14.

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Ich wusste nicht, wie mir geschah. Im Sekundentakt schien sich meine Körpertemperatur zu verändern und mein Atem wurde unregelmäßiger. Nicht mal meinen Zauberstab konnte ich verwenden, da die Person hinter mir seinen Arm um mich geschlungen hatte, sodass ich mich nicht mehr wirklich bewegen konnte. Mittlerweile konnte ich nun nichts mehr erkennen, es war eindeutig zu dunkel, und auch so sehr ich meine Augen auch anstrengte, es half nichts. Dennoch versuchte ich, mich zu befreien, ich wehrte mich mit all meiner Kraft aber vergebens.

"Granger, wenn dir etwas an deinem Leben liegt, dann mach keine Dummheiten und halt die Klappe!" Knurrte eine nur all zu bekannte Stimme hinter mir.

Malfoy?!

Augenblicklich entspannte sich mein Körper ein wenig und ich spürte, wie sich sein Griff lockerte und mich schließlich auch freigab.
Ich drehte mich um und sah ihm in seine tiefgrauen Augen.
"Warte hier!" Knurrte er bedrohlich, drängte sich an mir vorbei und lugte vorsichtig um die Ecke. Nur wenige Sekunden danach wandte er sich wieder mir zu.
"Lass uns verschwinden, vielleicht kommen Sie zurück."
"Verschwinden? Wohin willst du denn bitteschön?"
"Am besten in den Schulsprecherturm und jetzt komm." Meinte er mit knurrender Stimme.
"Malfoy wir müssen es McGonagall sagen."
"Granger bitte, denkst du allen Ernstes, sie würde dir glauben, dass sich Todesser in ihr heiliges und ach so sicheres Hogwarts geschlichen haben?" Fiel er mir ins Wort, bevor er kehrtmachte und sich auf den Weg in den Schulsprecherturm machte.

Er hat sich für mich eingesetzt, schon wieder! Aber warum?

"Malfoy warte!" Rief ich und eilte ihm hinterher.
"Was denn noch Granger?"
Ich hatte ihn erst kurz vor seiner Zimmertür eingeholt und nun lehnte er am Türrahmen und blickte mich mit seinen tiefgrauen Augen an.

Wie kann jemand nur solche wunderschönen Augen haben?

"Granger?" Riss er mich aus den Gedanken.
"Ich ähm...  ich wollte mich bedanken. Dafür, dass du mir ... geholfen hast." Stotterte ich.

Na klasse. Der Plan mit dem Blamieren funktioniert ja wunderbar.

"Das hätte jeder an meiner Stelle getan, also bilde dir ja nichts ein." Meinte er gleichgültig.

Eingebildeter Mistkerl!

"Keine Sorge, bei dir bilde ich mir gar nichts ein." Schnaubte ich, machte kehrt und ging in mein Zimmer.

Ich lief durch den dichten Wald. Immer wieder peitschten mir die Äste ins Gesicht, dennoch kämpfte ich mich eilig durch das Gestrüpp. Hinter mir hörte ich nur noch das Knacken der Äste, und ich beschleunigte mein Tempo nochmals. Mein Zauberstab? Der war verschwunden, ich trug ihn schon eine Weile nicht bei mir, also blieb mir nichts anderes über, als zu flüchten. Ich lief, so schnell ich konnte, bis ich in eine Alte Steinschlucht kam. Ohne auch nur einen Blick zurück zu wagen, lief ich in die Schlucht hinein, doch schon nach wenigen Minuten stand ich in einer Sackgasse. Ich wollte umdrehen, um weiter zu laufen, aber der Weg durch den ich gekommen war, war inzwischen versperrt.
Lucius Malfoy, Bellatrix, die Lestrange Brüder und noch weitere Todesser sahen mich mit funkelten Augen an.
"Miss Granger? Wohin denn so eilig?" Kam es mit einem schelmischen Grinsen von Lucius.
"Ich wüsste nicht, was Sie das angeht." Fauchte ich.
Augenblicklich spürte ich, wie mir die Kehle abgeschnürt wurde und eine unsichtbare Kraft mich auf die Knie drückte.
"Ich darf doch bitten, Miss Granger, einen etwas freundlicheren Ton."
"Nennen Sie mir einen guten Grund, warum ich ausgerechnet Ihnen freundlich entgegenkommen sollte." Knurrte ich.
"Nun vielleicht weil ich etwas habe, dass Ihnen sehr am Herzen liegt." Grinste er breit.
Im nächsten Moment warf er Bellatrix einen vielsagenden Blick zu. Die dunkelhaarige Hexe begann daraufhin laut loszulachen und kreischte irgendetwas in der Gegend herum, bis sich die Menge der Todesser zu spalten begann und die Lestrange Brüder mit zwei Gestalten hervorkamen. Gewalttätig stießen sie die beiden vor sich her und drückten sie anschließend auf die Knie. Erst als sie gezwungen wurden, den Kopf zu heben, schien mein Herz für einen Schlag auszusetzen.
"Mum! Dad!" Schrie ich.
Meine Mutter hob den Kopf und lächelte mich schwach an. Mein Vater hingegen, blickte in meine Richtung und sprach davon, dass alles wieder gut werden würde, bis er von Rodolphus mein einem Schlag auf den Hinterkopf unterbrochen wurde.
"Wag es noch einmal ihnen was anzutun und ich schwöre dir bei Merlin, ich brech dir alle Knochen!" Knurrte ich in die Richtung des Lestrange Bruders.
"Miss Granger, wie wäre es mit einem Vorschlag. Sie sagen uns wo sich Ihr Freund Potter versteckt haben und wir lassen ihre Eltern gehen. Wenn sie sich aber weigern sollten, sehe ich mich dazu gezwungen, Mummy und Daddy etwas anzutun. Lang und schmerzhaft."
"Das wagen Sie nicht, ich werde niemals den Aufenthalt von Harry zugeben!" Fauchte ich und ich spürte, wie sich jedes Haar meines Körpers aufstellte.
Noch bevor ich reagieren konnte, musste ich mit ansehen, wie sich meine Eltern unter dem Cruciatusfluch wandten. Ich schrie und schlug wild um mich, aber es half nichts.
Ich musste einfach mit ansehen, wie meine Eltern kaltblütig gefoltert wurden und langsam von ihren Kräften verlassen wurden. Aber ich konnte ihnen nicht sagen wo Harry war, das würde unser aller Ende bedeuten und so schwieg ich. Ich spürte die heißen Tränen, die mir die Wange runterliefen. Meine Eltern warfen mir beide noch einen leeren Blick zu, bevor sie leblos zusammen sackten.
Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, ich schlug um mich und versuchte mich aus den unsichtbaren Fängen zu befreien, ruckartig lies der Griff um mich herum nach und ich lief auf meine Eltern und schmiss mich neben ihnen zu Boden.
"Ihr habt sie umgebracht!" Schrie ich und fuhr mir verzweifelt durch die Haare.
"Tja Kleines, das hättest du dir alles ersparen und wenn dir dein Leben noch etwas bedeutet, dann sag mir wo sich Potter aufhält."
"Niemals. Lieber sterbe ich." Fauchte ich ihn an.
Lucius lächelte mich an, warf Bellatrix einen vielsagenden Blick zu, bevor er seinen Zauberstab gegen mich erhob.
"Avarda Kedarva!"

pure mudblood - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt