»Lust auf abgefahrene Mac and Cheese Kroketten?«
Ungläubig starrte ich Kyle an, der daraufhin ein Lachen nicht verbergen konnte. »Schau mich nicht so an, Prinzessin. Die sind echt gut.«
»Deinem Geschmack kann man nicht trauen.« Ich spielte erneut auf seinen Brotaufstrich an und schüttelte den Kopf.
»Ich lade dich ein, wenn sie nicht schmecken. Wenn sie gut sind, dann darfst du mich einladen.« Er hielt mir die Hand entgegen, wartete darauf, dass ich einschlug. Seit unserem Ausflug an den Montmorency-Fall wusste er um meine finanzielle Situation und wie unangenehm es mir war, wenn er etwas bezahlte. Auch wenn ich nicht viel Geld zur Verfügung hatte, war ich in der Lage für mich selbst aufzukommen. Meine Unabhängigkeit war mir heilig.
»Jetzt habe ich Angst, dass sie wirklich schrecklich sind.« Seufzend schlug ich ein und folgte ihm. Wir waren eine Weile durch die Straßen der Stadt gelaufen und scheinbar nicht weit von der Bar entfernt, die er im Sinn hatte. Ein Imbiss, dessen Stühle und Tische aus Baumstämmen bestanden. Rustikal und dennoch modern. Ich nahm Platz, während Kyle an der Theke auf Französisch bestellte.
»Du wirst es nicht bereuen, Prinzessin.«
»Das hattest du schon mal gesagt und dann musste ich an einem Drahtseil an einem Wasserfall vorbeirutschen«, erinnerte ich ihn an unseren letzten Ausflug.
»Irgendwie war ich der Meinung, es hat dir Spaß gemacht.« Er legte die Hände vor mir auf dem Tisch ab und sah mir unvermittelt in die Augen. Es war nicht leicht, diesem Blick standzuhalten.
»Bilde dir nichts darauf ein, Surferboy. Das war ein Glückstreffer.«
»Dann wird das hier der Zweite sein.«
Eine Sache, die ich bezweifelte. Wer packte bitte Mac and Cheese in eine Krokette? Niemand, der bei klarem Verstand war. Etwas, das zu Kyle und seinen verrückten Ideen passte.
»Ich habe noch eine Spezialität bestellt, die du auf jeden Fall mal probiert haben solltest.« Kyle versuchte, sich ein Lachen zu verkneifen und schien sich sicher zu sein, dass das, was er zusätzlich ausgewählt hatte, nicht meinen Geschmack treffen würde. Es dauerte nicht lang, bis uns eine junge Dame zwei kleine Kroketten brachte und in der Mitte einen weiteren Teller abstellte. Ich sah zu diesem, dann zu Kyle und wieder zurück, was ihm ein Lachen entlockte.
»Was zum Henker ist das?«
»Poutine.«
»Also das Essen geht damit auf dich.« Ich beäugte den Teller weiterhin skeptisch.
»Hot Chips, Bratensoße und Käse. Glaub mir, Prinzessin, du wirst es lieben.«
»Das sagtest du schon wegen der Kroketten und ich glaube dir da schon nicht. Da kann ich das hier noch weniger glauben und warum hot Chips?«
»Weil wir sie von Chips unterscheiden?«
»Du meinst Kartoffelchips.«
»Diskutier nicht, probiere.« Er wirkte wie ein kleines Kind, das aufgeregt auf den Weihnachtsmann und folglich seine Geschenke wartete. Ich griff nach der Gabel, die er mir entgegenhielt, und pikste hinein.
»Ich hasse dich, Kyle.« Ich steckte mir diese vorsichtig in den Mund und erwartete, dass Widerwärtigste, was ich, seit Vegemite probierte.
»Gott, ist das schrecklich.« Ich hielt mir die Hand vor den Mund, da ich immer noch nicht fertig mit kauen war. Es war nicht schlimm. Aber eine kulinarische Sensation war es nicht.
»Man sagt, man muss etwas mindestens acht Mal essen, bis es einem schmeckt.« Er nahm seine Gabel und pikste ebenfalls hinein.
»Ich esse keine acht Tage deinen komischen Aufstrich. Das kannst du dir gleich wieder abschminken.«
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behind the curtain
Romance»Siebzehn Stunden Flugzeit, sieben Stunden Zeitunterschied, siebentausend Meilen« Eine Auszeit in Kanada, fern ab ihres Ex-Freundes Wes, um ihre Muse zu finden. Das klang bei einer Flasche Rotwein für die junge Autorin Mia Hayes noch wie ein guter P...