~ Kapitel 54: Das kleine Mädchen Anna~

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(V/N) P.O.V.:

Ich lief auf das kleine Mädchen zu und kniete mich vor sie. Sie war wahrscheinlich grade erst vier Jahre alt geworden. Mir tat sie leid, da sie nicht mit den anderen spielte noch den Anschein machte zu ihnen zu gehen. Deswegen sah ich sie liebevoll an und versuchte mit ihr zu sprechen.

„Hallo meine Kleine, ist alles in Ordnung?", fragte ich sie ganz ruhig und lächelte.

Das kleine Mädchen sah mich zwar durch ihre teddybraunen Augen an und schüttelte den Kopf. Doch sie wollte wohl nicht mit mir sprechen. Also war ich ganz vorsichtig und strich ihr eine dunkelbraune Haarsträhne aus dem Gesicht hinter das Ohr. Mein Herz sagte mir das ich mit dem kleinen Mädchen ganz ruhig umgehen musste, so wie man es damals mit mir machen musste. Ein klein wenig erinnerte mich das kleine Mädchen auch an mich selbst als ich anfangs im Waisenhaus gelandet bin.

„Ich bin (V/N), wie ist dein Name?", fragte ich sie mit meiner ruhigen Stimme und blieb vor ihr sitzen.

Das kleine Mädchen sah mich an und antwortete mir ganz leise mit ihrem niedlichen britischen Akzent: „Anna."

Gut, ich kannte nun also ihren Namen. Das war schon mal ein Anfang, ich sah zu Ciel rüber der sich mit Sebastian unterhielt und mich beobachtete. Wahrscheinlich merkte das Anna auch, denn sie stellte sich hinter mich damit sie nicht gesehen werden konnte.

„Es ist alles in Ordnung Anna, das ist nur mein Freund, der uns beobachtet er möchte dir nichts tun.", versuchte ich der kleinen zu erklären und lächelte sie an.

Sie erwiderte mein Lächeln und nahm mich an der Hand. Ich stand also auf und folgte der kleinen zu einer Bank. Dort setzte sie sich mit mir und lächelte leicht. Der Blick von Madame Marie der uns zugeworfen war, schien nicht ganz so erfreut. Mein Blick fiel auf Anna.

„Ich geh nur schnell zu Madame Marie, danach bin ich sofort wieder bei dir und wir spielen zusammen was okay?", erwiderte ich und Anna nickte nur schüchtern.

Ich ließ also Anna auf der Bank und ging zu meiner alten Betreuerin Madame Marie. Sie sah mich an und erklärte mir sofort was los war als sie meinen fragenden Blick erkannte. Anna war neu ins Waisenhaus gekommen vor ein paar Tagen, doch leider war sie krank und die Ärzte gaben ihr nicht mehr lange. Deswegen hielten sich auch die Kinder von ihr fern, da sie keine Freundschaften eingehen wollten, die nicht lange halten würde. Als ich das hörte, war ich etwas sauer auf die Kinder, wie konnten sie nur so fies sein? Anna konnte doch nichts für ihre Krankheit. Ich dankte Madame Marie und lief wieder zu Anna und lies mir nicht anmerken was mir erzählt wurde. Doch die Kleine schien es schon zu wissen.

„Sie hat dir erzählt das ich krank bin, oder? Jetzt willst du sicher wie all die anderen nichts mehr mit mir machen.", kam es von ihr und es liefen ein paar Tränen ihre Wange runter.

Ich nahm sie zu mir auf den Schoß und strich ihr über den Kopf, so wie es meiner Mutter immer getan hatte, wenn ich traurig war. Das hatte mich damals immer beruhigt, also warum nicht auch die kleine Anna.

„Aber nein Anna, ich werde auch wenn du krank bist mit dir spielen.", erwiderte ich und nahm sie zu mir.

Anna kuschelte sich in meine Arme und blieb bei mir sitzen. Ich strich ihr über den Kopf und sah zu Ciel. Dieser schien den Anblick von mir und dem kleinen Mädchen zu genießen. Ich konnte mir vorstellen, dass wir beide bald nochmal über das Thema Kinder reden sollten, doch das hatte jetzt erstmal noch Zeit.

Ich widmete mich also wieder der Kleinen in meinen Armen und fragte: „Also Anna was möchtest du spielen?"

Anna hob ihren Kopf und überlegte angestrengt. Ihre nachdenkliche Miene war niedlich, man erkannte genau wie sich die Zahnräder in ihrem kleinen Kopf drehten. Plötzlich stand sie von meinem Schoß auf und lief ins Waisenhaus. Ciel warf mir einen fragenden Blick zu und ich versicherte ihm mit einem Handzeichen, das alles in Ordnung sei. Nach ein paar Minuten kam Anna auch schon wieder zu mir und hatte einen kleinen Korb dabei.

„Ich lade dich zu meiner Tee Party ein (V/N).", lachte die Kleine und fing an auf der Wiese hinter der Bank das Teegeschirr und eine Decke auszubreiten.

Mit einem liebevollen Blick beobachtete ich Anna und wartete bis sie fertig war. Sie wollte keine Hilfe haben beim Aufbauen der Tee Party, also hatte ich mich entschieden auf der Bank zu warten. Als Anna fertig war kam sie zu mir und führte mich an der Hand zur Decke. Doch irgendwie sah sie nachdenklich aus.

Sie sah mich an und fragte mich leise: „Darf ich deinen Freund und den Mann, der bei ihm steht, auch einladen?"

„Natürlich geh ruhig und frag sie.", erwiderte ich und lächelte der Kleinen zu.

Anna machte ein paar Schritte in die Richtung von Ciel und Sebastian doch verschwand dann wieder in meine Arme. Das brachte mich zum Schmunzeln als Anna in meine Arme flüchtete.

„Kannst du mitkommen? Ich traue mich nicht allein.", murmelte sie in meine Arme und sah mich dann durch ihre Teddyaugen an.

Ich nickte und stand auf mit ihr. Dann nahm sie mich an die Hand und gemeinsam liefen wir zu Sebastian und Ciel, die grade miteinander sprachen. Doch sobald Ciel uns entdeckte unterbrach er das Gespräch mit Sebastian und sah uns an.

„Rose hast du eine neue Freundin?", fragte mich Ciel mit einem Lächeln und widmete sich dann dem kleinen Mädchen neben mir.

Ich erwiderte sein Lächeln und teilte den beiden mit: „Ja, das ist Anna und sie wollte euch beide etwas fragen."

„Und was möchte uns die kleine Lady fragen?", erwiderte Ciel liebevoll und kniete sich runter zu Anna.

Anna sah ihn schüchtern an und traute sich dann zu fragen: „Habt ihr Lust zur Tee Party zu kommen?"

Ciel sah zu Sebastian und gab der Kleinen eine Antwort: „Wir würden sehr gerne zu deiner Tee Party kommen Lady Anna."

Ciel x Reader Liebe verändert dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt