~ Kapitel 12: Mitten ins Schwarze ~

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Ich erledigte meine Aufgaben bis zum Nachmittag mit einem Lächeln im Gesicht. Der Gedanke daran den Nachmittag mit meinem Ciel zu verbringen war ein Traum. Als es dann so weit war verschwand ich in meinem Zimmer.

Vor dem Spiegel hob ich mir meine drei Winterkleider hin. Für Ciel wollte ich heute Nachmittag besonders schön aussehen. Meine Entscheidung viel auf das (L/F) Kleid mit einer passenden Jacke. Die Stiefel schnürte ich noch schnell zu und kämmte meine (H/L) (H/F) Haare durch.

Da klopfte es auch schon an meiner Türe.

,,Herein!", rief ich voller Freude und drehte mich zur Türe.

Wie ich es mir dachte, stand Ciel in der Türe und lächelte mich an. Er kam ein paar Schritte auf mich zu und schloss die Türe hinter sich.

,,Du siehst wunderschön aus Rose.", gab er mir ein Kompliment und ich errötete etwas.

,,Danke, du auch.", erwiderte ich ruhig und sah ihn an.

Er war einfach perfekt, seine dunkelblauen fast schwarzen Haare rahmten sein Gesicht und das strahlend blaue Auge passte dazu. Ciel nahm meine Hand und zog mich in seine Arme. Diese Wärme fand ich schön und seine Arme, die mich festhielten.

,,Wo gehen wir hin?", fragte ich nach einer Weile Ciel.

Dieser sah mich an und schmunzelte: ,, Ich dachte wir laufen gemütlich runter ins Dorf und schauen dort, was es so gibt. Wenn du magst, können wir auch dort irgendwo essen."

Einverstanden.

Und so machten wir uns auf den Weg. Erst nach dem wir aus dem Blickfeld vom Anwesen waren nahm Ciel meine Hand in seine. Zusammen Hand in Hand liefen wir durch den Schnee in die Richtung des Dorfes.

Es war ziemlich kalt und ich fing an zu zittern kurz bevor wir am Dorf ankamen. Ciel sah mich an und hielt inne.

,,Hier Rose.", flüsterte er und legte mir seinen Schal um.

Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange als Dankeschön und lief glücklich mit ihm weiter. Im Dorf angekommen passten wir auf das uns nicht all zu viele Leute erkannten und an den Vater von Lizzy uns verpetzen konnten.

Ciel führte mich in eine kleine Straße und blieb dort mit mir stehen. Er sah sich um, ob jemand uns sehen konnte. Niemand war in unserer Nähe. Dies nutze Ciel aus und legte seine Hände um meine Taille. Er zog mich an sich und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss und lehnte mich an ihn.

,,Ich liebe dich Rose.", murmelte Ciel, während er seinen Kopf auf meinen legte und mich fest in den Armen hielt.

,,Ich dich auch.", erwiderte ich und schloss meine Augen.

Egal wie kalt es war in Ciels Armen fühlte es sich warm und geborgen an. Ich wünschte mir so sehr, dass alles klappte und wir einfach glücklich sein konnten.

Nach der Umarmung liefen wir in eins der Restaurants. Ciel schob mir den Stuhl zurecht und ich nahm Platz. Er setzte sich lächelnd gegenüber von mir.

,,Ich hoffe du hast Hunger.", erwiderte Ciel und sah mich an.

Ich erwiderte den Blick und lachte leicht: ,, Und wie..."

Der Kellner kam und gab uns die Speisekarte. Ich schaute sie mir an und entdeckte ein Gericht. Es erinnerte mich an meine Zeit im Waisenhaus zu den Feiertagen.

,,Ich hätte gerne die Kartoffelsuppe.", bat ich den Kellner und Ciel sah mich fragend an.

,,Alles gut, du kannst dir ruhig mehr bestellen.", meinte Ciel und nahm meine Hand.

Ich schüttelte den Kopf und der Kellner warte auf Ciels Bestellung. Dieser gab nur sein Getränk auf da er sich noch nicht entschieden hatte. Der Kellner verschwand in der Küche.

Ciel sah zu mir rüber und schien nachzudenken. Vermutlich verstand er nicht wie ich eine Suppe bestellen konnte, wen ich doch etwas viel Teureres haben könnte.

,,Ist alles okay?", fragte ich deswegen lieber nach.

,,Ja, nur ich verstehe nicht, wieso du eine Suppe bestellst?", beichtete Ciel mir und sah mich wieder an.

Ich schmunzelte und erklärte ihm: ,, Es gab über die Feiertage immer bei uns Kartoffelsuppe. Deswegen nehme ich sie am liebsten. Sie erinnert mich etwas an damals."

,,Du hast die Suppe mit deinen Eltern gegessen?", fragte Ciel nach und traf damit bei mir ins Schwarze.

Mir kamen die Tränen in die Augen und ich wusste nicht wohin damit. Ich hatte niemanden etwas erzählt über meine Eltern noch, wie ich im Waisenhaus gelandet bin mit sechs Jahren. Doch nun musste ich es ihm wohl oder übel erzählen, oder?

,,Rose alles okay?", fragte Ciel mich und nahm meine Hand in seine.

Ich schüttelte den Kopf und ließ die Tränen laufen. Ciel schnappte sich seinen Stuhl und setzte sich neben mich. Seine Armen nahmen mich schützend zu sich und er entschuldigte sich bei mir.

,,Schon okay...Ich erzähle es dir zu Hause okay?", schluchzte ich und sah ihn an.

Er war einverstanden und bestellte sich auch noch etwas zu Essen. Wir aßen im Stillen und bezahlten dann in aller Ruhe. Auf dem Heimweg wollte ich nicht wirklich sprechen, Ciel versuchte zwar mit mir zu sprechen, doch ich ignorierte es.

Vor dem Anwesen angekommen sah er mich nochmals an. Wir würden jetzt erstmal beide in unseren Zimmern verschwinden und uns Bett fertig zu machen.

,,Ich komme dann zu dir.", versprach er mir und schritt in die große Eingangshalle.

Ich folgte ihm, ohne etwas zu sagen. Seinen Schal hatte ich immer noch um, doch wollte so schnell ich konnte in mein Zimmer.

Grad so schaffte ich es noch bevor es mir die Beine wegzog und ich zusammen gekauert auf dem Boden saß. Ich weinte und würde am liebsten alles rausschreien. Die ganzen Erinnerungen kamen wieder hoch. Es tat weh in meinem Herzen und ich vermisste meine Eltern sehr.

Wieso hatte ich nur diese Suppe bestellen müssen? Wieso hätte ich nicht etwas anderes bestellen können? Dann hätte er mich nicht gefragt dazu und es wäre nicht so weit gekommen. Doch ich musste natürlich wie jedes Jahr eine bestellen und dann gemeinsam mit ihm auch noch so im Restaurant sitzen.

Er wirdsich bestimmt für mich schämen, wie ich mich aufgeführt hatte.

Ciel x Reader Liebe verändert dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt