(77) Alles endet einmal...

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Seine Fahrweise wurde nach meinem Worten, aggressiv. Er drückte aufs Gas, wobei seine Finger Knöchel weiss wurden.

„Aiden hör-"

„Du willst nicht bei mir sein. Du willst mich nicht, aber du willst ein Leben ohne mich mit jemand anderen. Dann muss ich den Weg wieder in die richtigen Bahnen führen.....
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„Was redest du da ? Bist du jetzt völlig verrückt geworden ? Rede mit mir und fahr verdammt nochmal langsamer, bitte Aiden" flehte ich zum Ende hin schon.

Er hatte sich mal wieder nicht unter Kontrolle. Dieses Gespräch hatte nichts gebracht, wie ich es ihm schon versucht habe zu erklären. Es hatte nie was gebracht.

„Ich bin ein Egoist und es interessiert mich auch nicht, aber du versuchst es auch nicht mit mir. Du willst weg. Immer nur weg aber warum ? Warum Aylin ?"

Ich versuchte seine Worte zu verstehen so wie er es wollte, wobei ich das mit dem Egoist noch ziemlich nachvollziehen konnte aber der Rest nicht.

„Wir werden weit weg sein. Zusammen weit weit weg" sagte er leise und eher zu sich selbst, wobei er noch etwas Gas gab.

Ich starrte aus dem Fenster und war am ganzen Körper angespannt. Seine Geschwindigkeit würde uns noch den Tot bringen. Alles war dunkel draußen und man konnte an der Seite nur dichten Wald sehen.

Wir werden weit weg sein....
Diese Worte machten mir Angst, denn sie konnten vieles heißen.

Ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter und legte meine zitternder Hand zögernd auf seine. Er blickte direkt auf unsere Hände und dann auf mich.

Millisekunden schaute er mich nur an und es fühlte sich wie Ewigkeiten an aber das änderte sich auf die anderer Sekunde.

Ein grelles Licht erschscheinte vor uns, bis Aiden ruckartig das Lenkrad zur Seite lenkte und alles schwarz wurde......

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„Sie hat mehrere Brüche aber hat trotzdessen alles gut überstanden. Weiteres können wir ihnen noch nicht sagen. Sie braucht aufjedenfall viel Ruhe"

Diese Stimme war mir fremd. War sie überhaupt da ?
Es schien als wäre mein Körper ganz leicht. Als hätte ich keine Sorgen, keine Probleme einfach nichts. Es schien ganz leicht alles, als würden alle Gedanken gelöscht worden sein. So beruhigend.

„Aylin ! Meine Tocht-"

„Schatz nicht so aufdringlich"

Ich musste diese Stimmen erstmal erkennen solange hatte ich sie nicht mehr gehört. Auch die Stimme fühlte sich nicht real an. So weit weg aber doch waren sie da, die meinen Kopf arbeiten ließen.

„Mom ?" flüsterte ich mit kratziger Stimme und obwohl es klar war wer dort war, klang meine Stimme trotzdem nicht sicher.

Langsam öffnete ich die Augen und starrte zu meinen Eltern. Ich hatte sie lange nicht mehr gesehen aber warum war mir gerade nicht klar. Das einzige an was ich denken konnte war, dass sie da bei mir waren. Bei mir ....

„Schätzchen Ich habe nie aufgegeben nach dir zu suchen. Ich wusste das etwas nicht stimmte. Schon nach an dem ersten Tag wo du dich nicht gemeldet hast"

Und da wurde es mir mit einem Schlag klar. Mein Kopf durchflutete meine Gedanken, die Bilder der letzten Monaten und jedes einzelne Detail.

Er
Der der mein Leben auf den Kopf gestellt hat. Der mich aus meinem eigenen Leben gezogen hat und von meiner Familie getrennt hat.

Räuspernd damit die Tränen nicht hochkommen, richtete ich mich auf, woraufhin meine Mom mich direkt umarmte und mein dad es ihr dann gleich tat.

Meine mom packte mich leicht an den Schultern und schaute mich einem Moment an bis sie anfing zusprechen.

„Egal wie viel Zeit du brauchst wir werden der Polizei in den Arsch treten, sollten sie dich ausfragen wollen.  Das Versprechen wir dir und du wirst wieder bei uns leben.

„Wo ist er ?"flüsterte ich und schaute mich im Raum um, wobei mein Blick an meinem Körper anhielt. Ich hatte überall Verbände und Gibse.

„Mäuschen was hast du gesagt ?"

„Wo ist er jetzt ?"

„Wen meinst du?" fragte mein dad mich jetzt mit ernster Miene wobei der Blick von meiner mom sich auch schlagartig verändert.

„Nah Er. Er, der für alles verantwortlich ist."

Ich schaute mich wieder um und wusste selbst nicht was ich gerade versuchte zu sagen. Mein Blick musste wohl überfordert ausgesehen haben.

„Schatz Ruhe dich erstmal aus. Du hattest einen schweren Unfall, wo die Ärzte gesagt haben, dass du einen Schutzengel hattest. Alle anderen sind tot, also bitte Überanstreng dich jetzt nicht ok ?" sagte sie und streichelte meine Wange, weshalb ich nur nickte und sie den Raum verließen.

Ich wollte seinen Namen nicht aussprechen, aber trotzdem wollte ich ihnen alles erzählen was er grausames gemacht hat und was ich mitbekommen hatte. Er hatte mich in der Hand aber jetzt ?

Er war weg. Er war tot ? Aber wenn sie jetzt ihn tot gefunden haben mussten, dann müssten meine Eltern doch von ihm wissen. Sie wussten doch das ich weg war und das mich jemand entführt haben musste.

Kopfschüttelnd faste ich mir an die Stirn und starrte an die Wand. Im nächsten Augenblick sah ich etwas im Augenwinkel und starrte auf mein Handgelenk. Es sah aus wie ein Stück von einem schwarzen Tshirt, was abgerissen worden ist.

Stirnrunzelnd starrte ich die Fetzen eines Tshirt an die wie ein Armband um mein Handgelenk gewickelt waren. Mit meiner anderen Hand und meinem Mund zog ich das Band auf und konnte darunter einen Kratzer sehen der wohl von dem Unfall kam.

Es war....
Es war sein Tshirt. Da war ich mir zu hundert Prozent sicher. Er hatte es um mein Handgelenk gemacht und es war sein Tshirt.

Warum hatte er das gemacht. Bei dem kleinen Kratzer ? Mein ganzer Körper hatte geblutet, dann war ihm der kleine Kratzer aufgefallen ?

Ich schaute mir nochmal sein Tshirt an und drehte es in meiner Hand, bis ich etwas kleines darauf erkennen konnte.

Ich musste zweimal hingucken bis ich sah das es keine Schrift auf dem Tshirt was, sondern handschriftlich.

Ich weiß nicht warum ich es tat aber ich roch daran und roch direkt den Geruch von ihm.

Nervös schluckte ich und sah wie meine Finger leicht zitterten. Es war nicht viel aber etwas. Trotz dessen das er nicht da war, fühlte ich dieses Nervöse Gefühle in meinem ganzen Körper.

Schluckend hielt ich es noch etwas dichter um die Schrift zu erkennen und laß es dann...

„Ich werde dich wieder finden....."

𝙴𝙽𝙳𝙴...

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Guten Rutsch ins neue Jahr 🎉🎊

Afraid but also in love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt