(ca. 4300 Wörter)
𝐀𝐋𝐈𝐓𝐀
-Sobald ich den Wagen identifiziert hatte, hörte ich erneut seine Stimme. Dieses Mal klang sie um einiges genervter.
Direkt machte ich mich auf den Weg nach drinnen, während weitere schwarze BMWs auf das Grundstück bogen. Als ich die Tür öffnete, sah ich Stefano, der mitten in der Eingangshalle stand und Fabio daneben, der sich auf den Weg zur Küche machte. „Ich brauch einen Drink.", murrte er, wahrscheinlich ohne meine Anwesenheit mitgekriegt zu haben.
Als er dann außer Reichweite war, schaute sein Bruder mich mit einem breiten Lächeln an. „Die Schwägerin ist zurückgekehrt!" Er lief mit ausgebreiteten Armen auf mich zu und ich zögerte nicht, ihm ebenfalls entgegen zu kommen.
„Stefano!", sagte ich erfreut und sprang regelrecht auf ihn zu. Lachend fiel ich ihm in die Arme. „Ich hab dir so viel zu erzählen!"
„Das glaube ich! Ich habe extra auf dich gewartet!"
Hat er? Wie nett von ihm!
„Cool!" Ich löste mich ein kleines bisschen aus der Umarmung, um ihn ansehen zu können. „Dann lass uns hochgehen und-"
Ein lautes Scheppern ließ mich abrupt mitten im Satz anhalten. Als ich meinen Kopf nach rechts drehte, bekam ich einen Schreck, als ich Fabio sah, der seinen rechten Arm in der Luft hielt. Auf dem Boden lagen mehrere Gassplitter sowie eine durchsichtige Flüssigkeit - ich tippte auf Wasser oder Wodka - verteilt. Vermutlich war es das harte Zeug gewesen. Ein weiterer Schauer überkam mich, als ich er uns einen stechenden Blick zuwarf.„Stefano.", knurrte er. „Was wird das hier?"
Ich merkte, wie sein Bruder mit den Augen rollte. „Meine Schwägerin begrüßen. Was auch sonst? Ich hab sie zwei Tage nicht gesehen."
Fabio ballte seine gehobene Hand zur Faust und ließ sie langsam sinken. Mehrere Tropfen Blut fielen von seiner geschlossenen Handfläche auf das Laminat. „Nur zwei fucking Tage.", wiederholte er. „Hast du sie etwa so sehr vermisst?"
O oh.
„Klar." Er legte den Kopf schief und begann arrogant zu grinsen. „Ist das denn so schlimm für dich? Du weißt doch, dass ich sie dir wohl kaum wegnehmen kann, oder?" Sobald er zu Ende gesprochen hatte, funkelten sich die beiden böse an. Klar: Brüder halt. Was auch sonst?
Unsicher löste ich mich etwas aus der Umarmung, denn mir wurde bewusst, dass sich meine Hände noch immer auf Stefanos Rücken befanden, doch er zog mich noch fester an sich, ehe ich ihn vollständig loslassen konnte. Sein Bruder fixierte mit den Augen seine Arme um meiner Hüfte. „Hände weg von ihr.", forderte er ihn auf.
„Nö?"
„Doch, doch."
Plötzlich kam er auf uns zu, ohne dass kaputte Glas auf dem Boden zu beachten. Stefano schob mich instinktiv hinter sich, bevor er ihm die Stirn bot.„Leg dich nicht mit mir an."
„Sonst was, Krankenhaus-Patient? Hast du gerade wieder einen deiner Energieschübe?"
Ich erkannte nicht wirklich, wie die beiden sich ansahen. Ich war zu klein und traute mich nicht hervor. Keine Ahnung, ob es sinnvoll war, zwei Brüder beim Streiten zu unterbrechen.
„Oh, glaub mir. Ich brauche keinen Energieschub, um dich in die nächste Ecke zu befördern. So viel ist sicher."
„Ist das so? Ich an deiner Stelle wäre vorsichtig. Du willst doch nicht, dass deine Nähte platzen, oder?"
Zögernd ging ich einen Schritt zur Seite, um die beiden anzusehen. Fabios kritischer Blick fand zu mir. „Er weiß von den Nähten?"
Tief holte ich Luft, um die angespannte Situation mit einer bedacht gewählten Antwort zu entschärfen, doch Stefano kam mir zuvor. „Ja, tue ich."
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The Enemy's Addiction (Alte Version)
RomanceSeit Jahren versucht Alita den Anforderungen ihrer Familie gerecht zu werden, indem sie ihre erfolgreiche Modelkarriere immer an erste Stelle setzt. Erfolg bringt Ruhm, Ruhm bringt Geld, und das Geld ist das Einzige, was ihre Eltern zu interessieren...