45 - Eine unverfängliche Einladung?

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Achtung: Wichtige Info am Ende des Kapitels!
(Kapitel wurde nicht nochmal auf Rechtschreibefehler überprüft)

(ca. 5000 Wörter)

𝐀𝐋𝐈𝐓𝐀
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Die Bäume und Häuser, Läden und Restaurants flogen heute bei Weitem nicht so schnell vorbei, ich es die letzten Fahrten mit Fabio gewohnt war. Mir schwebten noch immer sie Szenarien von heute früh in meinem Kopf herum, dass ich zu Fahrtbeginn und auch im Laufe der Zeit nicht wirklich mitbekommen hatte, dass Fabio heute anscheinend keine Lust hatte, das Gaspedal großartig zu benutzen.

Von der Arbeit hatte er nicht viel erzählt, ehrlich gesagt gar nichts. Er hatte, seitdem er wieder nach Hause gekommen war, kaum mit mir gesprochen, schien er in sich gekehrt zu sein. Nein, es sollte nicht bedeuten, dass er sauer auf etwas war oder dass der einen schlechten Tag hatte. Für mich deutete sein reserviertes Wesen eher darauf hin, dass er mich nicht in die Stadt bringen wollte. Und ich konnte mir schon denken, wieso.

Dennoch waren wir mittendrin. Wir fuhren bestimmt schon zwanzig Minuten, mit Viola hatte ich bloß 10 bis hier her gebraucht. Die Straßen waren zugegeben etwas überfüllt, die Bürgersteige voller Menschen, die es alle eilig hatten, genauso wie die hupenden Autofahrer vor und hinter uns. Der Einzige, den das nicht aus der Ruhe brachte, war mein Chauffeur. Der saß auf den ersten Blick tiefenentspannt an seine Lehne gelehnt, hatte die linke Hand auf dem Lenkrad und die rechte bahnte sich schon wieder den unkomplizierten Weg zu meinem Oberschenkel.

„Hör auf damit. Du kontrollierst das jetzt schon das siebte Mal.", murrte ich und blickte ihn etwas genervt in die Augen.

„Ich muss wissen, ob es gut sitzt."

„Es sitzt wie angegossen." Ich packte sein Handgelenk, um ihn wegzuziehen, doch seine Finger umklammerten das Leder. „Würdest du das jetzt unterlassen, bitte?"

„Ist dir das unangenehm?" Seine Augen blieben auf die Straße gerichtet, und wir fuhren im Schneckentempo weiter.

„Ist es!"

„Und du weißt, wie du damit umgehst?"

„Du hast es mir vorhin gezeigt. Natürlich weiß ich das. So schwer ist das nicht."

Als wir wieder etwas schneller als 15 km/h fahren konnten, nahm er notgedrungen seine Hand weg. Doch ich wusste jetzt schon, dass er das nochmal machen würde.

Die kommenden fünf Minuten verliefen schweigend. Zwischen uns herrschte eine nie zuvor dagewesene Stille. Sie war nicht erdrückend, aber auch nicht schön. Es war klar, wo das Problem lag, oder besser gesagt, wie es hieß. Stefano.

Wir bogen endlich in eine ruhige Gasse. Ein großes Holzschild mit der Aufschrift Denwood Café über dem Eingang zierte das hübsche, kleine Gebäude, welches ich aber nur kurz zu Gesicht bekam. Fabio fuhr die Straße entlang und um die Ecke, dort hielt er den Wagen an und schaltete den Motor aus. Aber eine besondere Sache tat er nicht: mich rauslassen.

Vergebens drückte ich gegen die Tür, musste aber feststellen, dass sie sich nicht öffnen ließ. Mein Plan, zügig auszusteigen, und zu verhindern, dass ich zu spät kam, ging nicht auf. Insgeheim hatte ich es geahnt.

Wir wendeten uns einander zu. Fabio schien noch etwas Wichtiges loswerden zu wollen.

„Deine Kette. Wo ist sie?"

„In meiner Tasche." Das habe ich dir doch schon einmal gesagt.

„Lege sie an."

„Was? Du hast vorhin gemeint-"

„Ja. Mach sie bitte um deinen Hals."

Die Erklärung sparte er sich. Auch nach weiteren Sekunden, in denen wir uns wortlos anguckten, wagte er es nicht, den Mund noch einmal aufzumachen und mich aufzuklären, weswegen er seine Meinung geändert hatte. Es war nicht so, dass ich die Kette nicht mochte, aber sie passte nicht zu meinem Kleid. Nicht, dass Grau und Lila nicht harmonierten, aber ich hatte mir fest in den Kopf gesetzt, mein Outfit in grau-weiß zu halten und zu dem geschlossenen ‚Ausschnitt' passte sie einfach nicht. Ich hatte genügend Gründe, sie in der Tasche zu lassen, aber auf der anderen Seite genug, um sie zu tragen.

The Enemy's Addiction (Alte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt