(50) Wieder da

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„Vergiss nie das du nicht hier zum Vergnügen bist. Du bist nicht hier weil ich irgendwie Mitleid oder so habe......

Waren seine letzten die er mir ohne jegliche Emotion sagte und dann schwieg. Nur seine leisen Atemzüge konnte man hören, wenn man genau hin hörte, sonst absolut nichts.

Die Unterhaltung war hier mit wohl beendet, denn auch nach ungefähr zwei Stunden hatte niemand etwas gesagt, weshalb ich mir langsam sicher war er würde schlafen, doch wie eigentlich viele Nächte konnte ich meine Augen nicht schließen.

Ich dachte einfach über vieles nach. Bewusst war mir wohl nicht wie weit ich weg war von zuhause , doch das würde mich bestimmt schockieren.

Sowas konnte man sich glaub ich garnicht richtig vorstellen und wie würde es wohl weiter gehen ? Würde es für immer so bleiben ?

In meinem Leben hatte ich mir schon viele Fragen gestellt und auch zur Schulzeit hatte ich immer wieder die Frage, wie es wohl später mit mir aussehen würde.

Damals hatte man sich auf seine erste Wohnung, erstes Auto und erster Job gefreut und würde das hier jetzt alles kaputt gehen ?

Ich wusste einfach nicht was so lange Zeit brauchte, wenn er doch schon ein Plan hatte für mich.

Möglichst leise drehte ich mich halb zu ihm, nur um dann auch seinen Rücken sehen zu können.

Sollte ich ihn runter schubsen ? Solange er noch nicht richtig sauer geworden ist ?

Nein

Schnell schlug ich mir den Gedanken wieder aus dem Kopf und kniff einfach die Augen zu, bis ich irgendwann wirklich müde wurde.

Leicht öffnete ich nochmal meine Augen bis sie mir dann wieder zufielen und ich langsam einschlief.

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Leises klopfen klang an mein Ohr, weshalb ich mühevoll meine Augen öffnete und zur Tür starte. Erneut klopfte es und diesmal nuschelte ich ein halb verstehendes Ja, bevor sich die Tür öffnete und plötzlich das gratis Toast vor mir stand, die Frau die denkt sie wäre hier die Queen.

„Was hast du gesagt ?"fragte sie mit einem abwertenden Blick auf mir und rollte dann mit den Augen.

Keine Sorge ich bin auch nicht froh dich zu sehen, sprach ich in Gedanken und schaute sie dann einfach auffordernd und leicht genervt an.

„Aiden hat was wichtiges mit dir zu besprechen! Er will dir bestimmt sagen, wann genau er dich an einen alten Sack verkauft"

Daraufhin sagte ich einfach nichts mehr und stand langsam auf, um ins Badezimmer zu laufen.

Wenn ich mich genau erinnerte hatte Aiden mich noch nie zu einem Gespräch gerufen, was wohl was heißen musste.

Trotzdem ließ ich mir viel Zeit, denn es war mir egal ob er wartete. Nachdem ich dann in Ruhe geduscht hatte und dann schon meine Haare geföhnt hatte, klopfte es erneut an der Tür, die danach direkt auf ging.

„Logan ?" mehr bekam ich nicht aus meinem Mund. War es wirklich Logan der dort vor mir stand und leicht angrinste ?

„Er hat dich nicht getötet?"frage ich immer noch in der gleichen Position mit geöffneten Mund und ließ das erstmal durch meinen Kopf gehen bis es bei mir klick machte.

Selbst nicht glaubend rannte ich einfach auf ihn zu und drückte ihn einmal doll, bevor wir uns aus der Umarmung lösten und er anfing zureden.

„Du solltest jetzt zu ihm. Er wartet nicht gerne"

„Warum muss ich ?"

„Aylin fang nicht wieder damit an okey ?"

Schmollend gab ich nach und folgte ihm durch die vielen Gänge. Dieses Haus war diesmal viel größer und war eher in dunklen Tönen gehalten. Warum musste man in sowas leben, wenn man es dich so gemütlich haben könnte.

Doch nein man musste sich ein Haus kaufen in dem man auf der einen Seite überhaupt nicht mitbekommen würde, wie auf der einen Seite gerade eine Schießerei stattfindet.

„Es wird dir nicht gefallen, aber halt dich bitte zurück hast du verstanden ?"sprach Logan mich von der Seite an und suchte dabei Augenkontakt.

Seine Stimme klang nicht fröhlich, aber auch nicht drohend, eher als ob er versuchte etwas ruhig zu erklären und mir es mit ernster Stimme klar zumachen, damit es auch glaubwürdig rüberkommt, doch selber blieb ich dabei nicht ruhig.

Ich wurde ziemlich nervös und bei ihm wusste ich einfach nicht, ob es etwas sehr schlimmes war. Dafür kannte ich ihn halt leider noch zu wenig. Panisch fragte ich ihn den einfach mit einem künstlichen kurzen auflachen.

„Muss ich Angst bekommen ?"

Doch ich bekam nicht die beruhigende Antwort, die ich innerlich gehofft hatte, sondern nur ein zögerliches Nein Kopfschütteln, was mich im Ungewissen stehen ließ.

So schnell ich nachdenken konnte, so schnell standen wir nun vor der Tür die Logan öffnete und mir zeigte einzutreten.

Hatte er mich doch nur zum Essen gerufen ? Aiden saß am Ende eines langen Tisches und neben ihm, waren drei teller von denen zwei frei waren.

Das Gratis toast saß auf der einen Seite von ihm und starrte Logan und mich intensiv an. Dabei blieb ihr Blick aber eher an mir kleben, bevor sie wieder weiter aß, als hätte sie uns nie gesehen.

Ich wollte mich direkt wieder umdrehen bei diesem Anblick, doch wie unangenehmer würde es die Situation nur noch mehr machen?

Langsam schaute ich zu Aiden der mich auch bereits anschaute und dann auf den Platz genau neben ihn.

Ich wollte ihr Gesicht nicht direkt gegenüber von mir haben. Am liebsten würde ich sie garnicht haben und das würde ich auch gerne sagen, nur Logan verhinderte es, denn er hatte mein Blick gemerkt und stieß mich nun etwas in die Richtung Tisch.

Auch Logan nahm dann neben mir Platz, was mich überraschte. Was war den heute für ein Anlass, dass alle am Tisch saßen und zusammen aßen ?

Wollte Aiden jetzt etwa eine Familie gründen ?

„Ich habe eine Entscheidung getroffen und wenn du was dagegen hast, werden wir das mit dem Keller wiederholen" drohte mir Aiden mit rauer Stimme und räusperte sich einmal.

Die ersten Worte hatten mir direkt die Sprache verschlagen, weshalb ich die Gabel fallen ließ und ein Klirren hören konnte, wie sie auf den Teller fiel.

„Was meinst du damit ?"Fragte ich vorsichtig ohne ihn reizen zu wollen.

„Ich will kein Wort mehr von dir hören!"sprach er plötzlich lauter, nahm sein Glas und trank es in einem Zug aus.

Fragend drehte ich mein Blick zu Logan, doch er ignorierte meinen Blick und konzentrierte sich nur auf Essen.

Langsam platzte mir die Geduld, Weshalb ich Aiden böse anstarrte und nun komplett aufgehört hatte zu essen.

„Willst du mir schon wieder etwas sagen, was mir noch mehr hilft mein Leben langsam zu hassen ?" fragte ich ironisch.

Wieso sagte niemand etwas außer Aiden ? Warum schaute mich Logen nicht an und warum war dieses gehässige Mädchen plötzlich so ruhig ?

„Ja"

„Ja ?"fragte ich und langsam wurde ich blass im Gesicht. Wieso hatte er auf meine Frage mit Ja geantwortet?

Die Hoffnung das er mir eher Antworten geben würde, war gestorben und jetzt fragte ich mich nur noch was er vor hat ?

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Afraid but also in love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt