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𝐅𝐀𝐁𝐈𝐎
-Das Fliegen ging mir langsam auf die Nerven. Die Hälfte des langen Fluges hatte ich schon hinter mir und endlich sah man wieder mehr Land als Wasser. Stefano schien seit dem Start seine gute Laune nicht verloren zu haben, im Gegensatz zu mir.
„Soll ich dir noch einen Sekt bestellen? Du schaust aus, als hättest du es dringend nötig."Ehe ich etwas dazu sagen konnte, bestellte er die Dame, welche einen kurzen Rock und halb aufgeknöpfte Bluse als Arbeitskleidung trug, zu sich und sagte ihr, sie solle noch etwas zu trinken bringen.
Ja – Ich war derjenige, der beschlossen hatte, dass unsere Flugbegleiterin in meinem Jet sowas trugen. Wer fand sowas denn nicht toll? – Nur leider heiterte mich das auch nicht wirklich auf, sondern es erinnerte mich nur noch mehr an das, was vor uns stand.„Fabi, es ist wirklich schwer für mich, dir in die Augen zu gucken, wenn du die ganze Zeit so grimmig in der Gegend herum starrst."
„Würdest du die Kosenamen bitte lassen?", bat ich ihn.
„Ne, daran habe ich mich schon längst gewöhnt. Kommen wir aufs Thema zurück, wenn ich bitten darf." Er lehnte sich zurück und nahm sich den Champagner vom Tablet, welches uns angeboten wurde. „Zeig doch mal ein bisschen mehr Motivation! Du wirst gleich der Besitzer eines Models!"
„Es wäre nett, wenn du mir das nicht jede Minute aufs Neue sagen müsstest."
Er schnaufte. „Irgendeiner von uns beiden muss doch nett zu ihr sein und sie freudig empfangen, nicht?"
„So läuft das nicht. Wir sind in einer Mafia zu Gange, schon vergessen? Da macht man keinen auf Gentleman und kümmert sich liebevoll um die Leute, die dir untergeben sind."
Stefano zwinkerte mehrmals, als er mich das sagen hörte, trank sein Glas in einem Zug leer, stellte es dann an die Seite und faltete die Hände auf seinem Schoß zusammen. Weiterhin betrachtete er mich skeptisch. „Du musst dir langsam wirklich angewöhnen, dich zu zügeln. Bald hast du deine zukünftige Frau im Haus. Oder willst du mir wirklich erzählen, dass du sie den Rest deines Lebens wie Dreck behandeln wirst?"
„Werde ich nicht.", verteidigte ich mich und seufzte. „Ich muss erstmal schauen, was sie für einen Wert hat. Ob sie hübsch genug ist, ob ihre Augen wirklich so dunkel sind wie auf dem Bild, und ob ihr Modelkörper und hoffentlich nicht vorhandene Dummheit mich überzeugen."
„Deine Ansprüche sind zu hoch."
„Sind sie nicht. Von mir hat man auch so Einiges erwartet. Es ist nur fair."
Doch er schüttelte nur den Kopf. „Du musst dich ändern."
„Muss ich das?" Ich grinste leicht.
„Ist es neben meinen Aussehen nicht auch mein Verhalten, was Frauen an mir begehren?"
„Das ist ja das, was mich wundert. Du kannst noch so gemein zu den Mädels sein und trotzdem rennen sie dir eine Ewigkeit hinterher."
Und genau das war eine sehr gute Gabe, mit der ich beschenkt worden war. Ich passte besonders auf die Dinge auf, die mir wichtig waren, aber Frauen gehörten tatsächlich nicht dazu. Lieber spielte ich mit ihnen, in dem Wissen, dass sie mir das sowieso nicht übel nehmen würden.
„Bei Alita wird es genauso funktionieren."„Sie ist Italienerin. Ist es nicht möglich, dass sie anders tickt?"
„Nie im Leben. Da bin ich mir sicher."
Es dauerte noch einige Zeit, bis wir endlich landeten. Meine Laune war nicht wirklich besser geworden, weil mir die ganze Sache zu Kopf stieg.
Mit Stefano stieg ich in ein Auto, welches wir organisiert und hatten. Er gab die Adresse ins Navi ein und ich fuhr los. Logischerweise wurden wir aus Sicherheitsgründen von meinen Bodyguards begleitet, falls es doch vorkommen sollte, dass man uns angriff.
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The Enemy's Addiction (Alte Version)
RomanceSeit Jahren versucht Alita den Anforderungen ihrer Familie gerecht zu werden, indem sie ihre erfolgreiche Modelkarriere immer an erste Stelle setzt. Erfolg bringt Ruhm, Ruhm bringt Geld, und das Geld ist das Einzige, was ihre Eltern zu interessieren...