Nicht immer ist alles perfekt

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  Bilder von unserem Ausflug machten kurz darauf die Runde. Nicht verwunderlich, denn Kylan war es egal, ob ihn jemand erkannte.

  »Wann hast du vorgehabt mir zu sagen, dass sie hier ist!«, ertönte eine helle Frauenstimme.

  »Ich wusste nicht, dass ich dich darüber auch informieren muss«, knurrte Kylan.

  »Wenn ich zu solchen Sachen angefragt werde, möchte ich nicht noch einmal antworten, das Mia gar nicht hier ist und dann Fotos vorgehalten bekommen.«

  Gott, diese Frau war ja schlimmer, wie Ebonys Mutter und die war schon streng. Ich speicherte meine bisherige Arbeit, denn das war sicher Sam, die hier im Haus stand, um mich zu begutachten. Nolan meinte schon, es könnte sich anfühlen, wie eine Kuh beim Schlachter. Was nicht gerade aufbauend war.

  »Hey Kyle.« Eine weitere Frauenstimme, recht jung.

  »Hey Olive.«

  »Holst du sie, oder muss ich sie suchen, weil du sie unter dem Sofa versteckst?«

  Sicher hatte Sam die Arme vor der Brust verschränkt. Es war kein guter Tag, ich war müde, hatte fiese Augenringe und trug einfach einen Jogger.

  »Mein Typ wird gefragt?« Ich trat aus dem Büro heraus. Auf dem Sofa lümmelte eine junge Frau mit braunen Haaren. Neben Kylan stand dann wohl Sam. Die mich mit einem bitteren Blick musterte.

  »Samantha Ried, Managerin und Mädchen für alles.«

  »Mia Hayes, britische Staatsbürgerin, Autorin und Pancakecreator.« Den Titel hatte mir Blake vor einigen Tagen verliehen. Ich wusste nicht, warum ich so schnippisch reagierte, aber Kylan schmunzelte.

  »Ja, ich hab das Buch gelesen, nicht schlecht.« Sie wippte kurz mit dem Kopf, was sie unglaubwürdig wirken ließ.

  »Es war ätzend das Robert gestorben ist. Er hätte Leyla begleiten sollen«, kam es vom Sofa. Immerhin schien diese Olive zu wissen, wovon sie sprach.

  »Es ist eben nicht immer alles perfekt.« Ich zuckte die Schultern und sah an mir selbst herunter. Ich war es gewiss nicht.

  »So Aktionen wie gestern gehen nicht, Kyle. Ihr könnt nicht einfach irgendwo hinfahren und so eine Show abziehen. Die Leute fragen sich immer noch, wie das passieren konnte, mit euch.«

  Okay, sie war wirklich wie Ebonys Mutter. Es fehlte nur noch, dass sie mit dem Fuß auf den Steinboden tippte, während sie sprach.

  »Kurze Frage, geht das irgendjemanden etwas an?«

  »Was ist das für eine Frage!« Sie trat einen Schritt auf mich zu. »Kyle taucht unter, kurz vor den wichtigen Studioaufnahmen. Verpasst drei Interviews und dann sehe ich, dass er sich in Kanada mit einem Mädchen trifft? Ich kenne dich nicht, Mia und ich weiß nicht was für Absichten du hast.«

  »Sam!« Kylan stellte sich neben mich. »Es ist jetzt gut.«

  »Na ja, Mom hat schon recht. Sie könnte ja wie Sheila sein.« Olive richtete sich auf und sah zu Kylan. »Du weißt, man kann niemanden trauen.«

  »Ich kann mir selbst sehr gut vertrauen, Olive.« Er sah zu ihr, dann zu Sam und wieder zu ihr. »Kannst du uns mal allein reden lassen?« Er deutete auf die Gartentür. Sie rollte die Augen, dann schlenderte sie hinaus, wissend, dass Kylan ihre Schritte beobachtete, lief sie eher wie ein Laufstegmodel, anstatt eine junge Frau.

  »Erstens, du kannst hier nicht einfach reinplatzen. Zweitens ist Mia nicht wie Sheila und ich will es nie aus deinem Mund hören. Drittens, werde ich sie nicht hinter irgendwelchen Vorhängen verstecken, nur weil es dir in den Kram passt.«

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