5.

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Am nächsten Morgen wurde ich durch die leichten Sonnenstrahlen, die meine Nasenspitze kitzelten, geweckt. Gähnend streckte ich mich und warf einen Blick durch den Schlafraum. Ginny und Romilda schliefen noch tief und fest, während Lavender bereits das Bad für sich beansprucht hatte.

Naja, solang sie nicht duscht, ich mich ja ebenso im Bad fertigmachen.

Schnell zog ich mich um und machte mich auf den Weg ins Bad, aber als ich die Türe öffnen wollte, rannte ich geradewegs dagegen. Verwundert blieb ich vor der Türe stehen und lauschte. Nichts zu hören, kein laufender Duschhahn, kein Klicken eines Duschgels. Gerade wollte ich erneut versuchen die Türe zu öffnen, als ich von drinnen den nervigen Gesang von Lavender hörte.
"Lavender?" Fragte ich höflich, als ich an die Badezimmertür klopfte.
"Ja?" Kam es fröhlich aus dem Bad.
"Ich müsste, dann auch noch ins Bad, also wenn du gerade nicht unter der Dusche stehst, könntest du mich auch reinlassen, oder?" Fragte ich.
"Aber klar doch." Kam es von drinnen und nur wenige Sekunden später wurde die Türe geöffnet und Lavender blickte mich freundlich mit ihren großen braunen Augen an. Ich schenkte ihr ein Lächeln und erwiderte ein knappes Danke, bevor ich mich vor dem Spiegel stellte und mich betrachtete. Meine Haare standen kreuz und quer und sahen so aus, als wären sie seit Monaten nicht mehr gebürstet worden. Normal stylen war diesmal nicht drin, also holte ich meinen Zauberstab heraus, zeigte auf meine Mähne und sprach einen Zauberspruch. Sofort schienen meine Haare wie neu, sie hatten frischen Glanz bekommen und fielen schön gleichmäßig nach unten.

Viel besser.

Meine Gedanken schweiften zu Ron. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass wir nun offiziell zusammen waren. Allein schon bei der Vorstellung an ihn, spürte ich wie sich ein Lächeln über meine Lippen schlich.
"Du und Ron, ihr seid jetzt also ein Paar?" riss mich Lavender aus meinen Gedanken.
War ja klar, dass sie mit dem Thema kommen würde.
"Ja sieht wohl so aus." Gab ich ihr nur knapp als Antwort.
"Weißt du, ich glaube, dass du ihm guttust." Lächelte sie mir zu. Überrascht sah ich sie an.
"Meinst du das im Ernst?"
"Ja. Aber ich warne dich, wenn du vorhast Won-Won etwas anzutun, wirst du mir das büßen, verstanden?" Meinte sie mit finsterere Miene.

Sie ist also immer noch nicht ganz über ihn hinweg ...

"Keine Sorge, das wird nicht passieren." Antwortete ich freundlich.
"Dann ist ja alles geklärt." Kam es von ihr mit zuckersüßer Stimme, bevor sie kehrtmachte und aus dem Badezimmer verschwand.
Ginny kam anschließend ins Bad und stellte sich neben mich vor den großen Spiegel.
"Ist alles in Ordnung Mine?" Meinte sie, während sie ihre Haare bürstete.
"Ja alles okay. Glaube ich." Antwortete ich und lächelte sie an.

Zusammen mit Ginny machte ich mich auf den Weg zum Frühstück. Harry und Ron waren bereits da und hatten uns zwei Plätze freigehalten. Ich nahm neben meinem Freund Platz und er begrüßte mich mit einem Kuss. "Guten Morgen." Meinte er freundlich.
"Morgen." Lächelte ich ihn an, und begann anschließend mein Müsli zu essen.
"Was haben wir jetzt eigentlich?" Fragte Harry.
"Zwei Stunden Zaubertränke mit den Slytherins, und ihr habt dann noch Verwandlung, dann Zauberkunst und 2 Stunden Verteidigung gegen die dunklen Künste."
Antwortete ich.
"Wieso 'ihr'? Was ist mit dir?" Fragte Ron leicht verwirrt.
"Ich habe mit Malfoy und den Vertrauensschülern eine Besprechung, wie wir das heurige Jahr organisieren wollen, und werde deshalb vom Unterricht befreit." Antwortete ich mit einem tiefen Seufzer.
"Na Gratulation dazu. Aber du schaffst das schon." Munterte Ron mich auf und legte behutsam einen Arm um mich, und ich merkte, wie sich meine Mundwinkel nach oben zogen.

Und wieder hat er es geschafft.

Die drei hatten es sogar hinbekommen, dass ich meine Gedanken von der Besprechung, Malfoy und all dem anderen Schulsprecherzeugs abwenden konnte.
Genüsslich hatte ich mein Müsli ausgelöffelt und noch gewartet, bis die meine Freunde auch zu Ende gefrühstückt hatten. Ginny verabschiedete sich von uns, und ich ging zusammen mit den Jungs in den Keller. Ich lies meinen Blick über die alten, teils noch zerstörten Kellermauern gleiten, und mir kam es so vor, als schienen sie noch düsterer als zuvor.
Vor dem Zaubertränkeraum hatten sich bereits einige Schüler gesammelt und redeten wie wild durcheinander. Kaum waren wir vor dem Klassenraum angekommen, eilte schon Professor Slughorn um die Ecke. Der murmelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin, aber es war unmöglich, auch nur ein Wort davon zu verstehen. Fragend sah ich Harry und Ron an, die aber ebenfalls nur den Kopf schüttelten.
"Ich hoffe, du hast auf unser heutiges Date nicht vergessen." Kam es von Malfoy, der lässig an der Wand lehnte und mich hinterlistig angrinste. Augenblicklich spürte ich, wie sich Ron neben mir versteifte.
"Träum weiter Malfoy." Zischte ich.

Mit dir würde ich nicht mal auf ein Date gehen, wenn du der letzte Mann auf Erden wärst.

"Okay du hast recht, Schlammblut, ich würde mir nur die Hände schmutzig machen." Meinte er und warf mir einen arroganten Blick zu.
"Okay das reicht!" Knurrte Ron und stürmte auf Malfoy zu, aber Harry hielt ihn zurück.

Danke Harry!

Noch bevor Malfoy eine weitere Meldung lassen konnte, wurde er von Blaise zu sich gerufen. Mit einem genervten Blick machte er kehrt und stolzierte davon. Slughorn hatte inzwischen die Türe aufgeschlossen und ließ uns eintreten. Während er uns zwei Stunden lang die einzelnen Details über das diesjährige Schuljahr erklärte, verbrachte ich meine Zeit damit, den Kerker zu mustern. Mein Blick blieb an einem Bild von Snape hängen und ich spürte einen tiefen Schmerz in meiner Brust. Snape hatte zwar nie zu meinen Lieblingslehrern gehört, aber nachdem ich erfahren hatte, was er alles für Harry getan hatte, und ihn nur die ganze Zeit beschützen wollte, hatte mich sein Tod stärker getroffen als erwartet.

Danke für alles, Professor.

Das plötzliche Zusammenpacken der Schüler, lies mich aufblicken, ich war wirklich die ganze Zeit in Gedanken versunken gewesen. Schnell packte ich meine Sachen  und verlies zusammen mit Harry und Ron den Kerker.

pure mudblood - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt