19 - Um des Herrens Willen

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(ca. 5200 Wörter)

𝐅𝐀𝐁𝐈𝐎
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Sie überlegte noch, aber für mich stand es bereits fest.
„Und? Würdest du es tragen?"

„Schon, aber zu welchem Anlass denn?"

Hehe. „Wie wäre es mit heute zum Abendessen?"

Sie schluckte. Ich merkte ihr an, dass sie zögerte, zu gestehen, dass sie es gerne hätte. „Naja... Wenn du dafür sorgst, dass es niemand als Einladung für ein Tächtelmächtel sieht..."

„Keine Sorge, das wird nicht passieren." Ich werde nicht zulassen, dass auch nur einer dieser Penner dir zu nahe kommt. „Also ein klares Ja?"

Unentschlossen rieb sie sich an den Oberarmen und drehte sich nochmal im Spiegel. „Ich weiß nicht. Der Preis..."

„Ist überhaupt kein Problem. Ich kaufe es."

„Was? Aber-"

„Keine Widerrede. Ich will, dass du es heute anziehst."

Meine Ich-bin-der-Boss-Denkweise war zurückgekehrt und ich zog scharf die Luft, doch Alita nickte nur. „O-Okay, wenn du das sagst."

Mh? So gefügig auf einmal?

„Gut. Nun zu deiner Wahl." Ich deutete auf die Umkleide. „Ich bin gespannt."

Sie schenkte mir ein leichtes Lächeln, doch es erreichte ihre Augen nicht ganz.

Bedrückt sie etwas?

Ich wartete im Stehen mit den Armen vor der Brust verschränkt.

Nach zwei Minuten stellte ich fest, dass sie sich nicht mehr umzog, sondern nur noch starr vor dem Spiegel in der Umkleide stehen musste.

„Komm schon. Lass mich nicht zu lange warten.", sagte ich und zog den Vorhang prompt zur Seite. Das Kleid hatte sie wie erwartet schon an, auch wenn ich mir eingestehen musste, dass ich mir erhofft hatte, sie oben ohne zu sehen. Schockiert drehte sie sich um und verdeckte panisch ihre Oberweite, aber warum, konnte ich nicht sagen.

„Ich... ähm... komme nicht an den Reißverschluss ran.", stammelte sie. „Kannst du ihn vielleicht zu machen?"

Achso. Das Kleid rutschte sonst. Verständlich.

Ich ging zwei Schritte zurück und ließ sie aus der Umkleide kommen. Sobald sie dann stillstand, machte ich mich an ihrem Reißverschluss zu schaffen, der sehr tief unten begann. Jetzt wusste ich, warum sie so peinlich berührt ausgesehen hatte.
Ihr roter Spitzen-Tanga blitzte an ihrem unteren Rücken hervor. Ich wusste, dass ich gerade die Denkweise eines Fuckboys wieder entwickelte, aber scheiße, war der schick. Dennoch riss ich mich zusammen, machte das Kleid zu und stellte mich seitlich von ihr hin.
Sobald ich meine Augen auf den Spiegel richtete, erstarrte ich bei Alitas Anblick. Mir lief förmlich das Wasser im Mund zusammen und ich musste dermaßen aufpassen, dass ich nicht schon wieder hart wurde.

Das Kleid war - wie der berühmte Dieter Bohlen jetzt sagen würde - einfach MEGA. Es saß wie angegossen, betonte jede ihrer wunderbaren Kurven einwandfrei und noch dazu glänzte sie so sehr, dass man den Blick nicht mehr von ihr abwenden konnte. Natürlich würde das nicht nur für mich gelten, aber wer es wagte, sie zu lange anzugaffen, der würde mich noch richtig kennenlernen. Ein paar gebrochene Nasen und ausgerenkte Schultern wären es mir definitiv wert, sie in diesem Dress irgendwo mit hinzunehmen.
In dem Blauen, was ich gewählt hatte, sah sie ausnahmslos scharf aus, in dem ihren einfach nur vornehm, süß und elegant, auch dazu sexy, wie sie es immer tat. Mal wieder zum Anbeißen.

The Enemy's Addiction (Alte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt