Kapitel 28

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Das Taxi hielt und wir stiegen aus. Timo bezahlte netterweise die Fahrt und gab ein großzügiges Trinkgeld. Natürlich bedankte ich mich dafür und nahm meinen Koffer aus dem Kofferraum. „Sind nur wir in diesem Hotel?", fragte ich, wobei ich nur im Hinterkopf hatte, dass ich mich verstecken müsste, wenn andere Teams hier sein würden. „Das ist immer unterschiedlich. Manchmal sind andere Teams noch hier oder auch Journalisten, aber es muss nicht so sein." Ich nickte. Das war die schlechtestes Antwort, die ich bekommen konnte, weil ich noch nicht mal wusste, ob ich mich verstecken musste oder nicht. Wir betraten das pompöse Hotel, das innen von Kronleuchtern und hochwertiger Dekoration geziert wurde. Mir kam es vor, als würde ich auf dem roten Treppich entlang marschieren. Timo checkte für uns beide ein, was mir die Zeit gab mich weiter umzusehen. Übertrieben große Vasen und teure Ledermöbel fanden sich ebenfalls in der Lobby. Lando hatte mir schon mal Fotos von solchen Hotels geschickt, aber es war immer noch etwas andere, wenn man selber dort drin stand.

„Charles, jetzt lächelt doch mal. Du siehst sie doch bald wieder." Ich brauchte nur den Namen zu hören, damit mein Kopf herum schoss und ich den Raum scannte. Irgendwann erblickte ich Charles und seinem Teamkollegen, Ich glaube der heißt Carlos, wie sie sich unterhielten. Obwohl Charles traurig aussah und ich am liebsten sofort zu ihm gerannt wäre, stupste ich außer Atem Timo an und fragte, ob ich schon mal meinen Zimmerschlüssel haben könnte. Verwirrt gab er ihn mir und beschrieb mir den Weg zu meinem Zimmer, auf dessen Weg ich mich sofort machte.

Charles POV
Carlos versuchte mich aufzumuntern, aber meine Laune verweilte weiter auf dem Meeresboden. Ich war nicht motiviert auf das Rennwochende oder auf andere Unternehmungen. Ich musste es aber rumkriegen, damit ich bald wieder nach silverstone konnte. „Charles, jetzt lächel doch mal. Du siehst sie doch bald wieder." Das hatte ich auch gedacht, aber bald schien sich in nie wieder zu verwandeln und das war die Ursache für meine trübselige Laune. Versteht mich nicht falsch. Ich will einfach meine beste Freundin Wiedersehen und das kann jeder da draußen verstehen, der eine beste Freundin oder einen besten Freund hatte. Natürlich wollte ich auch meine Freundin wiedersehen, das war ja klar. Als ich gerade durch die Lobby schaute, um mich auf andere Gedanken zu bringen, sah ich ein Mädchen in den Fahrstuhl flitzen. Entweder werde ich bereits verrückt oder das war Alana. Sie hatte die gleichen Haare und den selben Körperbau. Ich stupste carlos in die Seite und zeigte Richtung Fahrstuhl, obwohl das Mädchen dort nicht mehr stand. „War das Mädchen dort Alana?" Carlos sah mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich hab das Mädchen zwar nicht gesehen, aber zu hundert Prozent war sie es nicht. Was soll sie auch hier?" Er hatte ja recht. Es war unfassbar unwahrscheinlich, dass sie ebenfalls hier in Bahrein war, vor allem da der Flug von England auch so ewig lang wäre. „Man, dich hat es echt erwischt. Du bekommst schon Halluzinationen." Mein Teamkollege schlug mir auf den Oberarm und zog mich dann zur Rezeption, wo wir unsere Schlüssel abholten.

Alanas POV
Ich stand im Fahrstuhl und hoffte inständig, dass er mich nicht gesehen hätte. Und selbst wenn, würde er es hoffentlich einfach nicht glauben, dass ich das war. Ich stieg im 10. Stock aus und stand vor den zimmernummern. Hatte er 115 oder 125 gesagt? Ich legte meinen Kopf in den Nacken und seufzte. Ich sollte besser auf meine Vorgesetzten hören und nicht damit beschäftigt sein, vor Jungs wegzulaufen. Ich hatte eine 50/50 Chance, also versuchte ich es zuerst bei der Nummer 115. Als ich davor stand, klopfte ich vorsichtig, um niemanden da drin zu überraschen. Zu meinem Glück kam keine Antwort und ich zog meine Karte durch den Schlitz. Leider leuchtete nichts grün, sondern tief rot, weshalb ich wohl doch am falschen Zimmer war. Als sich dann auch noch die Tür öffnete und mein alter Freund Max vor mir stand, war ich mir nun sicher, dass das nicht das richtige war. „Lange nicht gesehen, süße." Ich rollte mit den Augen. Ich dachte es ist nicht so wahrscheinlich, dass Team im selben Hotel sind wie die Journalisten. Warum mussten also Max UND Charles hier sein. „Sei nicht so, ist doch schön, dass meine Freundin hier ist." Er legte seine Arme um meine Hüfte und gab mir einen schnellen leichten Kuss. Da wir mehrere Wochen keinen Kontakt hatten, war meine Stimmung dementsprechend, aber Max interessierte das anscheinend nicht. „Was machst du eigentlich hier?" Er entfernte sich von mir und bot mir an einzutreten. Da Timo meinte, dass heute nichts mehr anstehen würde, würde nichts dagegen sprechen einzutreten, aber ich wollte einfach nicht. „Ich bin hier, weil...", setzte ich an, aber in diesem Moment vernahm ich das klingeln des Fahrstuhls. Bei meinem Glück war es mein bester Freund, weshalb ich Max komplett in sein Zimmer schubste und die Tür hinter mir schloss. Nun war ich dich im Zimmer. Es lief alles genauso wie ich es geplant hatte, nicht. „Vor wem versteckst du dich?", fragte er und sah mich komisch an. „Bis jetzt weißt du, dass ich hier bin und meine Eltern. Ich möchte die anderen gerne überraschen." Er nickte. Weitere Fragen stellte er nicht. Ihn interessierte nicht, warum genau ich hier war, ob ich nur zu Besuch war oder ob es ein Job war. Statt zu fragen, drückte er mich gegen die Wand und küsste mich stürmisch. Ich ließ es zu. Aber zugebenermaßen wollte ich lieber in mein Zimmer und ein bisschen schlafen. Trotzdem stieg ich in den Kuss mit ein, weil Max nun mal mein Freund war, denke ich.

Between Good And BadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt