Die Tage vergingen und mein Plan, dem blonden Slytherin aus dem Weg zu gehen funktionierte prächtig, mal abgesehen von den Stunden, die wir gemeinsam im Zaubertränkeunterricht verbringen mussten. Immerhin hatte ich schon zwei Wochen mehr oder weniger überlebt, ohne, dass ich mit Draco gesprochen hatte. Ich erwischte mich immer wieder dabei, dass mein Blick beim Essen zu ihm an den Tisch glitt, doch ich versuchte dies, sobald es mir auffiel, zu unterlassen, da es mir immer wieder aufs neue das Herz brach.
Zu meinem Glück war das Amt des Schulsprechers gar nicht so arbeitsaufwendig, wie ich am Anfang des Schuljahres gedacht hatte. Den Großteil der Arbeit hatten Draco und ich schon am Anfang des Schuljahres mit einigen Besprechungen erledigt und da heuer auch kein großes Event anstand hielt sich unsere Arbeit in Grenzen. Lediglich mussten wir die Arbeiten der Vertrauensschüler ein wenig überwachen und das nicht mal gemeinsam.
Mit jedem Tag fand ich immer mehr zurück in meinen Alltag und konnte mich immer besser auf die Schule und die bevorstehenden Prüfungen konzentrieren. Wenn ich gerade nicht am Lernen war oder mich um andere Schulsachen kümmerte, verbrachte ich meine Zeit mit Harry, Ron und Ginny. Es war so schön sie wieder um mich zu haben und den ganzen Stress einfach mal ausblenden zu können.Gerade saßen wir beim Abendessen und unterhielten uns über Merlin und die Welt. Bis Ron eine wichtige Frage in die Runde warf.
"Hey Hermine. Wir haben morgen ein wichtiges Spiel gegen die Slytherins und Harry und ich, wir wollten dich fragen ob du nicht kommen und uns zusehen möchtest." Lächelte er mich an. Auch Harry nickte neben seinem besten Freund und grinste. Ginny hingegen warf mir nur einen fragenden Blick zu. Ich wusste genau, was sie dachte.
Ihn beim Spiel zu sehen würde mich viel Überwindung kosten aber da würde ich drüber stehen. Ich wollte meine Freunde unterstützen und anfeuern und genau das würde ich auch machen.
"Klar ich komm gerne." lächelte ich den beiden zu und blickte anschließend zu Ginny. Ihr Blick war nicht eindeutig, er hatte Bedenken aber auch ein klein wenig Freude in sich.
"Klasse Hermine! Aber ich würde dir raten, morgen früh da zu sein, damit du noch gute Plätze auf der Tribüne bekommst."
"Ich werde da sein. Euren Sieg möchte ich mir nicht entgehen lassen. Aber dafür würd ich euch jetzt allein lassen. Ich hab noch ein paar Sachen für die Schule zu erledigen." Lächelte ich meine Freunde an.
"Klar mach nur. Wir sehen uns dann morgen beim Spiel." Antwortete Ginny.
Ich nickte, grinste meine Freunde noch an, packte meine Bücher zusammen und machte mich auf den Weg zum Turm der Schulsprecher.Ich freute mich schon auf den Tag morgen. Ich würde Luna fragen, ob sie sich mit mir das Spiel ansehen möchte und einfach einen schönen Start ins Wochenende mit meinen Liebsten verbringen. Gedankenversunken schlenderte ich durch die leeren Gänge von Hogwarts bis Peeves - der Poltergeist von Hogwarts - durch eine Wand neben mir geflogen kam und mich beinahe zu Tode erschreckte. Dadurch, dass er mich so erschreckt hatte, ließ ich meine Bücher fallen, die nun über den kompletten Gang verstreut lagen.
Aber noch bevor Peeves auch nur einen bösen Blick zuwerfen konnte, war dieser schon lachend durch die nächste Wand verschwunden. Kopfschüttelnd sammelte ich meine Bücher ein.
Eins ... zwei ... drei. Verdutzt blickte ich auf den Stapel Bücher auf meinem Arm.Ich hatte doch vier gehabt.
Im nächsten Moment erblickte ich eine Hand mit dem den grünen Einband von "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind." im Augenwinkel. Verdutzt blickte ich auf und blickte in die sturmgrauen Augen von Draco Malfoy.
Mein Herz begann sofort wie wild zu pochen und mein Puls raste. Mein Körper reagierte so abartig auf diesen Mann und ich konnte rein gar nichts dagegen tun.
Ich blickte Draco an.
Er wirkte ein müde, zumindest ließen mich das die Schatten unter seinen Augen vermuten. Zittrig nahm ich ihm das Buch aus der Hand, das er mir immer noch entgegen hielt.
"Danke." Murmelte ich und machte aber sofort auf dem Absatz kehrt. Ich war nicht darauf vorbereitet ihn heute schon zu sehen, geschweige denn ihm so nahe zu sein. Aber weit kam ich nicht. Schon nach wenigen Metern hatte er seine Hand auf meine Schulte gelegt und mich sanft zurück gezogen. Mein Körper brannte, dort wo er mich berührte. Schweigend drehte ich mich zu ihm und blickte ihm in seine Augen.Seine wunderschönen sturmgrauen Augen.
"Können wir reden?" Fragte er nach einem kurzen Moment der Stille.
Ja bitte. Lass uns drüber reden und das alles hier vergessen und wieder dahin zurück kehren, wo wir bis vor wenigen Wochen noch waren. Ich vermisse es neben dir auf zu wachen, mir dir zu lachen, unsere langen Gespräche, unser gemeinsames Philosophieren und am allermeisten vermisse ich dich, Draco.
Das war das, was ich am liebsten in diesem Moment gesagt hätte. Aber ich wusste, dass es nicht ging und ich hatte mir geschworen es bleiben zu lassen. Wahrscheinlich brauchte er nur wieder ein Ventil zum Druck ablassen. Wahrscheinlich war Pansy gerade nicht in Stimmung oder weiß Merlin was. Der Gedanke daran, dass er sie genauso berührte wie mich, verpasste mir einen Stich. Ich atmete einmal tief ein und blickte ihn entschlossen an.
"Da gibt es nichts zu bereden." Schnaubte ich.
Er blickt mich fassungslos an und ließ seine Hand langsam von meiner Schulter sinken.
"Hermine ich ..."
Ich hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.
"Lass gut sein Draco. Lass gut sein."Mit diesen Worten ging ich an ihm vorbei und lies ihn allein im Gang zurück. Ich spürte seine Blicke auf meinem Rücken und es kostete mich all meine Kraft, mich nicht nochmal nach ihm umzudrehen. Als ich ihm Schulsprecherturm angekommen war, schloss ich die Türe hinter mir, lehnte mich anschließend an sie und ließ mich daran herunter gleiten. Verzweifelt fuhr ich mir mit den Händen übers Gesicht. Eigentlich sollte ich stolz auf mich sein, dass ich ihm einfach so die Stirn geboten hatte und die ganze Situation mehr oder weniger gut überstanden hatte. Aber alles andere war der Fall. Ich fühlte mich einfach nur schlecht. Die Enttäuschung in seinem Blick, als ich ihm geantwortet habe, hatte mir fast das Herz gebrochen. Schon wieder.
Vielleicht hätte ich ihm doch einen Moment Zeit geben sollen. Ihm die Möglichkeit geben sollen die ganze Sache zu erklären ja vielleicht sogar zu entschuldigen... Aber was denkst du dir da eigentlich Hermine. Ein Draco Malfoy entschuldigt sich nicht und schon gar nicht bei einem Schlammblut. Du hast alles richtig gemacht Hermine ...
Ich versuchte mir klar zu machen, dass ich richtig gehandelt hatte, um dieses miese Gefühl aus meiner Magengrube zu vertreiben aber so wirklich klappen wollte es nicht. Auch während ich mich fürs Bett fertig machte, verschwand das Gefühl nicht. Mein Kopf weigerte sich von den Gedanken an Draco wegzukommen und ich wusste, dass ich heute Nacht wieder meinen Baldrian brauchen würde.
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pure mudblood - Dramione
FanficDie große Schlacht von Hogwarts ist gewonnen. Harry, Ron und Hermine treten ihr siebtes und somit letztes Schuljahr in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, an. Dieses Schuljahr hat es in sich, ganz besonders für Hermine ... Die Rechte an d...