicht. "Er schläft tief und fest.", informiert Kyan mich überflüssigerweise. Ich nicke nur. "Gut. Aber nur weil Flo sich heute nicht blicken lässt, wird er es ganz lassen. Vorerst wird das mit den Posten so bleiben, wir werden uns aber abwechseln. Diese Schimmelmelone darf auf keinen Fall wieder herkommen.", stelle ich dann klar. Kyan nickt knapp, aber so wie ich es erkennen kann, hat er noch eine Frage. "Frag.", murre ich und lasse mich auf mein Bett fallen.

"Was ist...wenn Roman Flo aber sehen möchte?", fragt er zögerlich. "Ich denke, das will er vorerst nicht. Er hat Rotz und Wasser geheult, als dieser Vollidiot weg war.", erwidere ich nur. Die Antwort scheint Kyan zu genügen. Er nickt wieder und verdrückt sich dann wieder aus dem Zimmer. Ich seufze nur und streife mir die Schuhe mit den Füßen ab. "Ist er weg?", fragt Roman auf einmal und setzt sich hellwach auf. "Du schläfst ja gar nicht.", stelle ich verdutzt fest. "Nö." Er zuckt mit den Schultern. "Warum nicht? Ich dachte, du bist müde?", frage ich verwirrt. "Bin ich auch...", murmelt er leise und senkt den Blick. "Aber?", hake ich nach und beuge mich auf der Bettkante etwas nach vorn. "Ich wollte nicht. Nicht solange du nicht da warst..."

Darauf weiß ich erst mal überhaupt nichts zu erwidern. "Ookayyyyy?", mache ich deshalb verdattert. Roman lächelt schwach. "Ich weiß auch nicht, warum. Aber in deiner Gegenwart fühle ich mich halt viel wohler, sicherer, als in der Gegenwart anderer. Selbst wenn sie, wie Kyan zum Beispiel, die gleiche gute Absicht  haben wie du.", erklärt er dann und zupft an seiner Bettdecke herum. "Obwohl ich dir wehgetan habe?", flüstere ich leise und ein bisschen niedergeschlagen, aber er scheint es trotzdem zu hören. "Ja. Ich weiß, du würdest das nie mit Absicht tun. Klar, wir haben einen schwierigen Anfang miteinander gehabt, aber..... Keine Ahnung!" "Da hast du Recht. Auch dass ich dir nicht mit Absicht wehtun würde.", erwidere ich und lächele ihn k.o. an. Er guckt kurz verdutzt, dann lächelt er zurück.

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Ich leben noch. Aber mein Kiefer gefühlt ned mehr :,)

Wünsche/Ideen/etc.?

It's Okay to be GayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt