(41) Dunkelheit

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Geräusche hielten mich wach. Obwohl ich hätte jede Sekunde einschlafen können, hörte ich immer noch Geräusche.

In einem Flugzeug war es ganz normal, aber gewöhnen würde ich mich wohl nie daran und würde das vielleicht mein letzter Flug werden ?

Draußen war es schon stockduster und man konnte nur noch die Sterne am Himmel sehen.

„Geh schlafen"hörte ich dann seine raue Stimme sprechen, die sich anhörte, als hätte er Tage lang nicht mehr gesprochen und schaute zu seinem Platz, der gegenüber von mir lag. Ein kleiner Tisch trennte uns diesmal, wofür ich auch echt dankbar war.

Doch er schaute nicht mal einmal auf, sondern starrte nur auf sein Handy, um irgendetwas einzutippen. Und genau das brachte mich auf eine Idee.

„Du hast gesagt im Flugzeug darf ich dein Handy haben"sprach ich etwas lauter, um ihn nun auf mich aufmerksam zumachen, doch aufschauen tat er noch immer nicht.

Ihn schien es nicht zu interessieren, denn lange Zeit kam nichts von ihm, bis er dann doch zwei Wörter raus bekam.

„Jetzt nicht"

„Hast du aber gesagt!"

„Klappe!"knurrte er beschäftigt und tippte immer noch auf seinen Handy herum.

„mieser Lackaffe"zischte ich und trat ihn mit voller kraft unterm Tisch auf den Fuß, sodass er nun das erste mal aufschaute.

Ein undefinierbarer Ausdruck lag auf einem Gesicht, der aber nicht lange anhielt, da er sich wieder seinem Handy widmete.

Heute konnte er wohl Einiges ab, immerhin war er sonst immer direkt auf 180, doch warum sollte ich ihn in Ruhe lassen, wenn er es mir doch versprochen hatte.

Versprechen hält man. Sowas sollte doch ein Drogenboss am meisten kennen.

„Ich möchte gern-"

„HIER!"schrie er plötzlich,warf das Handy so kräftig auf den Boden, sodass es eindeutig kaputt war und schoss es mit dem Fuß zu mir sodass es einmal mit dem Bildschirm auf dem Boden über den ganzen Boden schlitterte und nun direkt vor meinen Füßen liegen blieb.

Zusammen gezuckt schaute ich langsam auf das Handy und dann langsam nach oben zu Aiden.

Er sah gestresst aus und fuchtelte immer wieder mit seinen Händen rum.

„Was ist dein Problem ?"fragte ich vorsichtig und hob das Handy langsam auf.

Tatsächlich war der ganze Bildschirm mit Rissen übersäht und reparieren brauchte man dieses Ding auch nicht mehr.

„Ich wusste zwar das der Tag hässlich wird, aber mit dir habe ich absolut nicht gerechnet"sprach ich ohne nach zudenken und schaute mir weiterhin das Handy in meiner Hand an.

„Geh schlafen!"

„NEIN !" schrie ich ihn an und war kurz davor zusammen zubrechen und erst jetzt musterte er mich und schaute mich aufmerksam an.

„IMMER, wirklich immer sagst du mir was ich zu machen habe, aber Antworten bekomme ich keine Einzige ! Du entführst mich, spielst mit mir, bist der Geheimnisvolle Typ und tötest einfach mal auf SPAẞ!"schrie ich ihn an und musste erstmal wieder Luft holen um allgemein einen klaren Gedanken zu fassen.

Na klar wusste ich, dass es Leute gab die mich nicht am Leben gelassen hätten, aber war das wirklich eine Belohnung ?

Gab es nicht mal Situationen oder Erlebnisse, wo man überlegt hatte, aber es keine Belohnung war ?

Niemals sollte man aufgeben, dass sagten viele immer so leicht, aber leicht war es in manchen Situation überhaupt nicht.

Unendliche Tränen liefen mir übers Gesicht und versperrten mir die klare Sicht. Erst als ich merkte wie mich jemand packte, hörte ich langsam auf hektisch zu atmen und in Strömen zu weinen.

Afraid but also in love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt