12 - Kontakte

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(ca. 5000 Wörter)

𝐅𝐀𝐁𝐈𝐎
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In meinem Outfit wie heute früh saß ich noch immer an meinem Laptop, doch dieses Mal wegen deutlich interessanteren Dingen als üblich.
Vorgestern hatte ich ein paar meiner Leute zurück nach Italien geschickt, um die Liste, die Alita mir gegeben hatte, abzuarbeiten und vorhin hatten sie mir alles gebracht, was sie gefunden hatten. Sie sagten, die Tür sei ersetzt und der Flur wieder renoviert worden, doch zu Hause war niemand gewesen.

Gespannt durchforstete ich die Daten ihres Laptops und mir lief beinahe die Sabber aus dem Mund. Abgesehen von Portraits waren auch mehrere Fotos in ihrer Galerie, wo sie ganz zu sehen war und das vor den verschiedensten Kulissen. Sei es der Strand, in einem Café oder auf einem Pferd. Und- „Ach du heilige..."

Ein einzelnes Bild stach mir in die Augen.

Sie in Spitzenunterwäsche.

Ich presste meine Beine zusammen und rieb mir die Augen. Als ich feststellte, dass ich nicht träumte und das Foto wirklich vor mir existierte, markierte ich es mit einem Stern und kopierte alles von ihrem USB-Stick in meine eigene Galerie.

So.

Als ich etwas zurücklehnte , um einmal kurz durchzuschnaufen, klopfte es an der Tür.

„Herein."

Ich blickte zur Tür und das Hausmädchen kam mit einem Mitarbeiter von mir in mein Büro. Er übergab mir Alitas Handy, was ich ihm zum Entschlüsseln gegeben hatte und dann verließ er den Raum. Augenblicklich wandte ich mich an die Dienerin meiner Modellady, die sich leicht vor mir verbeugte. „Und? Schon alles gepackt?"

„Sie hat schon viele Sachen rausgelegt und mich gebeten, heute Abend noch einmal zu kommen, um ihr beim Packen zu helfen."

„Warum? Hatte sie etwas zu tun?"

Sie wurde leicht nervös. „M-Miss Alita war nicht alleine in ihrem Zimmer. Ihr Bruder war auch mit da, Sir."

Mir stockte der Atem. „Wie bitte!?" Blitzartig erhob ich mich vom Stuhl. „Was macht der hier!?"

„I-Ich weiß es nicht, Sir."

Dieser Mistkerl...

Unverzüglich lief ich an ihr vorbei und sprintete die Treppe hoch.

Der kann was erleben...

Ohne mich anzukündigen, stieß ich die Tür zu ihrem Zimmer auf und sah Alita auch direkt in meinem Blickfeld. Vor Schreck ließ sie das Buch, was sie so eben aus dem Regal holte, auf den Boden fallen und trat einen Schritt zurück. Meine Augen verengten sich, als ich meinen Bruder nicht sehen konnte. Mit geballten Fäusten trat ich ein und stellte mich in den Eingang des begehbaren Kleiderschranks, doch auch hier war er nicht. Angepisst drehte ich mich zu ihr um. „Wo ist er?"

Sie schluckte und bückte sich, um das Buch wieder aufzuheben. „Er ist vorhin gegangen."

Scheißdreck!

Ich schnaubte vor Wut. „Was hatte er in deinem Zimmer zu suchen?" Er hat hier oben überhaupt nichts verloren!

„Er hat mir noch ein bisschen bei den Klamotten geholfen." Ihre Worte waren mit Bedacht gewählt. Auch ihr schockierter Blick hatte sich schnell verflüchtigt.

„Du hast dich doch nicht etwa vor ihm umgezogen, oder?", entgegnete ich ihr scharf und lief auf sie zu.

Sie schien zu warten, bis ich direkt vor ihr Halt machte, sodass sie zu mir aufschauen musste. „Würde ich nie tun."

The Enemy's Addiction (Alte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt