Ich musste mir einen Moment Zeit geben, um diese Situation von gerade eben zu verarbeiten. Leider konnte ich mir keine all zu lange Pause gönnen, denn das hätte nur noch mehr Aufmerksamkeit auf diese, schon ohne hin, komplizierte Angelegenheit gezogen und das wollte ich vermeiden.
Schnell zog ich mir meinen Mantel über und verließ das Drei Besen. Ron wartete bereits ungeduldig vor dem Eingang des Lokals auf mich. Ich holte noch einmal tief Luft bevor ich durch die Türe nach draußen ging.„Dieses mieses kleines Arschloch, das ist ja wieder mal so typisch für den Mistkerl." Knurrte Ron, als ich auf ihn zu kam.
„Ärger dich bitte nicht darüber, es ist doch nur Malfoy, Ron. Du kennst ihn doch, von ihm kommen immer wieder solche Kommentare. Das ist ja nichts neues."
„Der wird eines Tages noch was erleben. Und sollte er dir nur einmal zu nahekommen, dann bring ich ihn um." Knurrte Ron.
Bei dieser Aussage musste ich schlucken. Ich wusste nicht, was mir mehr Angst machte, die Aussage von Ron oder die Tatsache, dass er nicht mal die geringste Chance gegen Draco haben würde. Der Gedanken daran, dass Ron von mir und Draco erfährt, ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Er durfte nichts davon erfahren - niemals.Ich hoffe, du meinst das nicht ernst...
Leider sagt seine Körperhaltung etwas ganz anderes. Ron hatte seine Hände zu Fäusten geballt, dass seine Knöchel schon weiß hervortraten, seine Kiefermuskulatur war stark angespannt und sein Blick eiskalt. Es schien nicht so, als würde er Scherze machen.
„Hermine ist alles in Ordnung mit dir? Du bist plötzlich so blass." Fragte Ron im nächsten Moment besorgt. Sofort entspannte sich sein Körper wieder.
Schnell schüttelte ich meine schrecklichen Gedanken beiseite und wandte mich wieder dem Rotschopf zu.
„Ja alles klar. Ich bin nur ein wenig müde und würde jetzt einfach gern nach Hause in mein Bett."
„Ich begleite dich. Dann musst du nicht alleine gehen. Komm." Meinte er und legte mir einen Arm um die Schultern.Einerseits war ich froh, nicht alleine von Hogsmeade nach Hause gehen zu müssen, aber auf der anderen Seite wäre ich doch lieber alleine gewesen. Den gesamten Weg zurück zum Schloss sprachen wir kein Wort, sondern gingen nebeneinander her. Zumindest musste ich mir keine weiteren Beleidigungen über Draco anhören.
Apropos Draco ... diese Begegnung stand mir auch noch bevor. Und wenn ich so drüber nachdachte, hatte ich fast ein wenig Angst davor.
Vor der Schule hielten wir beide an. Ab hier würden sich unserer Wege trennen, da Ron in den Gemeinschaftsraum ging und ich zurück in meinen Turm.„Danke für den schönen Nachmittag, Hermine." Meinte Ron sanft.
„Danke fürs nach Hause begleiten." Lächelte ich.
„Und wegen meinem ... Vorschlag, der uns beide betrifft." Vorsichtig legte er seine Hand auf meine Wange und strich mit seinem Daumen über meine Wange.
„Überleg es dir bitte. Es ist mir wirklich wichtig und ich werde dich nicht noch mal enttäuschen."
„Ich brauch erst mal Zeit Ron, und werde jetzt schlafen gehen."
„Klar doch, mach dir bitte keinen Stress deswegen. Nimm dir die Zeit, um in Ruhe drüber nach zu denken. Ich wünsch dir eine gute Nacht - Schlaf gut Hermine." Antwortete er, bevor er mir anschließend einen Kuss auf die Wange hauchte, sich umdrehte und sich auf den Weg in seinen Schlafraum.Völlig überrumpelt blieb ich wie angewurzelt stehen. Benommen griff ich mit der Hand auf die Stelle, an der Ron mich gerade geküsst hatte. Eigentlich sollte ich mir Gedanken machen und überlegen wie ich aus dieser Situation wieder herauskommen sollte ohne Ron dabei zu verletzten aber daran war gerade nicht zu denken, denn ich hatte gerade ein viel größeres Problem vor mir. Zuhause wartete ein wütender Draco Malfoy auf mich.
Ich flüsterte schon beinahe das Passwort, öffnete langsam die schwere Holztür des Schulsprecherturms und schloss sie schnell wieder hinter mir. Vorsichtig blickte ich mich nach dem Eisprinzen um. Aber von ihm war weder etwas zu sehen noch zu hören. Es schien so als, wäre ich alleine. Das war meine Chance - ich würde mich einfach in mein Zimmer schleichen und so schnell wie möglich einschlafen, bevor er nach Hause kommen würde.
Doch im nächsten Moment wurde die Tür des Badezimmers geöffnet und Draco trat aus dem Bad.
Er trug nur eine Jogginghose, seine Haare waren noch nass also dürfte er gerade geduscht haben. Als er mich sah, blieb er abrupt stehen und schaute mich wortlos an. Sein Blick schien mich beinahe zu durchbohren und mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.„Hey..." Begann ich vorsichtig und trat unruhig von einem Bein auf das andere. Warum war ich eigentlich so nervös? Ich hatte doch eigentlich nichts Verbotenes getan.
Draco sah mich weiterhin an und schwieg.
„Hattest du einen schönen Tag?." Versuchte ich ein zweites Mal in ein Gespräch mit ihm zu kommen.
Aber anstatt mir eine Antwort zu geben machte er kehrt und stapfte in den Aufenthaltsraum.
Augenblicklich verwandelte sich meine Nervosität in Wut.
„Draco! Was ist dein Problem? Bleib gefälligst stehen und rede mit mir!" Fauchte ich ihn an und eilte ihm hinterher.
„Worüber sollte ich mit dir reden? Soll ich dich nach deinem Date mit Weaselbee fragen? Danke aber bin nicht interessiert." Schnauzte er mich an.
„Also zu aller erst, war das mal sicherlich kein Date. Nur mal, um das klar zu stellen."
„Nein bestimmt nicht. Händchen halten im Drei Besen und Flirten vor der Schule hat gar nichts zu bedeuten und ist sicherlich kein Date. Schon klar." Knurrte er weiter.Flirten vor der Schule?! Hat der uns beobachtet?
„Sag mal, hast du mich etwa beobachtet? Geht's noch? Schon mal was von Privatsphäre gehört?"
„Privatsphäre zum Vögeln oder was?" Schrie er mich an.
„Was is eigentlich dein scheiß Problem?!" fauchte ich zurück.
„Ich hab kein Problem, aber er wird bald eines haben." Knurrte er mich an und kam mir dabei gefährlich nahe. Mein Herz begann zu rasen und ich musste zugeben, dass er mich etwas einschüchterte. Aber ich blieb genau da stehen, wo ich war. Diesen Triumph würde ich ihm nicht geben. Draco sah mir tief in die Augen. In seinem Blick spiegelten sich so viele Emotionen die ich versuchte zu deuten. Wut? Enttäuschung?Noch bevor ich ihn weiter studieren konnte, entfernte er sich von mir und stapfte in sein Zimmer und fluchte etwas vor sich hin. Ich spielte die letzten Stunden in Rekordzeit in meinem Unterbewusstsein ab, bis mir eine einleuchtende Erklärung kam.
„Du bist eifersüchtig." Platzte es aus mir heraus.
Abrupt blieb Draco stehen und hielt inne. Für einen Moment verharrte er in dieser Position. Ich beobachtete seine Körpersprache. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und seine Schultern angespannt. Er atmete einen tiefen Atemzug, entspannte sich ein wenig, drehte sich anschließend zu mir und musterte mich mit seinen sturmgrauen Augen.Seine wunderschönen grauen Augen...
Draco sagte nichts, sondern blickte mich stumm an.
„Du bist eifersüchtig." Wiederholte ich, verschränkte die Arme vor der Brust und begann zu lächeln. Draco lehnte sich gegen den Türrahmen, verschränkte die Armen ebenfalls vor der Brust und sah mich weiterhin konzentriert an.
„Ich bin nicht eifersüchtig. Das glaubst du doch nicht selbst, oder?" Fragte er mit ruhiger Stimme.
Auch wenn mich seine plötzliche ruhige Stimmung etwas verunsicherte, nickte ich dennoch, um ihm zu antworten. Es musste so sein, es gab keine andere Möglichkeit für sein Verhalten.Er stieß sich von der Wand ab und kam mit ruhigen Schritten auf mich zu, bevor er nur wenige Zentimeter vor mir Halt machte. Sein warmer Atem berührte meine Wange und verpasste mir eine Gänsehaut.
„Granger, merk dir eines. Ein Malfoy ist niemals, wirklich niemals eifersüchtig." Sprach er mit rauerer Stimme.
Entschlossen legte er eine Hand auf meinen Rücken und zog mich im nächsten Moment ruckartig an sich. Erschrocken zog ich die Luft ein, als er meinen Körper an seinen presste. Langsam beugte er sich zu mir herunter und raunte mir ins Ohr:„Wir Malfoys, beschützen das, was uns gehört."
Im nächsten Moment hatte ich meine Arme um seinen Hals geschlungen und meine Lippen auf seine gelegt und spürte, wie ich innerlich aufblühte. Ich wollte ihm zeigen, dass er sich keine Sorgen machen brauchte. Nicht wegen Ron und auch nicht wegen irgendjemand anderem.
Als wir uns voneinander lösten, lächelte ich ihn mit einem breiten Grinsen an.
„Du bist trotzdem eifersüchtig." Grinste ich und schlang meine Arme um seinen Oberkörper.
„Nenne es, wie du willst, Granger. Ich weiß nur, dass man Weaselbee nicht trauen kann."
„Ich bitte dich das ist nur Ron. Er ist ein Freund, nichts weiter."
„Du verstehst aber auch gar nichts von Männern."Bitte?
"Es ist wirklich nicht schwer zu erkennen, dass er dich heute förmlich mit seinen Augen versucht hat auszuziehen. Da kommt einem ja wirklich das Kotzen. Er wird versuchen, dich rum zu kriegen und das kann ich leider nicht zulassen."
Er ist tatsächlich eifersüchtig.
„Wie aufmerksam von Ihnen Mr. Malfoy." Lächelte ich.
Draco hob amüsiert eine Braue.
Anschließend nahm ich ihn an der Hand und zog ihn in sein Zimmer. Schnell warf ich meine Klamotten auf den Boden, griff mir ein übergroßes Shirt von ihm und zog es mir über, bevor ich für einen Moment ins Bad huschte, um mich bettfertig zu machen. Danach kuschelte ich mich zu ihm ins bereits aufgewärmte Bett.
Ich schmiegte mich an seinen Körper, zog seinen vertrauten Duft ein, schloss die Augen und schlief sofort ein.
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pure mudblood - Dramione
FanfictionDie große Schlacht von Hogwarts ist gewonnen. Harry, Ron und Hermine treten ihr siebtes und somit letztes Schuljahr in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, an. Dieses Schuljahr hat es in sich, ganz besonders für Hermine ... Die Rechte an d...