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„Hermine? - Hermine bist du hier oben?"
„Ja Ron ich bin in meinem Zimmer!" Antwortete ich.
Ein paar wenige Sekunden später wurde die Türe meines Zimmers im Fuchsbau geöffnet und der Rotschopf betrat den Raum.
„Was machst du denn da?" Fragte er und blickte mich überraschend an.
„Nach was sieht das denn aus?" Lächelte ich ihn an und klappte mein Buch zu.
„Da kommt unser bester Freund endlich bei uns an und ..."
„Harry?! Harry ist hier?!" rief ich freudig.
„Ja er ist gerade angekommen." Antwortete er überrumpelt und deutete mit seinem Daumen über seine Schulter in Richtung Tür. Was Ron danach gesagt hatte, verstand ich nicht mehr. Ich sprang aus meinem Bett, zwängte mich an ihm vorbei und eilte hastig die Treppen nach unten.

Und tatsächlich, neben der Treppe stand das Gepäck von Harry Potter und im nächsten Moment war ich ihm auch schon um den Hals gefallen.
„Ich freu mich, dich zu sehen Hermine." Lachte er und umarmte mich ebenfalls.
„Wie lange bist du schon hier?" Fragte ich neugierig, als ich ihn wieder frei gab.
„Gerade mal 2 Minuten." Lächelte er.
Ron, der gerade die Treppe herunter gekommen war, begrüßte seinen besten Freund ebenfalls mit einer Umarmung und zu guter Letzt kam auch noch Ginny. Sie und Harry waren seit dem Kampf in Hogwarts ein Paar und ich musste zugeben, die beiden passten wirklich perfekt zu einander. Als Ginny in die Küche kam und Harry sah, konnte man deutlich dieses Leuchten in ihren Augen erkennen, bevor sie ihm ebenfalls um den Hals fiel und die beiden sich anschließend noch mit einem Kuss begrüßten.

„Harry Schatz, wie schön, dass du endlich bei uns bist." Begrüßte ihn Mrs. Weasley
"Du kommst gerade rechtzeitig, wir wollten gerade in die Winkelgasse um eure Schulsachen für das kommende Jahr zu besorgen." Fuhr sie freundlich fort.
Ich hatte Ron's Mutter schon lange ins Herz geschlossen, sie war wie meine eigene Mutter. Bei diesem Gedanken spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust und ich versuchte, diesen sofort wieder zu verdrängen.

Der Gedanke an meine leiblichen Eltern, die ich mit einem Obliviate Zauberspruch belegen musste, um sie vor Voldemort und anderen Todessern zu schützen, brachte mich innerlich zum Zerbrechen. Denn weder mein Vater  noch meine Mutter wussten nun, wer ich war. Nach der großen Schlacht wollte ich den Zauber umkehren und ihre Erinnerungen an mich zurückholen aber ich konnte es nicht. Ich hatte verschiedenste Zaubersprüche versucht, um den Zauber um zu kehren, aber es war alles zwecklos. Auch andere Zauberer, unter anderem unsere Direktorin McGonagall, die ich um Hilfe gebeten hatte, scheiterten.
Eines Tages besuchte ich meine Eltern einfach, nur um in Ihrer Nähe zu sein und versuchte die Ganze Sache ohne Zauberei zu lösen, aber da hatte mir mein Vater nur gedroht die Polizei zu rufen, wenn ich nicht augenblicklich verschwinden würde.

Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen, und versuchte sie zurückzuhalten, da fühlte ich plötzlich eine warme Hand, die sich auf meine Schulter legte.

„Die Sache mit deinen Eltern?" Fragte Ron vorsichtig.
Ich nickte nur knapp und wurde anschließend von ihm in eine Umarmung gezogen.
„Am besten du lenkst dich jetzt mal ab und wir besorgen unsre Schulsachen. Du liebst es doch, deine Schulsachen zu besorgen." Versuchte er mich aufzumuntern. Ich blickte ihn dankbar an und schenkte ihm ein Lächeln.
„Also gut worauf warten wir noch?"

In der Winkelgasse war die Hölle los. Eigentlich so wie jedes Jahr, kurz bevor die Schule begann. Zusammen mit Harry, Ron und Ginny bahnte ich mir einen Weg durch die Menschenmasse und systematisch arbeiteten wir unsere Listen ab. Zu guter Letzt besuchten wir noch Flourish und Blotts. Hier mussten wir noch unsere Bücher abholen und dann war unsere Liste abgearbeitet und wir konnten  wieder in den Fuchsbau zurück, bevor es morgen früh nach Hogwarts gehen würde.

Ich schlenderte zwischen den Regalen des Ladens herum und suchte noch meine letzten Bücher zusammen. Voll bepackt bahnte ich mir einen Weg Richtung Ausgang, als ich heftig mit jemandem zusammen stieß und meine Bücher zu Boden krachten.

„Kannst du nicht aufpassen, Schlammblut?" Schnauzte mich jemand an.
Ich machte mir erst gar nicht die Mühe aufzusehen, sondern sammelte hastig meine Bücher zusammen. Allein schon seine Wortwahl hatte ihn verraten. Die Person, mit der ich zusammen gekracht war, war Draco Malfoy.
Nachdem ich das letzte Buch wieder vom Boden aufgehoben hatte, atmete ich tief ein, richtete ich mich auf und sah ihn prüfend an. Er war um einen guten Kopf größer als ich und blickte mich mit einer arroganten Miene von oben herab an. Seine hellgrauen Augen musterten mich und er verzog angewidert das Gesicht. Seine weißblonden Haare waren ordentlich zur Seite gekämmt, sodass sie ihm nicht ins Gesicht hingen und sein Gesicht noch besser betonte.
Er trug einen schwarzen Anzug, der ihm wie angegossen passte. Ich kannte diesen Anzug, er hatte den auch schon mehrmals in Hogwarts getragen.
Er sah eindeutig älter aus aber auch irgendwie verändert, seit ich ihn das letze Mal gesehen hatte. Aber bevor ich ihn noch weiter mustern konnte, riss er mich aus meinen Gedanken.

„Bist du dann fertig?" Schnauzte er mich an.
„Zu meinem Glück, ja." Fauchte ich zurück.

Du magst zwar anders aussehen, aber deinen Scheiß Charakter hast du nach wie vor behalten.

Ich warf ihm noch einen genervten Blick zu und ging, ohne seine Reaktion abzuwarten, davon. Aber dennoch konnte ich seine durchbohrenden Blicke, in meinem Nacken förmlich spüren.
„Das wird ein wunderbares Jahr, Hermine." Seufzte ich.

pure mudblood - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt