Ich wusste vieles nicht, doch jetzt standen erst einmal Wanja und Igor im Mittelpunkt auch wenn ich ständig seinen blick auf meinen Rücken spürte......
———————————Lange schaute er mich an, bevor er meinen Arm griff und durch die Haustür in die kalte Nacht zog. Ich hatte in diesem Moment einfach nur Angst, aber nicht Angst um mich, sondern um die beiden, die ich vor wenigen Minuten noch auf dem Boden liegen gesehen habe.
Die Angst um mich würde wohl er später kommen und ich wusste, dass ich diesmal mal versuchen sollte, ein ordentliches Gespräch mit Aiden zuführen. Ich wollte mit ihm in Ruhe reden und auch meine Situation erklären.
Ich weiß auch das ich mich oft kindisch verhalten hatte, aber diesmal durfte ich ihn nicht auf die Nerven gehen und versuchen etwas aus ihm heraus zu bekommen.
Ich hatte Fragen. Um genau zusein hatte ich viele Fragen an ihn und eine davon war, ob Aiden wirklich sein richtiger Name war. Warum mir diese Frage gerade in den Sinn kam, wusste ich auch nicht.
„Steig ein jetzt" sprach er und man konnte an seiner Stimme ganz deutlich hören, wie er versuchte ruhig zu bleiben. Schnell öffnete ich die Beifahrertür, setzte mich rein und knallte sie danach wieder zu, sodass ich mich selber leicht erschrak.
Einfach gerade ausschauend betrachtete ich den dunkel Wald und wartete dann bis ich Aiden's Autotür zuschlagen hören konnte.
Er startete den Motor und fuhr dann den Kiesweg zurück auf die Straße, dabei schaute er immer wieder zu mir rüber, aber wich meinen Blick aus.
„Woher wusstest du wo ich war ?"
„Habe ich schon gesagt"antwortete er mir und würdigte mir immer noch keinen Blick.
„Nein!"
„Ich haben diesem Ehepaar gesagt, dass wenn sie dich mir geben sie Geld bekommen oder wenn nicht, dass sie sterben. Nicht alle entscheiden sich für die richtige Wahl"
„Sie wollten mir helfen. Sie waren die nettesten Menschen die ich je kennengelernt habe und du hast diese kleine Familie zerstört"flüsterte ich und versuchte nicht in Tränen auszubrechen oder die Wut heraus zulassen.
Bei ihm brachte das nicht. Obwohl wenn ich ehrlich war wusste ich überhaupt nicht was bei ihm klappte. Ich kenne ihn halt einfach nicht.
Wenn ich ruhig bin redet er nicht, und wenn ich aufgedreht bin aber auch nicht. Er war einfach wie eine Mauer, die niemand zerstören kann.
„Hör auf zu denken und stell deine beschissenen Fragen!"zischte er plötzlich und schaute mir im Auto jetzt zum ersten Mal einmal intensiv in die Augen, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte.
„Wirklich?"flüsterte ich überrascht und räusperte mich, um es noch mal lauter zu wiederholen.
„Wer war der Mann im Wald der gesagt hat, dass du nicht Aiden heißt ?"
„Nein"
Und schon wieder blockte er ab. Warum nur ? Warum wollte er schon wieder nicht reden ?
Ich sollte ihn lassen. Vielleicht lässt er mich dann auch mal in Ruhe.
„Ok"sagte ich noch laut genug und drehte mich dann zum Fenster. Ich hatte garnicht gemerkt, dass es angefangen hatte zu regnen, doch langsam wurde es immer stärker.
Der Regen prasselte gegen das Fenster und ich konnte dabei die Regentropfen beobachten, die nach und nach die Scheibe nach unten liefen. Im Hintergrund hörte ich dabei mir noch den Scheibenwischer.
Meine Vermutung hatte sich bestätigt. Er hatte die nächsten 20 Minuten kein Wort mehr mit mir geredet und jetzt war es mir unangenehm.
Ich wollte wissen, wie lange wir noch fahren würden und ob wir wieder zurück zum Haus fahren würden, doch sagen tat ich nichts.
Seufzend lehnte ich mich an die Fensterscheibe und schloss dann meine Augen. Die Geräusche um mich herum wurden immer leiser, bis irgendwann alles verstummte und ich in ein schwarzes Loch fiel.
——————
Noch immer halb im Schlaf , bekam ich nur etwas mit, wie jemand mich hoch hob und irgendwo hin legte. Danach hörte ich eine Autotür zuschlagen, eine andere Aufschlagen und dann wieder zu.
Leicht öffnete ich meine Augen und sah das wir uns immer noch im Auto befanden und es immer noch dunkel war.
Er hatte mich nach hinten gelegt und eine Decke über mich gelegt, doch selber wollte er nicht mal schlafen ?
Ich schaute in den Rückspiegel und konnte dann erkennen, dass er mich schon längst beobachtete , woraufhin ich zu spät versuchte schnell meine Augen zu schließen und so zutun, als würde ich schlafen.
Paar Sekunden kniff ich noch vor Scham meine Augen zusammen, bevor ich sie öffnete und ihn durch den Rückspiegel erneut in die Augen sehen konnte.
Diesmal aber schaute ich einfach nur hin, denn er war ja nicht dumm.
„Aylin"
„Ja?" fragte ich und schaute einmal kurz weg.
„Schlaf noch etwas fast eine Stunde noch"
„Und du ?"fragte ich und diel ihm schon fast ins Wort.
„Stell keine Fragen und mach" sagte er ohne Emotion und brach den Augenkontakt ab, aber ich konnte gerade garnicht mehr an Schlaf denken sondern nur an Wanja und Igor.
„Weißt du schon, was mit Wanja und Igor ist ?"
„Wen meinst du?"fragte er mich desinteressiert, als würde er keine Ahnung haben, obwohl es sonst auch immer so war. Was mich wenigstens erstaunte war, dass wir heute fast die ganze Zeit normal reden konnten. Bei ihm würde sich das aber eh bestimmt ändern.
„Das paar"
„Nein"
„Ist dein wirklicher Name Aiden ?"
„Nein"sprach er diesmal wieder mit seiner rauen Stimme, weshalb ich jetzt erstmal nicht mehr nach fragte und einfach versuchte mich auf etwas anders zu konzentrieren, doch wie mit ihm in einem Auto ? Ich machte es mir wieder gemütlich und starrte dann doch einfach wieder aus dem Fenster......
—————————
Ein dunkler Raum umhüllte mich. Es sah waren alle Wände aus Beton, woran an alle Seiten noch zusätzlich Holzbretter dran waren. Der Boden allerdings bestand aus Erde und nun konnte ich in der Ecke einen Mann sehen der schwarz gekleidet war.
Man erkannte ihn nicht. Man erkannte rein garnichts, denn der ganze Raum war fast komplett dunkel. Nur eine kleine Glühbirne in der Mitte des Raumes brachte etwas Licht hinein.
Mein Kopf konnte gerade nichts zu ordnen. Im nächsten Augenblick erhob sich der Mann und stand nun mit seiner vollen Größe genau vor mir.
Was war hier los ? Wo war ich hier ? Was ist wohl mit Wanja und Igor ? Und wer steht da direkt vor mir ?
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Afraid but also in love
Mystery / ThrillerWas ist, wenn man denkt, dass alles perfekt läuft, aber sich dann doch alles schlagartig ändert. Als die 21-Jährige Aylin nach Spanien auswanderte, hätte sie nie damit gerechnet, in etwas zu geraten, was ihr Leben von jetzt auf gleich komplett auf d...