(76) Grund

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„Ich will nichts mehr hören. Wobei verdammt nochmals soll ich misstrauisch werden. Der Fakt ist doch DAS ICH ENTFÜHRT WORDEN BIN"wurde ich wieder lauter aber dann fragte ich es mich.

Wegen was hatte er eine Lüge aufgetischt ?
Wieso wollte er nicht, dass ich misstrauisch werde"

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„Ich erinnere dich daran, dass du die Schlaftabletten geschluckt hast, ohne auch nur einmal daran gedacht zuhaben, deinen Kopf einzuschalten" brachte er heraus, als würde er die Opferrolle sein und ich die Täterin.

Es hatte keinen Sinn mit ihm darüber zureden. Er verstand nicht was er tat und besaß auch nicht die Fähigkeit sich in die Lage eines anderen hineinzuversetzen.

Warum musstest du die Akte fälschen ? Welchen Grund gab es wenn ich doch deine grausame Seite schon kenne ?"

„Es war wei-"

„was versuchst du in dieser Diskussion  zu erreichen, indem du mir vorhältst ich hätte mir selber versucht das Leben zunehmen ? Du denkst das war das einmal als du keine Schuld hattest, dass das passiert war aber du warst für alles die ganze Zeit der Grund"

Ich hatte keine Bange mehr, ihm in die Augen zuschauen und solche Worte auszusprechen.

Der Raum fühlte sich trotz meiner Oberhand in diesem Gespräch, deutlich klein und eng an.

Ich fühlte mich unwohl auch wenn er gerade nicht mit einer Waffe auf jemanden zielte und abdrückte.
Auch wenn er mich nicht gerade anschrie und am Arm packte und irgendwo hinzog.

„Du musst hier bleiben. Bei mir"

Seine Worte lösten in mir nichts aus. Das einzige was sie vielleicht auslösten war nur noch mehr Hass darauf, dass er keine richtigen Antworten oder sogar Sätze formen konnte.

Ich schüttelte mein Kopf und ging mir angespannt einmal durch die Haare.

Seufzend kam er mir dichter aber das war mir auch egal. Ich hatte es satt. Es machte mich sogar schon müde immer sowas hören zu müssen.

„Hör mir zu. Hör mir ganz genau zu. Die Akte war der Grund ganz allein" versuchte er zu formulieren aber mit meinem schweigen machte ich ihm klar, dass ich es nicht verstehen konnte.

„Es gab keinen Grund warum du hier warst. Vielleicht am Anfang aber später gab es keinen Grund mehr, weshalb ich etwas finden musste was dir einen Grund gibt"

Stirnrunzelnd starrte ich an die Wand. Ich musste die Worte erstmal durch meinen Kopf gehen lassen, damit ich sie dann vielleicht verstehen konnte.

„Dann gab es doch auch keinen Grund, mich festzuhalten oder nicht ? Sagte ich in einen ruhigen Aber gleichzeitig verwirrten Ton.

Nickend aber dann Kopf schüttelnd schaute jetzt er mich fragend an.

Was sollte ich dann jetzt sagen ?
Was wollte er denn jetzt von mir ?
Ich hatte ihn doch gerade eine Frage gestellt ? Hatte ich ihn jetzt verwirrt ?

„Doch" äußerte er sich dann doch.

„Dann gibt es ja einen Grund" sprach ich und setzte mich zurück aufs Bett.

„Aiden ich habe keine Lust jetzt darüber zu diskutieren ob es einen Grund gibt oder nicht. Ich sage dir die ganze Zeit das unser Gespräch ins nichts führt. Ich will mein Leben zurück, wovon du mir schon ein Teil genommen hast. Ein wichtiger Teil und ich möchte arbeiten gehen, Kinder haben und einen Ehemann haben." erklärte ich ihm, als wäre er ein kleines Kind aber beim letzen Satz, hatte ich gedacht, gesehen zuhaben wie seine Augen kurz größer geworden sind.

„Nichts bekommst DU" wurde er lauter. Es war so plötzlich und das machte mir jetzt wieder Angst.
„Du wirst solange hier bleiben bis du stirbst, also kannst du dich noch auf eine lange Zeit gefasst machen. Ein sehr lange Zeit"sagte er laut und kalt.

Sein Worte waren fest, als wären sie ein Befehl oder ein Fakt. Er schien wieder wie ausgewechselt.

„Oh nein ich will hier nicht sein, ich will das nicht, ich will dich nicht. Du bist hier das Monster"

Unerwartet schnell packte er mich an den Schultern und zog mich hoch ruckartig hoch. Seine Augen brannten förmlich. Er drückte mehr zu und fing sogar schon an zu zittern.

Seine Atmung ging schnell und ich fragte mich nur wie man innerhalb Millisekunden so ausrasten konnte.

Kurz hatte er mich losgelassen und nur wie ein Tier angestarrt, aber dann griff er nach meinem Handgelenk und ging zügig zur Tür. Er zog mich bis zur Treppe, aber davor stolperte ich und fiel zu Boden.

„HÖR AUF" schrie ich aber er hatte sich schon längst umgedreht und warf mich über seine Schulter.

„HÖR AUF"schrie ich nochmal und langsam machte sich das Angstgefühl in mir breit. Ich konnte nur den Boden sehen denn immer wenn ich hoch gucken wollte tat mein Nacken und Rücken weh.

Dann hörte ich die Tür und dann konnte ich den Kiesweg sehen. Es wurde ganz frisch, immerhin war es schon langsam abends aber wo wollte er hin ?

„Aiden bitte" flehte ich und ich verfluchte mich verdammt nochmal dafür, dass ich mich schon wieder in solch einer Situation befand.

Hatte ich ihn vorhin vielleicht weich werden gelassen und jetzt hatte ich sein Vertrauen oder was weiß ich wieder verloren oder zerstört ?

Im nächsten Augenblick, setzte er mich ab und öffnete eine Autotür. Ängstlich und nach einer Antwort suchend, schaute ich ihn an, doch er zog mich auf dein Sitz schnallte mich an und knallte die Tür zu, wodurch ich kurz Zucken musste.

Ich hörte eine Autotür aufgehen und dann Aiden der ebenfalls seine Tür knallte und den Liter startete.

Tränen liefen mir über die Wange und ich schluckte sie hasserfüllt herunter. Ich fühlte Wut , die ich unterdrücken musste den meine Angst war viel größer. Die Angst nicht zu wissen, was jetzt schon wieder sein kranker Plan war.

Tief einatmend schaute ich zu Aiden rüber und hoffte er würde zu mir schauen, aber er ignorierte mich gekonnt und hielt die Augen gerade auf den Waldweg vor uns.

„Soll ich dir das buchstabieren, dass du krank bist" sagte ich und bekam keine Reaktion.

„Soll ich dir sagen wie du's verdient hast keine Freunde zu haben. Ganz alleine ?" fragte ich wo er dann das Radio anstellte und weiter fuhr.

Seine Fahrweise wurde nach meinem Worten, aggressiv. Er drückte aufs Gas, wobei seine Finger Knöchel weiss wurden.

„Aiden hör-"

„Du willst nicht bei mir sein. Du willst mich nicht, aber du willst ein Leben ohne mich mit jemand anderen. Dann muss ich den Weg wieder in die richtigen Bahnen führen.....

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Afraid but also in love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt