2.

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Nach einer etwas unruhigen Nacht machten sich Ginny, Ron, Harry und ich auf den Weg zum King's Cross Bahnhof in London. Voll bepackt mit unseren Koffern und den Schulsachen, bahnten wir uns einen Weg durch die ganzen Menschen, bis wir endlich die Absperrung zwischen Bahnsteig 9 und 10 erreicht hatten.
„Also wer von euch will als erster?" Fragte Harry in die Runde. Sofort schnellte Ron's Hand nach oben und einen kleinen Augenblick später nahm er Anlauf und war auch schon hinter der Mauer verschwunden. Ich tat es ihm gleich, gefolgt von Ginny und schlussendlich auch von Harry.

Neugierig ließ ich meinen Blick über den Bahnsteig 9 ¾ gleiten. Ich sah Schüler der ersten Klasse, die sich bereits von ihren Eltern verabschiedet hatten und nach einem Abteil im Zug suchten. Aber auch einige bekannte Gesichter stachen mir ins Auge. Ich atmete einmal tief durch, verstärkte meinen Griff um meinen Koffer und machte mich mit meinen Freunden auf die Suche nach einem Abteil.

Ich verstaute meinen Koffer über den Sitzen in unserem Abteil und lies mich, auf den Sitzplatz neben dem Fenster gleiten. Ron nahm neben mir Platz während es sich Ginny und Harry gegenüber von uns gemütlich machten.
„Das letzte Jahr." Seufzte Harry.„Dann ist alles vorbei." Antwortete ich ihm und stieß ebenfalls einen tiefen Seufzer aus.„Nun wollen wir nicht gleich sentimental werden, wir haben noch ein ganzes Jahr vor uns. Und ich bin mir sicher, es wird kein gewöhnliches Jahr." Meinte Ron lächelnd.
„So ungewöhnlich wie die anderen Jahre auch?" Grinste Ginny und legte ihren Kopf an Harrys Schulter ab. Harry und ich konnten ein Lächeln nicht vermeiden, wobei Ron hingegen die Meldung seiner Schwester gekonnt ignorierte.

Es dauerte nicht mehr lang, bis wir endlich wieder in Hogwarts ankommen würden. Deshalb entschuldigte ich mich für einen Moment, um auf die Toilette zu gehen. In Gedanken versunken ging ich durch die Gänge des Hogwartsexpresses. Als ich um die Ecke zu den Toiletten bog, krachte ich mit Draco Malfoy zusammen.

Nicht schon wieder.

„Hast du eigentlich Augen im Kopf?" Meinte er arrogant.
„Die Frage solltest du dir lieber selber stellen, Malfoy." Zischte ich.
Ich ertappte mich selbst dabei, wie mein Blick über seinen Körper wanderte. Er trug nicht mehr den schwarzen Anzug von gestern, sondern bereits seine Uniform mit dem Slytherin Wappen auf der linken Brust. Seine weißblonden Haare waren aber wie gestern ordentlich zur Seite gekämmt.

Er sieht eindeutig älter und reifer aus aber sein Charakter ist nach wie vor einfach nur zum Kotzen.

„Das sie so was wie dich wieder an die Schule lassen." Unterbrach er meine Gedanken und beobachtete mich mit arroganter Miene.„Und was ist dann mit dir? Du bist ein verdammter Todesser! Du gehörst nach Askaban, genau wie dein Vater!" Zischte ich. Im nächsten Moment presste er mich gegen die Wand des Zuges und hielt mir seinen Zauberstab an die Kehle.„Wag es noch einmal, etwas in dieser Art zu erwähnen und ich schwöre dir bei Merlin, dass ich dir dein erbärmliches Schlammblutleben zur Hölle mache." Knurrte er. Er kam mir gefährlich nahe. Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt und ich konnte seinen heißen Atem an meinem Hals spüren. Noch bevor ich antworten konnte, ließ er von mir ab und ging zurück zu seinem Abteil, dabei fluchte er irgendetwas vor sich hin, dass ich aber nicht verstehen konnte. Kopfschüttelnd ging ich auf die Toilette, legte mir anschließend meine Schuluniform an und gesellte mich wieder zurück zu meinen Freunden.

„Wo warst du so lange?" Kam es gleich von Ron und sah mich etwas überrascht an.
„Lange Schlange vor der Toilette." Log ich und schenkte ihm ein Lächeln, in der Hoffnung, er würde es mir abkaufen. Zu meinem Glück kam keine weitere Frage weder von Ron, Harry noch von Ginny.
„Wir sind gleich Zuhause." Freute sich Harry kurz, bevor wir den Bahnhof erreichten. Seine Augen leuchteten als er den Bahnhof in Hogsmeade erblickte. Auch nach all dem was passiert war, war Hogwarts immer noch unser Zuhause und würde es auch für immer bleiben.

Wir holten unsere Koffer und machten uns auf den Weg zu den Kutschen die, wie sonst auch immer, von Thestralen gezogen wurde. Zu viert nahmen wir in einer Kutsche Platz und fuhren ins Schloss. Während der Fahrt wurde kein Wort gesprochen, erst als ich von der Kutsche abstieg und mich auf den Weg ins Schloss machen wollte, spürte ich eine warme Hand auf meiner Schulter und vernahm die vertraute Stimme von Ron.

„Kann ich dich kurz sprechen, Mine?" Sprach er etwas leiser.Ich drehte mich kurz um und bemerkte, dass Harry und Ginny gar nicht mitbekommen hatten, dass wir zurückgeblieben waren. Ich wandte mich wieder Ron zu und nickte ihm freundlich zu.
„Hör mal." Begann er vorsichtig und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Das tat er immer wenn er aufgeregt oder nervös war und man konnte kaum übersehen, dass er gerade sehr aufgeregt war.
„Seit der großen Schlacht in Hogwarts, seit dem wir uns in der Kammer des Schreckens geküsst haben, ist mir etwas klar geworden. Das was da zwischen uns war, das war echt Hermine, das hab ich gespürt. Aber seit diesem Tag haben wir kaum etwas mit einander gesprochen und ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich habe keine Ahnung, wie ich mit dieser Situation umgehen soll, ohne dass ich etwas kaputt mache."

Er hob seinen Blick von seinen Schuhen und sah mich, mit seinen funkelten blauen Augen an.
„Nein Ron, du machst nichts kaputt." Meinte ich mit einem leichten Lächeln.
„Und auch, als ich dich als meine Freundin bezeichnet habe, als ich Malfoy und die beiden andern Volltrottel verfolgt habe, ist es mir eigentlich nur so rausgerutscht, aber ich wusste seit diesem Moment, dass ich dich irgendwann auf diese Art und Weise an meiner Seite haben möchte." Bei dem Gedanken an diese eigenartige Szene entfuhr mir ein breites Grinsen.
„Ich liebe dich Hermine Granger. Wirklich. Und das schon eine ganze Weile." Sprach er weiter. Noch bevor ich antworten konnte, hatte er seine Lippen auf meine gelegt. Ohne zu zögern, schlang ich meine Arme um seinen Hals und vertiefte den Kuss.
Ja ich war in Ronald Weasley verliebt, wenn ich so darüber nachdachte, war ich das schon seit längerer Zeit, nur wollte ich es mir bis jetzt nicht eingestehen.
Um ehrlich zu sein, hatte ich auch schon mehrer Male von ihm geträumt, seit dem wir uns bei der großen Schlacht in Hogwarts so nahegekommen waren. Ich spürte seine Hände, die er um meine Taille legte. Als wir von einander abließen, sah ich wieder in seine wunderschönen Augen.

„Ich liebe dich auch." Meinte ich und lächelte ihn an.
„Das heißt, ich darf dich nun als meine Freundin bezeichnen?" Grinste er.
Ich strahlte ihn an und nickte ihm zu.
„Ich würde mal sagen, das ist der beste Schulanfang aller Zeiten." Freute er sich.
Er legte seinen Arm um meine Schulter und gemeinsam gingen wir ins Schloss und anschließend gleich in die große Halle ...

pure mudblood - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt