41 - Danger zone

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(ca. 4200 Wörter)

𝐅𝐀𝐁𝐈𝐎
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Ich schlüpfte zügig aus meiner Jogginghose und dem T-Shirt von Nike, was ich gerade einmal zwei Stunden heute getragen hatte.
Mir wurde allein nur bei dem Gedanken schlecht, dass ich mich gerade zu diesem langweiligen Anlass, den ich am liebsten abgelehnt hätte, meine Klamotten von bequem zu elegant wechselte. Sonst hatte ich mich fast jeden Tag so gekleidet, doch seit eine gewisse Dame hier ihr Unwesen trieb, die sich nur zum Rausgehen schick machte, hatte ich ihre mehr oder weniger vorhandene Wichtigkeit für Anziehsachen wohl übernommen.

Es fühlte sich sinnlos an. Mein Gast, den ich wohlgemerkt nicht eingeladen hatte, hätte mich ausgelacht und nur noch mehr genervt, wenn er das mitbekommen hätte.
Was wollte der schon wieder? Ich hatte ihm mindestens fünf Mal gesagt, dass mir das gar nicht in den Kram passte, dass er jetzt auftauchte. Spontane Treffen mochte ich ehrlich gesagt nicht so wirklich, vor allem nicht mit Leuten, die ich nicht leiden konnte. Gerade jetzt wusste ich nicht mehr, wie ich den Kerl einschätzen sollte. Aber eins war klar: Er war merkwürdiger als sonst. Das gefiel mir überhaupt nicht.

Als ich fertig war, machte ich mich schleunigst auf den Weg nach unten, als ich das laute Aufheulen eines Motors hörte, ehe der Sportwagen abgestellt wurde. Zügig schloss ich meine Tür ab und drückte den Schlüssel im nächsten Moment der Angestellten Melina in die Hand. Ich hatte mir ihren Namen nie gemerkt, - wer wusste schon, wie seine ganzen Angestellten hießen? – aber da Alita einen guten Draht zu ihr hatte, fühlte ich mich dazu verpflichtet, sie wenigstens ein bisschen zu kennen.

„Stelle sicher, dass alle Zimmer in diesem Stockwerk abgeschlossen sind. Begebe dich dann zu den anderen in den Aufenthaltsraum."

„Ja, Sir."

Ob ich tatsächlich einen Aufenthaltsraum für meine Angestellten hatte? – Ja, selbstverständlich. Mein Haus war größer als es schien.

Nachdem ich mein Hemd glattgestrichen hatte, stieg ich die Treppen nach unten. Es klingelte an der Tür und einer meiner zahlreichen Wachmänner, die ich fast an jede Ecke positioniert hatte, öffnete dem Vollpfosten, der es als eilig betrachtete, mich zu sehen, die Haustür.

Wie immer betrat er mit einem breiten Grinsen, was nie etwas Gutes bedeutete, die Eingangshalle und breitete die Arme aus.
„Na sowas! Ich wusste schon gar nicht mehr, wie es hier drin aussieht. So lange war ich schon nicht mehr hier. Du musst mal wieder zum Friseur!"

Ich ließ seine fragliche Begrüßung unkommentiert und kam auf ihn zu, stopfte meine Hände in die Hosentaschen und setzte meinen üblichen kalten Gesichtsausdruck auf.
„Hab dich nicht vermisst."

„Ich dich doch auch nicht."

„Schön, und wieso bist du dann hier? Konnte das nicht noch warten?"

„Warum? Warst du etwa gerade dabei, dir einen runter zu holen?"

Fast.„Sag mir einfach, was du willst, Stefano."

„Nur etwas plaudern. Nichts weiter."

„Gut." Bringen wir es schnell hinter uns. „Dann gehen wir in mein Büro."

„Neee. Du nimmst das alles immer zu professionell und ernst. Lass ins Esszimmer. Ist doch viel unbeschwerter, oder nicht?"

Er wählte nicht ohne Grund einen offeneren Ort. Immerhin war seine Allergie gegen verschlossene Türen offensichtlich etwas größer geworden. Und ich konnte mir auch schon denken, woran das lag.
„Wie du willst. Sonst noch etwas? Champagner?" 

The Enemy's Addiction (Alte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt