31.

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In dieser Nacht war ich immer wieder wach gewesen. Die Gedanken an Draco und Pansy ließen mich nicht einfach nicht in Ruhe. Pansy hatte mir sogar in meinen Träumen einen Besuch abgestattet. Verschiedenste Szenen von ihr und Draco spielte sich in meinen Träumen wieder. Ich träumte sogar von dem morgigen Spiel gegen die Ravenclaws.
Pansy hatte die ganze Zeit zwei Reihen schräg unter mir gesessen und Draco die ganze Zeit beobachtet. Sie benahm sich wie ein verrückter Groupie und war nur noch auf ihn fixiert. Nach dem Spiel kam Draco die Zuschauer Tribüne nach oben, aber anstatt mich auch nur kurz zu beachten oder mir zumindest kurz zu zulächeln, schlenderte er geradewegs auf Pansy zu, zog sie an sich und küsste sie. Die schwarzhaarige Slytherin schlang ihre Arme und seinen Hals und erwiderte seinen Kuss, ohne zu zögern. Die beiden verschmolzen so richtig miteinander aber, noch bevor ich auch nur etwas sagen konnte, wachte ich auf und fand mich in Draco Bett wieder. Benommen blickte ich mich im Zimmer um und fuhr mir mit beiden Händen übers Gesicht. 

Ganz ruhig Hermine, es war nur ein Traum, nichts weiter.

Ich blickte neben mich und sah Draco tief und fest neben mir schlafen. Ich stieg vorsichtig aus dem Bett und holte mir ein Glas Wasser aus dem Badezimmer. Vorsichtig leerte ich das Glas mit kleinen Schlucken und legte mich zurück in mein Bett. Gerade als ich mich wieder ins Bett gelegt hatte und die Decke über meinen Körper gezogen hatte, legte sich Draco's Arm um meinen Oberkörper, bevor er mich an sich zog. Gleich darauf hörte ich eine verschlafene dunkle Stimme an meinem Ohr. 
"Es war nur ein Traum. Mach dir keine Sorgen." 
Ich hoffte insgeheim, dass ich nicht wieder mal im Schlaf geredet hatte. Er musste auch nicht alles wissen. Dabei wusste Draco schon viel zu viel von mir. Ich hatte ihm in den letzten Wochen so viele Dinge von mir erzählt. Einige davon wussten nicht mal Harry, Ron oder Ginny. Dieses Vertrauen zu ihm, das sich in den letzten Wochen entwickelt hatte und die Art wie mein Körper reagierte, wenn er in der Nähe war, machte mir eine heiden Angst. Ich konnte es mir noch so oft ausreden, wie ich wollte aber schön langsam musste ich es mir selber eingestehen.  

Ich war gerade dabei mich in Draco Malfoy zu verlieben. 

Draco stand an diesem Morgen schon sehr früh auf, um sich auf das Spiel besser vorbereiten zu können. Er war schon immer sehr ehrgeizig bei allem, was er tat, aber beim Quidditch war er ein wahrer Perfektionist. Vor jedem Spiel ging er Hunderte von Strategien durch und versuchte unzählige Spielsituationen zu konstruieren. Quidditch war seine große Leidenschaft, auch wenn ich nicht viel von diesem Sport verstand war es schön, ihm dabei zu zuhören wenn er sich konzentriere und seine Strategien durchsprach. Da war dieses Leuchten in seinen Augen, wenn er davon sprach oder sich auf zum Training machte. Es lag auf der Hand, dieser Sport half ihm sich einfach frei zu fühlen. Etwas, dass er noch nie zuvor gehabt hatte. 

Ich verweilte noch ein wenig in meinem Bett, bevor ich mich anzog. Ich griff mir eine dunkelblaue Jean und eine dunkelrotes Top aus meinem Schrank. Da es doch ein wenig kalt war, beschloss ich, mir noch einen Pulli über zu ziehen. Mein Blick schleifte durch das Zimmer, als ich einen Schwarzen Pullover neben meinem Bett bemerkte. Ich hob den Pulli auf und musterte ihn.
Es war Draco's, er hatte ihn gestern Abend getragen, als er nach Hause gekommen war. Der Pullover war durch und durch schwarz, ohne jegliche Anzeichen darauf, dass er einem Slytherin, geschweige denn ihm gehörte. Ich verschwendete keinen weiteren Gedanken und zog mir den Pullover an und betrachtet mich im Spiegel. Der Pullover war mir um einiges zu groß, aber das machte nichts, außerdem roch er voll und ganz nach Draco. Ich vergrub mich in dem schwarzen Pullover und zog den Duft seines Parfums ein. Eigentlich sollte ich ihn nicht tragen, aber ich beschloss ihn an zu lassen und ging in den großen Saal bewegte um zu frühstücken. Ginny saß bereits am Tisch und frühstückte, als ich mich zu ihr setzte.
Ich begrüßte sie mit einem freundlichen "Guten Morgen" als ich mich neben sie setzte.
"Morgen Hermine." Erwiderte sie und nahm einen weiteren Löffel von ihrem Müsli in den Mund, bevor sie mich prüfend ansah.
"Ist das dein Pulli?" Fragte sie, nachdem sie geschluckt hatte.
Grinsend schüttelte ich den Kopf.
Mein Blick wanderte hinüber zum Slytherintisch und blickte direkt in ein sturmgraues Augenpaar. Draco hatte mich ganz genau beobachtet, als ich in die große Halle gekommen war. Sein Blick war weich. Unbewusst kuschelte ich mich ein wenig mehr in seinen Pullover und sah, wie seine Mundwinkel zuckten. Er lächelte mich kurz an, bevor er aufstand und mit seiner Mannschaft die große Halle verließ. 

"Hermine Granger ich bin beeindruckt." Holte mich Ginny zurück in die Realität. 
Fragend blickte ich sie an. 
"Ich habe noch nie erlebt, wie er jemanden so angelächelt hat, geschweige denn überhaupt gelächelt hat. Ich meine, dass er seinen Blick nicht von dir lassen kann, ist keine Überraschung aber das war grade was ganz anderes." Grinste sie.
"Also mach dir keine Sorgen, ich hab den Eisprinzen in den letzten Tagen etwas genauer beobachtet." Fügte sie lächelnd hinzu.
Ich spürte, wie sich meine Wangen rot färbten und zu grinsen begann.
"Was machst du heute noch Hermine?"
"Draco hat heute ein wichtiges Spiel gegen die Ravenclaws und er hat mich gefragt, ob ich nicht zusehen möchte."
"Gehst du hin?"
"Natürlich was denkst du denn?"
"Naja du bist nicht so der wahre Fan von Quidditch also warum solltest du auf ein Spiel gehen, bei dem nicht mal dein eigenes Haus mitspielte gehen?" Fragte Ginny.
Ich wusste sofort auf was sie hinauswollte. 

Das war mir wirklich noch nicht in den Sinn gekommen. Was sollte ich den sagen, wenn mich jemanden fragen sollte? 

"Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht..."
"Ich hätte da eine Idee, aber ich bin mir nich sicher ob du, oder dein Eisprinz damit so einverstanden seid." Begann Ginny vorsichtig.
"Lass hören." Antwortete ich gespannt.
"Du magst vielleicht nicht der große Quidditch Fan sein ..." 
Fragend sah ich meine beste Freundin an.
"Aber ich bin das schon. Du könntest einfach behaupten, dass ich dich gezwungen hätte mit mir das Spiel an zu sehen." Lächelte Ginny hinterlistig.
"Das ist gar keine so schlechte Idee." Überlegte ich.
"Gut dann wäre das mal geklärt, ich hatte sowieso keinen Plan, was ich heute machen könnte und Quidditch ist immer eine Option."
"Und das würdest du wirklich für mich machen?" Fragte ich vorsichtig.
"Na klar, ich weiß doch wie gern du ihm zusehen würdest und ich denke jeder soll das Recht haben glücklich zu sein und da nun mal nicht gerade die einfachste Methode dafür gewählt hast, muss ich ein wenig nach helfen. Mal abgesehen davon kann ich mir die Strategien der anderen Mannschaften einprägen." Grinste sie.
"Vielen Dank, für die reizenden Worte." Lachte ich.
Während dem Frühstück unterhielten wir uns noch eine ganze Weile, dann machten wir uns fertig, um runter zum Spielfeld zu gehen.
Ginny suchte uns die besten Plätze, die sie finden konnte. Wir saßen in einer der letzten Reihe und hatten einen guten Überblick über das gesamte Spielfeld. Die Spieler wärmten sich gerade auf, als wir am Spielfeld eintrafen. Sofort schweifte mein Blick über das Spielfeld und ich versuchte Draco zu finden. Es dauerte nicht all zu lange, bis ich ihn gefunden hatte.

Er hatte nicht gelogen, er sieht in seinem Trikot wirklich umwerfend aus.

Draco war Sucher in der Mannschaft der Slytherins. Seine Aufgabe war es, den goldenen Schnatz zu fangen, bevor es der Sucher aus dem anderen Team tat, erst dann ist das Spiel zu Ende.

Der Stadionsprecher begrüßte alle Zuschauer und erklärte für die neuen Schüler die Regeln von Quidditch. 
Eine Quidditchmannschaft besteht aus 7 Spielern. Jedes Team hat einen Sucher, einen Hüter, der dafür sorgt, dass die gegnerische Mannschaft kein Tor erzielt. Dann gibt es noch drei Jäger, diese versuchen den Quaffel durch eines der gegnerischen Tor-Ringe zu werfen und dann gibt es noch die zwei Treiber, welche versuchen, mit Schlägern die Klatscher von den Mitspielern der eigenen Mannschaft abzuwehren und schlagen sie auf gegnerische Spieler.
Außerdem gibt es im Quidditch drei Bälle, die im Spiel sind. Der Quaffel ist ein hellroter Lederball von etwa 30 cm Durchmesser und wird auf die Tor-Ringe geworfen. Ein Tor gibt 10 Punkte für das Team, das es wirft. Dann gibt es die zwei Klatscher. Diese großen schwarzen Eisenkugeln sind so verzaubert, dass sie die Spieler angreifen, die ihnen am nächsten sind und dann gibt es noch den goldenen Schnatz. Dieser Ball hat etwa die Größe einer Walnuss und ist sehr schnell und flink. Für das Fangen des Schnatzes werden 150 Punkte vergeben.

Kaum hatte der Stationsprecher seine Begrüßung abgeschlossen, betrat auch schon Madam Hooch das Feld. Sie war die Schiedsrichterin bei jedem Spiel hier in Hogwarts. Kurz darauf flogen auch schon die Mannschaften in die Arena und begaben sich auf ihre Plätze.

Im nächsten Moment bemerkte ich, wie sich eine Person direkt neben mich setzte. Es war Luna!
"Hermione, was für eine Überraschung, dich hier zu treffen. Ich wusste gar nicht, dass du dich für Quidditch interessierst." Begrüßte sie mich freundlich.
"Luna, schön dich zu sehen. Ja ich habe Ginny heute begleitet. Sie wollte unbedingt das Spiel heute sehen."
"Das dachte ich mir schon, aber so viel ich weiß, bist du auch hier um Draco Malfoy beim Spiel zu beobachten, hab ich recht? Zumindest hast du ihn die ganze Zeit angestarrt."
Ginny und ich warfen uns einen besorgten Blick zu bevor ich Luna mit großen Augen anstarrte.
"Oh Entschuldige, hätte ich das nicht sagen sollen?" Fragte Luna etwas verwirrt.
Fassungslos ließ ich meinen Blick über die Tribüne  schweifen, bis mir eine all zu bekannte Person unter kam. 
Pansy Parkinson hatte sich gerade zwei Reihen unter uns gesetzt als sie sich in meine Richtung umdrehte und mir ein falsches Lächeln zu warf. 
Im nächsten Moment wurde das Spiel eröffnet.

pure mudblood - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt