(64) No one

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Nervös schaute ich die kleine Treppe hinauf und konnte dann eine Tür oben sehen die in einem dunklen dunkelbraun war. Das machte die komplette Treppe dunkel, doch das störte mich nicht besonders.

Langsam schritt für schritt ging ich also die steile Treppe hoch bis ich dann vor der Tür stehen blieb.

Was sich wohl dort hinter befand ?

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Entschlossen drückte ich den Türhenkel runter und wartete dann auf ein Klicken, doch nichts rührte sich. Noch ein zweites Mal versuchte ich es diesmal kräftiger doch die Tür war entweder verriegelt oder sie Klemmte einfach nur.

Es müsste doch sicher ein Schlüssel zur Tür gehören, doch ich hatte alle Schränke in dieser kleine Hütte durch geschaut und alle war wirklich komplett leer gewesen.

Wann er wohl wieder kommen wird, fragte ich mich und setzte mich auf die Couch, die wenigstens etwas gemütlich war im Gegensatz zu der kompletten Einrichtung oder sollte ich eher sagen, der nicht vorhandenen Einrichtung.

Wie ich es jetzt nun nannte war im Moment völlig egal, denn mir war jetzt schon langweilig und ich wusste ganz genau, dass nachdem langweilig die Panik kommen würde.

Seine letzten Worte waren <von mir aus>gewesen. Nämlich auf die Frage, ob ich hier sterben solle und jetzt hatte ich seit paar Stunden keine Menschen, kein Essen, überhaupt nichts gesehen.

Vielleicht sollte ich einfach schlafen, damit mehr Zeit umgehen würde. Vielleicht aber bin ich auch irgendwann einfach wieder bei meiner Familie. Zurück in mein altes Leben, mit meinem Alltag, den ich damals als langweilig oder als nicht toll angesehen habe. Jetzt wäre der Zeitpunkt zurück in die Vergangenheit zu reisen........

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Ohne wirklich Kraft zuhaben richtete ich mich halb auf und saß nun auf der Couch. Draußen musste gerade die Sonne aufgehen, was hieß das ich wenigstens paar Stunden geschlafen hatte. Müde und kaputt war ich aber immer noch obwohl es kein richtigen Grund dafür gab, doch wenn es nach mir ginge würde ich tagelang schlafen.

Mein Kissen war in der Nacht wohl auf dem Boden gefallen, weshalb ich mich kurz nach unten beugte, es nahm, geradewegs hoch kam und auf den Couchtisch vor mir schaute.

Jemand hatte mir also tatsächlich Essen serviert und dann auch noch ohne dass ich es mitbekommen hatte. Ob er es wohl gewesen war ? Oder vielleicht auch seine für ihn arbeitende Diener ?

Wenn ich nicht Hunger gehabt hätte, hätte ich mich wahrscheinlich zu Tode gelacht, doch das unterdrückte ich im Moment. Er hatte mir tatsächlich Pfannkuchen serviert. Warum ich wusste, dass das sein Werk war, sah man ganz einfach daran, dass sie erstens an manchen Stellen kaputt gegangen waren und zweitens weil manche von ihnen angebrannt waren.
Diesmal sollte ich sie vielleicht essen, denn es war das einzige essbare hier.

Nachdem ich also einen Pfannkuchen nach dem anderen gegessen hatte, legte ich mich zurück aufs Sofa und fing an, einfach an die Decke zu starren.

„Langweilig"sagte ich mehrmals vor mich hin und legte mich nun auf die Seite, sodass ich den perfekten Blick in den Gang zur Haustür hatte. Selbst wenn jetzt irgendjemand Fremdes reinkäme, würde es mir den Aufenthalt hier sehr erleichtern, doch egal wie oft ich zur Tür schaute, nichts geschah.

Für ihn war ich doch einfach wie ein Hund den man überall, wo man's lieb Hatte, einsperren konnte. An ihm klebte eine Menge Blut unschuldiger Menschen und das konnte man leicht sagen, doch den Tot eines anderen zusehen, war etwas was manche Menschen niemals verarbeiten konnten.

Nachdenklich schloss ich meine Augen.
Schlafen ? Keine Option
Ihn vermöbeln wenn er hier auftaucht ? Definitiv  

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Sekunden um Sekunden.....
Minuten um Minuten......
Stunden um Stunden und noch immer hatte ich mir nicht die Mühe gemacht mich zu bewegen. Ich hatte auch nicht die Augen offen und es erstaunte mich, dass ich nicht schon eingeschlafen war aber irgendwie schien es zu klappen.

Wenn ich einfach so tue, als würde ich tot umfallen, würde dann jemand auf mich aufmerksam werden ?

„Was denkst du so viel nach ?"riß mich eine Stimme aus meinen Gedanken und tatsächlich konnte ich Logan vor mir sehen, der mit einem aufmunternden Lächeln vor mir stand.

„Wieso bist du hier. Er hatte gesagt ich würde niemanden sehen oder nicht ?"

„Du hast die Pfannkuchen aufgegessen"umging er meine Frage und deutete auf den leeren Teller auf dem Tisch.

„Logan bitte Versuch ihn irgendwie zu Vernunft zu bekommen" sprach ich und schaute ihn intensiv in die Augen um Mitgefühl zubekommen.

„Ich werde ihn wohl nicht mehr zur Vernunft bekommen. Immerhin versucht er seit neusten jeden Tag perfekte Pfannkuchen zu erschaffen."sprach er und schüttelte dabei ironisch mit dem Kopf, als würde er keine Kraft mehr für sowas irrsinniges haben.

Schockiert fragte ich ihn direkt, ob Aiden das wirklich mache und er bejahte es mehrmals.

„Hat ihn wohl ziemlich aus der Fassung gebracht, als du ihm gesagt hast wie scheiße du seine Pfannkuchen findest, was ich nur bestätigen kann"

Schmunzelnd schaute er mich nun an und auch ich musste jetzt schmunzeln. Der Gedanke daran, dass der große, starke, angsteinflößender Boss, der jeden umbrachte, gerade in der Küche stand und versuchte Pfannkuchen zumachen, brachte mich fast zum Lachen, wenn es die Situation zugelassen hätte.

Ebenso fand ich es gut, dass nicht nur ich das Empfinden hatte, dass es nicht wirklich gut schmeckte, doch das spielte gerade keine Rolle.

„Warum darfst du hier her ?"fragte ich ihn also und wartete gespannt auf eine ehrliche Antwort, die meine Frage klar und deutlich beantworten würde.

„Ich sollte nach dir schauen, Aylin"

„Wann kann ich hier raus ?"fragte ich und ließ ihn garnicht richtig aussprechen.

„Wie es aussieht erstmal nicht. In einem Punkt hatte er recht. Du hast bei deinem Fluchtversuch nicht nachgedacht und hast dich dabei fast nur selber umgebracht."

Damit war das Gespräch wohl beendet. Es gab nichts mehr, was ich hätte mit ihm besprechen können und langsam kam es zu einer unangenehme Stille. Eine Weile lang schaute jeder irgendetwas anderes an, bis ich mich räusperte und meinen Mund öffnete um etwas zusagen, wobei Logan mir zuvor kam.

„Schick hast du's hier"

War das wirklich das was er sagen wollte ?
Wenn er mich versucht hatte aufzumuntern, hatte es definitiv nicht geklappt.

„Es ist hier schrecklich Logan. Absolut nichts ist hier, also Versuch auch nicht irgendetwas schön zureden, für was du auch noch nichtmal verantwortlich bist. Ich möchte dich einfach nur drum bitten hier bei mir zubleiben und nicht wieder zugehen."

„Ayli-"

„Ich oder niemand"...........

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Afraid but also in love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt