(69) Pokerface

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Es wunderte mich sehr. So ein kleines Wettrennen und trotz dessen war es für ihn so wichtig. Ich wusste was er jetzt sagen würde und als ich gerade weiter sprechen wollte, unterbrach er mich auch schon.

„Du wirst nicht lachen"..........

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„Was machst du ?" fragte er mich als ich vom Fahrrad stieg und mir einen Stock vom Rand des Weges schnappte.

Er starrte mich wieder einmal warnend an, was mich dazu brachte, die Augen zurollen. Warum dachte er sich immer direkt, dass ich ihn verhauen wollte.

„Ich ziehe ein Linie. Um genau zusein eine Startlinie" sagte ich also als Antwort, woraufhin er nur laut ausatmete.

„Was hoffst du ?"sprach er spottend. Es war wohl seine Art so zusein. Vielleicht bekam er auch nicht davon mit, wie er mit anderen redete. Ich wusste nur, dass er gleich überrascht sein würde.

„Ich hoffe nicht ich weiß"sagte ich laut und stieg mit Entschlossenheit auf mein Fahrrad.

„Dann hast du wohl eine ziemlich große Bildungslücke" Also ich zu ihm aufschaute, konnte ich an seinen Gesichtsausdruck ausmachen, dass er wieder bessere Laune hatte. Er hatte zwar ein ziemlich gutes Pokerface, aber ich war selbst dafür schon zu lange bei ihm gewesen, um es nicht zu durchschauen.

Aber konnte er mich durchschauen ? Wusste er was ich vorhatte ?

„Immer wenn du nachdenkst stellst du danach etwas an"

Schnell schüttelte ich den Kopf. Ich musste aufhören immer so nachzudenken, dass man es an meinem Gesichtsausdruck sah. Ich musste den Moment nutzen.

Wenn er schnell weg fahren würde und denkt ich würde mit fahren, müsste ich abbremsen umdrehen und dann ein Wettrennen um meinen Tod machen. Es war aber auch riskant. Er könnte mich schnell wieder aufholen und seine gute Laune wäre weg.

Ich war in einem fremden Land. Sollte ich lieber doch ehrlich sein und ihm sagen, was ich vorhatte aber nicht gemacht habe, damit er mir vertraute ?

Ich rappelte mich auf dem Fahrrad auf und rollte dann bis zur Linie, wo ich stehen blieb und ihn herausfordernd anstarrte. Ich hab ihm ein Kopfnicken als Zeichen, dass er kommen sollte und drehte mich zurück zum Weg, der vor uns lag.

„Wo ist das Ende"

Stirnrunzelnd zuckte ich mit den Schultern.

„Nach ungefähr 1 Kilometer kommt eine Abzweigung. Das ist das Ziel" sagte er dann. Es hörte sich schon fast so an als würde es ihm Spaß machen oder er würde sich darüber freuen.

„Bei 3 ?"fragte ich und machte mich bereit, dabei bedacht gleich nicht zu schnell zufahren.
Kopfnickend trat er mit einem Fuß schonmal auf die Pedale, sah aber ziemlich entspannt aus.

„1...... 2........3!"

Gleichzeitig fuhren wir los und ich versuchte so tun, als würde ich so schnell wie möglich fahren, doch er entfernte sich einfach nicht.

Ich fuhr etwas schneller und das tat er mir gleich, jedoch entfernte er sich nicht sehr von mir. Nervös beschleunigte ich mein Tempo noch etwas.

Irgendetwas war merkwürdig.
Irgendetwas war hier komisch.

Unerwartet kam mir Aiden wieder dichter bis er mir schon so dicht war, dass unsere Fahrräder fast zusammen gekracht wären, wenn ich jetzt etwas zu ihm gelenkt hätte.

Ich schaute kurz zu seinem Gesicht und erstarrte dann. Sein Blick lag auf mir, der nur Kälte wieder spiegelte.

Noch ein Stück kam er mir dichter...
Und noch eins......

Plötzlich packte er mich am Rücken an der Jacke und drückte mich so nach vorne, dass wir beide automatisch schneller waren.

„Soll ich dir noch etwas Anschubs geben"sprach er emotionslos und drückte mich noch mehr nach vorne"

Langsam bekam ich Panik. Jede Sekunde könnten unsere Fahrräder ineinander krachen und ich wollte bremsen, doch es klappte nicht. Mittlerweile trat ich nicht mehr. Nur Aiden war es, der mich am Rücken nach vorne drückte und dabei immer schneller wurde.

„Willst du dAS ??"wurde er lauter.

„Aiden bitte HÖR AUF"schrie ich panisch und faste das Lenkrad schon so kräftig an, dass meine Hände weiß wurden.

Er sollte aufhören damit.
Er sollte anhalten.
Doch er machte das komplette Gegenteil
Hatte ich doch nicht hinter sein Pokerface schauen können ?

Ich wollte weinen, doch durch die Tränenunterdrückung  bekam ich nur Kopfschmerzen.

„STOPP"schrie ich jetzt nochmal und hielt mich mit einer Hand an ihm fest oder, was aber dazu führte, dass wir ins Schwanken kamen.

Mein Lenker drehte sich ruckartig so, dass es immer noch mit voller Geschwindigkeit in Aiden's Fahrrad Rein krachte und beide Fahrräder vorne umkippten.

Im selben Augenblick packte Aiden mich, zog mich zu sich und umarmte mich, sodass Aiden auf dem Boden aufkam und ich auf ihn.......

Einige Sekunden vergingen. Noch immer hielt ich meine Augen geschlossen und bewegte mich kein Stück. Ich lauschte nur seinem Atem, der immer noch nicht wirklich schnell war.

Das Rennen hätte ich wohl wirklich verloren, so wie er jetzt noch nicht Ansatzweise aus der Puste war. 

Jetzt erst merkend, dass ich zitterte, öffnete ich langsam meine Augen und schaute in seine Augen, die mich ebenfalls ansahen.

Erst jetzt und zum falschen Zeitpunkt liegen mir die Tränen über die Wangen. Er hatte es also gewusst. Er hatte mich durchschaut.

„Sag mir die Wahrheit" forderte er mich in einem ruhigen Ton auf. Schluckend löste ich meine Augen von seinen und seufzte.

„Du weißt es doch schon" flüsterte ich
Immer noch lagen wir auf dem Boden, der immer kälter wurde, umso länger man dort lag. Was sollte man im Winter auch anderes erwarten.

„Ich will es aber von dir hören"

„Ich-Ich..., ja ich wollte abhauen"sprach ich es nun aus und schaute überall hin, nur nicht in seine Augen.

Vielleicht hatte ich wirklich eine Bildungslücke oder einfach keine Gehirn Zellen.

Die Nähe machte mich gerade nur nervöser. Er könnte mich jetzt einfach erwürgen oder sonstiges.

„Aiden?"fragte ich

„Aylin"sagte er und drückte mich noch etwas mehr an sich ran....

Was war hier los ?
Was... Wieso machte er das ?

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Afraid but also in love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt