Am nächsten Morgen weckten mich die Regentropfen, die gegen die Fensterscheibe klatschen. Ich lag eingerollt in einer Decke mit einem schwarzen Überzug aus Seide. Sofort schreckte ich hoch, blickte mich um und fuhr mir anschließend mit beiden Händen übers Gesicht.
Nein, nein, nein, nein, nein. Ich fass es nicht, ich hab wirklich in seinem Bett geschlafen.
Fassungslos blickte ich auf das große Slytherinwappen an der Wand, ließ mich zurück auf die Matratze sinken und starrte gedankenversunken an die Decke.
Ich hab ihm von meinen Problemen erzählt, bei ihm geschlafen und ... warte mal. Wo ist er denn überhaupt?
Im nächsten Moment wurde die Türe geöffnet und Malfoy betrat sein Zimmer. Sein Haar war nass und stand wild in alle Richtungen. Er trug nur eine graue Jogginghose und in der Hand hielt er ein grünes Handtuch.
Er war anscheinend gerade Duschen.
Ich wagte es nicht, mich zu bewegen, sondern beobachtete ihn aus dem Augenwinkel, in der Hoffnung, er würde nicht bemerken, dass ich schon wach sein würde.
"Guten Morgen." Meinte er während, er seinen Schrank absuchte.
"Morgen." Murmelte ich und setzte mich auf.
"Ich hoffe, du hast gut geschlafen. Du hattest nämlich einen wirklich unruhigen Schlaf." Fuhr er fort, ohne sich aber dabei zu mir um zu drehen. Sofort spürte ich, wie mir die Röte ins Gesicht schoss und ich betete, dass er sich nicht umdrehen würde.
"Wirklich?"
"Ohja, aber immerhin hast du nicht alle 10 Minuten einen Schreikrampf bekommen." Meinte er während er den Kasten wieder schloss, ein Shirt auseinanderklappte und sich zu mir drehte. Mein Blick blieb an seinen sturmgrauen Augen hängen, bevor er anschließend auf seinen noch nackten Oberkörper fiel.Verdammt, dieser Körper.
"Du kannst es einfach nicht lassen, nicht wahr." Meinte er mit einem teuflischen Grinsen.
"Was kann ich nicht lassen?" Erwiderte ich überrascht.
"Mich an zu starren." Antwortete er und sein Grinsen wurde noch breiter.
"Mach ich doch gar nicht." Konterte ich schnell.Vielleicht nur ein bisschen.
Plötzlich kam er auf mich zu und kletterte zu mir ins Bett. Meine Beine lagen zwischen seinen Knien, seine Hände hatte er links und rechts neben meiner Hüfte abgelegt.
"Du bist eine schlechte Lügnerin, Granger."
Während dieser Worten, war er mir gefährlich nahe gekommen und seine silbergrauen Augen fixierten mich und zogen mich in ihren Bann. Sein Atem streifte meine Haut und ich spürte, wie sich Gänsehaut auf meinen Armen ausbreitete. Mein Körper schien wie ausgewechselt zu sein. Er reagierte auf Draco, wie ich es noch nie erlebt hatte und ich hasste mich gerade selbst dafür. Aber noch bevor ich ihm irgendetwas antworten konnte, war er wieder aufgestanden und aus dem Zimmer gegangen und ich spürte etwas wie Enttäuschung in mir.Was war das denn jetzt schon wieder? Hat der gerade mit mir geflirtet? Und mein Körper ist auch noch drauf eingestiegen? Was ist nur los mit mir?
Nachdem mir geschätzte tausend Fragen durch den Kopf geschossen waren, konnte ich mich endlich dazu bewegen, aufzustehen und mich unter die Dusche zu stellen. So kam ich zumindest ein bisschen auf andere Gedanken. Das heiße Wasser fühlte sich so gut auf meiner Haut an und half mir, mich wieder langsam wie ich selbst zu fühlen.
Frisch geduscht und umgezogen, machte ich mich auf in meine Bibliothek. Malfoy stand vor einem der Regale und schien angespannt nach etwas zu suchen. Ich blieb im Türrahmen stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtet ihn ein wenig.Ich sollte das eigentlich nicht tun. Aber eigentlich sieht er wirklich gut aus, das muss man ihm lassen.
"Du tust es schon wieder." Murmelte er ohne seinen Blick vom Bücherregal abzuwenden.
"Ich tu was schon wieder?" Fragte ich verwundert.
"Mich bewundern."
"Ich bewundere dich nicht." Konterte ich etwas genervt.
"Dann halt eben anhimmeln, vergöttern, nenn es wie du willst." Sagte er und wandte nun endlich seinen Blick vom Regal ab und sah mich prüfend an.Eingebildeter Mistkerl.
"Was ist eigentlich los mit dir?" Platzte es aus mir heraus.
Überrascht hob er eine Augenbraue und sah mich fragend an.
"Jetzt tu mal nicht so. Einmal redest du ganz normal mit mir und im nächsten Moment verhältst du dich wie ein kompletter Vollidiot. Und dann redest du wieder in einem halbwegs normalem Ton mit mir. Ich versteh das nicht."
"Es ist ganz einfach Granger. Der Krieg hat einiges verändert, auch was mich betrifft. Wir müssen dieses letzte Schuljahr gemeinsam auskommen und dich immer wieder an deine widerwärtige Abstammung zu erinnern ist nicht gerade hilfreich dabei."
"Widerwärtige Abstammung?!" Schnauzte ich ihn an.
"Genau das hatte ich gemeint."
"Das gibt dir aber nicht das Recht es so zu beschreiben!" Schrie ich ihn an und ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen.Ich spürte wie Wut und Enttäuschung sich in mir ausbreiteten. Ich hatte wirklich für einen Moment gedacht, dass er sich geändert hätte. Ohne ein weiteres Wort machte ich kehrt, verlies den Raum, verlies den Turm, verlies das Schloss und machte mich auf den Weg nach Hogsmeade.
Auf dem Weg in die Stadt nutze ich die Zeit, um Nachdenken zu können. Ich musste mir leider eingestehen, dass mich seine Worte mehr getroffen haben, als sie es eigentlich sollten.
Das heißt aber nicht, dass er mir jetzt etwas bedeutet. Ich bin einfach nur enttäuscht, dass er sich nach gestern Abend wieder so arrogant und ekelhaft verhält. Das ist alles ... denk ich.
Nachdem ich ein paar Stunden herumspaziert und durch Hogsmeade geschlendert war, machte ich mich auf den Weg ins Drei Besen.
Im Drei Besen setzte ich mich an die Bar und bestellte mir ein großes Butterbier mit Ingwer. Dankend nahm ich mein Getränk entgegen und trank es in wenigen Schlucken leer. Danach bestellte ich ein großes Glas Elfenwein und trank dieses leer. Danach wiederholte diesen Vorgang mehrere Male, bis sich jemand neben mich an die Bar setzte."Sie mal einer an. Hermine Granger betrinkt sich im Drei Besen. Allein." Lächelte mir jemand von der Seite zu. Diese Stimme hatte ich sofort erkannt. Gut aussehender Slytherin, dunkle Haare, dunkle Augen, manchmal sogar ein klein wenig charmant.
Theodore Nott.
"Nott was willst du?" Fragte ich genervt.
"Wow, ganz ruhig. Ich wollte mich nur ein bisschen mit dir unterhalten, wenn das erlaubt ist." Grinste er.
"Erlaubt." Meinte ich und schenkte ihm ein schwaches Lächeln.
Ich bemerkte gerade wie sich der Alkohol in mir bekannt machte. Kaum zu glauben aber wahr. Ich unterhielt mich mit dem Slytherin, als wären wir schon jahrelang befreundet. Immer wieder gab er mir ein Butterbier aus und ich spürte, wie meine Laune immer weiter stieg. Jedoch gegen 11 Uhr war es einfach an der Zeit ins Bett zu kommen.
"Theo, ich denke ich werde jetzt dann mal gehen. Es ist schon spät geworden." Meinte ich, stand auf ohne seine Antwort ab zu warten, schwankte für einen kurzen Moment und ging aus dem Drei Besen. Gerade, als ich mich freute, die Sache so gut gelöst zu haben, hörte ich seine Stimme hinter mir und eine Hand schlang sich um mein Handgelenk.
"Nott? Was denn noch?" Fragte ich ihn, als er mich vollständig umgedreht hatte.
"Nun ja Granger, der Abend hat ja so wunderbar angefangen, warum wollen wir ihn so schnell enden lassen?" Meinte er und lächelte mich schief an und man merkte, dass auch er etwas zu viel getrunken hatte.
"Wie wärs wenn du einfach mit in mein Zimmer kommst?"
Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen.
"Nein, das ist eine ganz schlechte Idee." Lachte ich und schob ihn ein Stück von mir weg, da er mir nun doch schon ein wenig zu nahe gekommen war.
"Aber wir könnten eine Menge Spaß haben." Schnurrte er und erneut näherte er sich meinem Gesicht.
"Nein, vergiss es. Ich werde sicher nicht mit in dein Zimmer kommen."
Mittlerweile war ich mit dem Rücken an eine Wand gedrückt und versuchte vergeblich, mir den betrunkenen Slytherin vom Leib zu halten.
"Naja, wenn das so ist, hier draußen wäre es auch ganz gemütlich.""Sie hat Nein gesagt, Nott und jetzt sieh zu, dass du von ihr wegkommst."
Eine tiefe, raue Stimme hatte den Slytherin aus dem Konzept gebracht. Überrascht drehte Nott sich um und sah die Gestalt an der Wand gegenüber lehnen. Das Licht war nicht gerade das Beste hier, aber immerhin reichte es, dass auch ich die Person erkennen konnte. Die Person mit den wunderschönen grauen Augen.
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pure mudblood - Dramione
FanfictionDie große Schlacht von Hogwarts ist gewonnen. Harry, Ron und Hermine treten ihr siebtes und somit letztes Schuljahr in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, an. Dieses Schuljahr hat es in sich, ganz besonders für Hermine ... Die Rechte an d...