25.

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Seine Stimme hörte sich so vertraut an. Sofort zog ich seinen angenehmen Duft in meine Nase und schmiegte mich an ihn.

Merlin tut das gut ihn bei mir zu haben.

"Ich hab dich auch vermisst."
Ich hatte ihn wirklich vermisst auf eine ganz eigene Art und Weise. Den ganzen Tag neben ihm zu sein, ihn aber nicht küssen, berühren oder gar ansehen zu dürfen, machte mich verrückt.
Vorsichtig hob Draco mein Kinn hoch und legte seine weichen Lippen auf meine.

Oh Merlin, wie ich das hier vermisst habe.

Nach viel zu kurzer Zeit ließ er wieder von mir ab, zog mich in eine Umarmung und drückte mir einen weiteren Kuss auf den Scheitel.
"Wir dürfen uns aber nicht zu lange hier aufhalten. Es wäre besser wenn ich zuerst hier raus gehe und du für ein paar Augenblicke wartest und dann hier raus kommst. Verstanden?"
Ich nickte nur.
"Braves Mädchen." Grinste er arrogant.
Ich wollte nicht, dass er wieder ging. Ich hasste es jetzt schon die Sache, zwischen uns geheim zu halten, aber er hatte recht. Es ging hier um meine Sicherheit. Um unsere Sicherheit - wenn das hier rauskommen würde hätte nicht nur ich um mein Leben zu fürchten, sondern auch um seines. Ich wusste genauso gut wie er, dass es keinen anderen Weg gab. Zumindest noch nicht.

Draco hatte den Abstellraum vor einigen Minuten verlassen, deshalb wagte ich auch einen vorsichtigen Blick auf den Gang.
Es war niemand zu sehen, deshalb betrat ich den Gang und machte mich auf den Weg zurück in den Unterricht.
Der Nachmittagsunterricht war ohne Draco auf der einen Seite auch nicht gerade besser aber dennoch konnte ich mich ohne seine Anwesenheit besser auf die Schule konzentrieren.
Immer wieder ertappte ich mich, wie ich ungeduldig auf die Uhr blickte. Und dieses Mal war nicht Draco Malfoy der Grund für meine Ungeduld, sondern meine beste Freundin. Ich fieberte dem Treffen mit Ginny im Drei Besen schon ungeduldig entgegen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurden wir endlich entlassen.
Ginny erwartete mich schon vor dem Klassenraum.
"Da bist du ja endlich. Ich hatte schon gedacht, du kommst gar nicht mehr."
"Frag mich mal, ich habe schon befürchtet, dass McGonagall gar nicht mehr aufhört zu reden." Flüsterte ich ihr zu. Denn McGonagall hatte ihre Ohren überall.
Ginny lachte "Lass uns gehen Hermine."
Gemeinsam schlenderten wir nach Hogsmeade und unterhielten uns über alle möglichen Dinge. Im Drei Besen bestellten wir uns jeder ein großes Butterbier und setzten uns in eine abgelegene Ecke des Lokals.

Wir sprachen über Merlin und die Welt. Ich genoss die Zeit mit Ginny zusammen sehr, denn sie war einer der wenigen Menschen, mit denen ich wirklich über alles sprechen konnte und mir sicher sein konnte, dass sie nicht vorzeitig über etwas urteilten, ohne sich selbst eine Meinung zu bilden. Der Nachmittag verlief einfach wunderbar, bis schließlich das Thema zur Sprache kam, welches ich eigentlich vermeiden wollte.
"Und Hermine was tut sich bei dir in der Männerwelt? Hast du wieder jemanden gefunden der dich interessiert?" Fragte Ginny neugierig.
Ich hätte mich beinahe an meinem Butterbier verschluckt.
"Nein, da gibt's gar keinen. Ich denke, ich koste fürs erste Mal mein Singleleben aus." lächelte ich meiner besten Freundin zu und blickte anschließend wieder schnell auf mein Butterbier.
Ginny hingegen musterte mich ganz genau und schwieg für eigene Moment.
"Du lügst doch." Meinte sie nachdenklich.

Oh nein. Gar nicht gut- gar nicht gut.

"Ich? Lügen? Ginny also bitte." Belächelte ich ihre Feststellung.
"Hermine Jean Granger! Wir kennen uns schon so lange und wenn dich jemand durchschauen kann, dann bin ich es. Ich weiß, wenn du mir etwas verheimlichst und ich werde auch schon noch herausfinden, was es ist. Glaub mir, man kann einer besten Freundin nichts vormachen und du schon gar nicht." Grinste mich Ginny an.
"Ginny wie kommst du da bitte drauf?"
"Ich kenne dich. Ich weiß, wie Du dich benimmst wenn du jemanden attraktiv findest oder du verliebt bist. Du bist abweisend und gedankenversunken. Das warst du heute schon beim Essen und dann bist du plötzlich aufgesprungen und verschwunden. Also los und nun erzählst du mir, wer dir so den Kopf verdreht hat."
Ich starrte den Rotschopf mit offenem Mund an.

Das darf doch wohl nicht wahr sein. Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?!

"Ich wusste es. Dein Schweigen spricht Bände. Also los raus mit der Sprache wer ist es." Grinste sie schelmisch.
"Ginny das ist alles ein wenig kompliziert. Und ich denke, dass ... du ... also ich weiß, dass du es nicht ...." Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her und verschränkte meine Finger ineinander.
"Was würde ich nicht?" Fuhr sich mit meinem Satz fort.
"Du würdest es nicht verstehen. Wahrscheinlich würdest du mir sogar eine Ohrfeige geben, wenn du es wüsstest. Wenn du mich nicht sogar hassen würdest dafür."
"Hermine ich bitte dich. Ich könnte dich nie hassen. Außer wenn es Draco Malfoy wäre, dann wahrscheinlich schon." Lachte Ginny.
Ich spürte, wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich, jedoch musste ich mich schnell wieder fangen, damit Ginny nicht noch mehr Verdacht schöpfte. Dennoch wollte ich mit ihr erzählen, wie meine Ferien wirklich waren.

Ich muss es ihr sagen. Ich muss mit jemandem darüber reden und sie ist meine beste Freundin und sie kann solche Dinge für sich behalten. Wenn sie das erst mal verdaut hat, versteh sie das vielleicht. Und wenn ich ihr erzähle, wie er sein kann, findet sie das womöglich gar nicht mehr so scheiße.

Ich blickte Ginny mit einem vorsichtigem Blick an. Sie lachte immer noch über ihre Aussage von vorhin, was mich wieder an meinem Entschluss zweifeln lies. Als sie meinen ernsten Blick sah, verstummte sie augenblicklich.

"Hermine? Es ist doch nicht Malfoy, oder?"
"Ginny ich glaub muss dir etwas sagen."

pure mudblood - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt