16 - Rosen sind gefährlich

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(ca. 8000 Wörter)

𝐅𝐀𝐁𝐈𝐎
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„Mh? Was ist denn jetzt los?", fragte Marco verwundert, doch ich ignorierte ihn.

Alita wandte dieselbe Technik an, die sie bei mir ausprobiert hatte, als wir uns das erste Mal an meinem Pool begegnet waren. Sie krallte ohne Rücksicht ihre Fingernägel in sein Fleisch, ihr Blick war nun von der selben Dunkelheit getrübt wie ihre Augen.

„Das Mauerblümchen legt sich mit ihrem Lover an. Wie spannend." Chia stützte ihr Kinn auf die Hand und beobachtete das Geschehen amüsiert. „Trotzdem würde ich das nicht machen."

„Wieso nicht?", fragte ich sie.

„Damaso kommt nie alleine. Die Kumpels aus seiner Filmcrew müssen auch hier sein und die verstehen keinen Spaß, wenn man ihren Boss angreift."

„Ihren Boss?" Ich lachte höhnisch. „Wenn diese Idioten Stress wollen, dann können sie jederzeit zu mir kommen."
Jetzt war ich wieder etwas besser drauf. Alita wehrte sich nicht nur gegen ihre arrogante Konkurrentin, sondern auch gegen jemanden, mit dem sie gearbeitet hatte. Es war wunderschön mitanzusehen, wie sie ihm ein paar Schmerzen zufügte. Das hatte er auf jeden Fall verdient.

Damaso starrte, wie ich damals, verdattert auf seinen Arm und versuchte, ihn ihr erfolglos zu entziehen. Der Alkohol hatte seine Kraft gelähmt - als wenn er je welche gehabt hätte – sodass er mehr und mehr schwankte.

Irgendwann ließ meine Verlobte los, sodass sein Oberkörper halb auf dem Tresen lag, weil er sich nicht mehr aufrecht halten konnte. Er beschwerte sich lautstark über ihr unangebrachtes Verhalten, wollte sie packen, aber sie schlug rechtzeitig seine Hand weg. Glücklicherweise konnte er in diesem Zustand nicht viel mehr anrichten, als sich aufzuregen.

Als er dann zu hysterisch wurde, schnappte sich Alita zwei Strohhalme von der Bar und schlenderte mit unseren Getränken wieder zu uns. Ihre Miene änderte sich sofort wieder zu einem leichten Lächeln.

Sie stellte die Gläser nacheinander vor mir ab.
„Kann ich mich setzen, Schatz?"

Auf meinen Schoß?
Freiwillig?

Ich grinste zufrieden. „Aber selbstverständlich."

Langsam ließ sie sich auf mir nieder und ließ ihre Beine baumeln. Mit ihrer Schulter lehnte sie sich an mich.

„Also, meine Dame, über was habt ihr gequatscht?"

Meine Dame? Nicht solche Wörter zu meinem Mädchen, Segreto.

Zügig legte ich meine eine Hand um ihrer Taille, die andere um ihre Oberschenkel.
Wehe, du nennst sie nochmal so.

„Nichts Besonderes.", antwortete sie und zuckte mit den Schultern. „Er wollte mich nochmal darum bitten, bei seinem Videodreh in zwei Tagen mitzumachen. Und dann hat er sich über meine Partnerwahl beschwert und war sauer, da ich ihm nichts gesagt hatte, weil er sich angeblich für mich verantwortlich fühlt."

„Seid ihr gute Freunde?"

„Ich würde Nein sagen. Aber er hat sicherlich eine andere Meinung. Kümmern wir uns nicht weiter um ihn."

Richtig. Er steht hier nicht im Mittelpunkt.

Zwei Kellner kamen zu uns und räumten die Teller weg. Währenddessen reichte mir Alita eines der Gläser, die sie mitgebracht hatte.

„Sex on the Beach.", flüsterte sie. Ich hoffe, du bist zufrieden mit meiner Wahl." Langsam beugte sie den Kopf zu mir und ihre Lippen kräuselten sich zu einem charmanten Lächeln.

The Enemy's Addiction (Alte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt