48.

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"Draco! Hör auf!" Schrie ich den Slytherin an, aber dieser schien mich nicht mal zu hören. Ron versuchte zwar, sich irgendwie zu verteidigen, aber gegen einen wütenden Draco hatte er einfach nicht die geringste Chance.
In meinem Kopf spielte ich Hunderte Lösungsansätze durch wie ich die beiden auseinander bekommen könnte, bis mir die eine Idee kam, von der ich aber wusste, dass sie schwere Folgen mit sich bringen würde.
Zögerlich hob ich  meinen  Zauberstab und richtete ihn auf Draco.
"Petrifficus Totalus!"
Augenblicklich versteinerte sich Draco's Körper und er fiel regungslos neben Ron zu Boden. Ich schluckte. Ich hatte mir seit meinem ersten Jahr im Hogwarts geschworen nie wieder meinen Zauberstab gegen einen Freund zu richten - geschweige denn gegen meinen eigenen Partner.

Besorgte eilte ich zu den beiden und warf einen Blick auf den verletzten Gryffindor.
Glücklicherweise hatte er den Großteil von Draco's Schlägen abwehren können und war mit einer blutigen Nase und einer aufgeplatzten Unterlippe davon gekommen.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht richtete sich der Rotschopf auf und blickte mich an.
"Das ist der Mann, den du an deiner Seite haben möchtest?" Zischte er.
Ich gab ihm keine Antwort. Natürlich wollte ich Draco an meiner Seite haben aber nach dieser Aktion, konnte ich Ron einfach kein klares Ja entgegenbringen.
"Ich fass es nicht, dass du dich mit so einem Arschloch abgibst. Was kann der schon haben, was ich nicht hab." Knurrte er mich an.
"Er hat mich nicht mit Lavender Brown betrogen." Fauchte ich zurück.
"Und ich würde dir raten, dich damit ab zu finden, dass Draco und ich glücklich miteinander sind, denn du wirst nichts daran ändern können." Funkelte ich ihn weiter an.

Anschließend wandte ich mich zu Draco um und hob meinen Zauber auf. Dieser richtet sich augenblicklich auf. Er funkelte mich und Ron an, sodass mir das Blut in den Adern gefror. Anschließend drehte sich um und stapfte in Richtung Schulsprecherturm.
Ohne Ron noch eines weiteren Blickes zu würdigen, eilte ich dem Slytherin hinterher. Doch erst an der Tür zu seinem Zimmer hatte ich ihn eingeholt.
"Draco! Warte!"
Der Slytherin drehte sich nur zögerlich zu mir und funkelte mich an.
"Was? Wolltest du nicht noch ein wenig bei Weaselbee bleiben? Wo ihr euch doch so nahe steht. Oder willst du wieder deinen Zauberstab gegen mich richten?" Knurrte er.
"Da war nie etwas zwischen uns, nach der Trennung war da nichts mehr. Und was hätte ich denn tun sollen? Ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen, du hättest ihn ernsthaft verletzen können!"
"Und du hast ihm nicht klipp und klar gesagt, dass du dich für mich entschieden hast!"
Auf die Sache mit Ron antwortete er mir nicht, aber ich wusste, dass Draco weit gegangen wäre wenn ich nicht gewesen wäre. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie weit.

"Ich konnte ihm wohl schwer sagen, dass ich dich an meiner Seite haben will, nachdem du ihn verprügelt hast?!"
Ich atmete einmal tief durch, um mich wieder zu beruhigen bevor ich sanfter fortfuhr und vorsichtig näher an Draco herantrat.
"Aber das spielt jetzt keine Rolle. Ich schwöre dir Draco, da war nichts zwischen mir und Ron, er lügt."
Ich erhoffte mir ein Erweichen in Draco's Blick doch dieses blieb aus.
"Du glaubst mir nicht." Hauchte ich und wich einen Schritt zurück.
Draco blickte mich an aber sprach kein Wort.
"Ich fass das nicht. Du lässt dich wirklich von so einer schlechten Lüge aus der Bahn werfen und stellst Ron's Wort über meines?" Entsetzt blickte ich den Slytherin an. Aber noch bevor er etwas sagen konnte, trat ich einen weiteren Schritt zurück.
"Danke für dein nicht vorhandenes Vertrauen Draco!" Fauchte ich ihn an.
Augenblicklich machte ich am Absatz kehrt und eilte aus dem Schulsprecherturm.
Ich musste hier raus und einfach frische Luft schnappen.

War das zu fassen, dass er nach all dem was passiert war wirklich Ron's Wort über meines stellte? Ich war, im Gegensatz zu ihm, immer ehrlich gewesen und jetzt stellt er wirklich Ron's Wort über meines? Oh, und mit dem Rotschopf habe ich auch noch ein ernstes Wort zu reden. Wie kann ein Mensch nur so egoistisch sein! Der kann was erleben, wenn der mir wieder unter die Augen kommt!

Ich stapfte gerade in den Innenhof von Hogwarts, als ich Schritte hinter mir vernahm und mich genervt um drehte.
"Verschwinde Draco, ich hab jetzt keinen Nerv mit dir ..."
Ich hielt inne, denn nicht Draco war in den Innenhof gekommen, sondern es waren Harry und Ron, die geradewegs auf mich zu kamen.
"Was macht ihr beide denn hier?" Fragte ich und warf Ron zugleich einen finsteren Blick zu.
"Ich denke, Ron hat dir etwas zu sagen Hermine." Kam es von Harry und stieß Ron etwas unsanft von sich weg in meine Richtung.
Der Rotschopf murmelte nur etwas, das ich aber nicht verstand aber noch bevor ich auffordern konnte, es nochmal zu wiederholen kam mir Harry zuvor.
"Sie kann dich nicht hören, Ron." Knurrte Harry.
Überrascht blickte ich zwischen meinen besten Freunden hin und her.
Ich kannte Harry so gar nicht und wollte nun erst recht wissen, was es mit dieser ganzen Situation auf sich hatte.
"Es tut mir leid, Hermine." Kam es nun von Ron und ich sah wie sich Harry im selben Moment etwas entspannte.
"Ich habs nicht ausgehalten dich zusammen mit Draco zu sehen. Nicht nur weil ich ihn nicht gerade gut leiden kann sondern du musst wissen, dass ich dich immer noch liebe und die Sache mit Lavender tut mir immer noch wahnsinnig leid. Ich war so dumm und egoistisch. Ich wollte, das mit euch beiden irgendwie zerstören, damit du vielleicht wieder zu mir zurückkommst und wir noch eine Chance haben. Ich weiß, dass das eine bescheuerte Idee war und ich werde auch Malfoy alles erklären, wenn das für dich okay ist. Ich möchte meine Fehler wieder gut machen und ich wünsche mir nichts mehr, dass wir beide wieder Freunde sein können. Das ist für mich gerade das Wichtigste."

Ich blickte zwischen meinen beiden Freunden hin und her. Ich hatte mit so einer Entschuldigung gar nicht gerechnet. Ich hatte eigentlich mit gar keiner gerechnet. Dazu kommt noch, dass Ron nicht gerade ein Mensch großer Worte wahr, deshalb rechnete ich ihm seine Entschuldigung sehr hoch an.
"Du musst das nicht gleich entscheiden Hermine. Bitte nimm dir alle Zeit, die du brauchst und wenn ich meine Fehler irgendwie wieder gut machen kann, lass es mich bitte wissen." Fügte Ron noch hinzu.
"Ich verzeih dir." Begann ich und die Augen des Rotschopfs begannen zu leuchten und auch Harry lächelte in meine Richtung.
"Unter der Bedingung, dass du dich bei Draco entschuldigst und ihm erklärst, dass da NIE etwas zwischen uns beiden nach der Trennung gelaufen ist."
"Ich verspreche es Hermine. Danke!"

Im nächsten Moment nahm ich meinem besten Freund in den Arm und drückte ihn an mich. Ich blickte über die Schulter von Ron hinweg zu Harry und formte mit meinen Lippen ein deutliches Dankeschön. Ich wusste, dass er Ron dazu gebracht hatte, sich bei mir und bald auch bei Draco zu entschuldigen. Harry lächelte mich an und nickte mir kurz zu.

"Wie rührend! Es ist herzerwärmend zu sehen wie sich das Schlammblut wieder mit dem Weasley versöhnt."
Augenblicklich schnellten wir drei herum und ich hatte das Gefühl, dass mein Herz für einen Moment stehen geblieben war. Harry, Ron und ich hatten eine Reihe gebildet und blickten nun direkt in die Augen von einigen Todessern und Lucius Malfoy.

pure mudblood - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt