08 - Hinterlistige Absichten

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(ca. 4280 Wörter)

𝐅𝐀𝐁𝐈𝐎
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Alita stand immer noch am selben Fleck.

„Möchtest du mir etwas mitteilen?"

Sie schaute auf. „Ja, ich hätte da eine Bitte."

Eine Bitte? „Das ist mal was Neues."
Oh, was ist denn das für ein grimmiges Gesicht?

„Ich kann auch gerne deinen Bruder fragen, wenn du möchtest."

Meine Augenbrauen schnippten nach oben.
„Du drohst mir?"

„Nein, ich sage lediglich, was ich tun werde, wenn du mir nicht zuhörst oder ablehnst."

Und ob das eine Drohung ist!

„Also?" Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Wirst du mir zuhören oder weiterhin dumme Kommentare bringen?"

Oh man. Das war fast schon zu viel für mein gutes Gemüt.
„Wie lautet denn deine Bitte?"

„Ist es möglich, mein zu Hause nochmal zu betreten, oder hat deine Armee mehr zerstört als nur unsere Haustür?"

Und wieder eine sarkastische Bemerkung.
„Das Haus steht noch. Wieso?"

„Ich brauche ein paar Dinge. Dringend."

„Bekommt da jemand seine Tage? Tampons kann ich dir auch hier besorgen." Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

„Wie lustig." Sie rollte mit den Augen. „Über dieses Thema werde ich sowieso nie mit dir reden. Sei dir da sicher."

„Du bist aber auch eine bockige kleine Stute."

„Wie bitte?", rief sie empört.

Ich musste lachen.

„Pass auf, bis die Stute gleich austritt."

Ich verstummte langsam, denn ich konnte mir denken, worauf sie hinaus wollte. Und ich war ganz sicher nicht in der Stimmung, mir in die Eier treten zu lassen.

Dann hielt sie mir einen Zettel vor die Nase. „Hier ist eine Liste mit den Dingen, die ich benötige. Bei jedem steht auch drauf, wo es zu finden ist."

Ich nahm ihr das Papier aus der Hand und überflog den Text. Währenddessen wurde ich von ihr aufmerksam beobachtet.
Hatte das einen Grund?
Trotzdem versuchte ich mich nicht davon irritieren zu lassen.
Als ich fertig mit Lesen war, sah ich sie über den Rand hinweg an.

Sie blickte mich stechend an.

„Und?"

„Du brauchst Proteine?"

„Natürlich. Das braucht jedes Model." Aus ihrem Mund klang das selbstverständlich.

Mit gerunzelter Stirn schaute ich an ihr herab. Ein makelloser Körper bot sich mir. Proteine brauchte sie doch gar nicht oder zumindest nicht mehr. Aber wenn ich ihr das sagen würde, klänge es wie ein Kompliment und so nett wollte ich bei ihrer schnippigen Art nicht sein.
„Ist das wirklich ein Muss?"

The Enemy's Addiction (Alte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt