Nach einer halben Stune rummachen, die ich schließlich unterbrach, als Max weitergehen wollte, ging ich zu meinem Zimmer. Dieses Mal leuchtete es grün und seufzend trat ich ein. Ich schmiss meinen Koffer in die Ecke und legte mich erst mal in mein Bett. Mir war nicht entgangen wie enttäuscht er gewesen war, als ich sagte, dass ich gerade nicht möchte. Ich hatte mir eine Ausrede einfallen lassen, warum ich in mein Zimmer müsste und war dann abgehauen. Warum musste es bei jedem Mann in Sex münden? Kann man nicht ganz entspannt rummachen und es dabei dann belassen? Mein Kopf brummte, von daher gab es wirklich einen Grund zu gehen. Ich versuchte für eine kurze Zeit die Augen zu schließen, aber mir schwirrten zu viele Gedanken durch den Kopf. Zudem war ich viel zu aufgeregt, um zur Ruhe zu kommen. Ich beschloss mir anzusehen, was das Hotel zu bieten und wurde fündig, als ich ein Bild von einem wunderschönen großen Pool auf der Dachterrasse sah. Zum Glück hatte meine Mama auch meinen Bikini eingepackt, den ich nun raussuchte und unter einen Bademantel anzog. Ich schnappte mir noch ein Handtuch aus dem Zimmer und machte mich dann auf die Suche. Sogar für einen Menschen, der überhaupt keine Orientierung hatte und nirgendwo zurechtkam, war es gut ausgeschildert. Nach zehn Minuten Suche stand ich endlich am Poolrand und erhaschte einen Blick über die Stadt. Es war wirklich traumhaft hier oben. Es dämmerte mittlerweile, was die Kulisse wie in einem Film scheinen ließ. Zu meinem Glück war niemand weiter hier oben, also entledigte ich mich meinem Bademantel und stieg vorsichtig in das kalte Wasser. Es bildete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper und meine Zähne klapperten. Dies hielt so lange an bis ich ein paar Bahnen geschwommen war und ich mich an die Bedingungen gewöhnt hatte.
Ich schwamm zehn Bahnen. Danach breitete ich mein Handtuch auf einer liege aus und legte mich hin. Meine Aufregung hatte sich etwas gelegt und meine Gedanken waren nicht mehr so laut wie noch vorhin im Hotelzimmer. Sport tat immer gut, wenn man Schwierigkeiten hatte zur Ruhe zu kommen, weshalb meine Augenlider immer schwerer wurden und ich nach kurzer Zeit in einen leichten Schlaf fiel. Ich träumte von meinem ersten Arbeisttag und wie ich ohne Hose dort auftauchen würde. Zum Glück wurde ich von anderen Menschen aus meinem Schlaf gerissen, die mit einem lauten Knall ins Wasser sprangen. Die Ruhe war so schön gewesen. Ein wenig genervt zog ich wieder meinen Bademantel an und kramte alle Sachen zusammen, die ich mitgeschleppt hatte. Ich las mir die Nachrichten von meinen Eltern durch, während ich zurück zu meinem Zimmer marschierte. Ich müsste denen gleich mal antworten und Bescheid geben, dass ich noch lebe und alles super geklappt hatte.
Mit einem Ruck landete mein Handy auf dem Boden und ich spürte einen Schmerz an meiner Schulter. Wieso musste es immer meine Schulter treffen? Max hatte mich damals auch genau so angerempelt. Mit einem finsteren Blick sah ich zu der Person, die mir wiedermal Schmerzen zugeführt hatte und erlitt beinahe einen Herzinfarkt. „Alana?" „Hey." Mehr bekam ich nicht aus meinem Mund raus. Charles stand vor mir ebenso sprachlos wie ich und zusätzlich trug er nur eine Badeshorts. Ich musste gegen den Dran kämpfen einen kurzen Blick zu erhaschen und seine Muskeln zu bewundern. Ihr glaubt nicht wie viel Behrrschung dies erforderte. Wenn ich das durchhalte, könnte ich auch ins Kloster gehen, weil ich die Königin der Beherrschung wäre. „Was machst du hier?" Sein Gesichtsausdruck war nicht so freudig, wie ich es erwartet hatte, wenn er mich das erste Mal sieht, aber ich ließ mich nicht beirren. Ich lächelte und fing an zu erklären: „Ich habe ein Praktikum bei Sky und durfte meinen Einsatzort entscheiden. Also dachte ich, dass ich bei der Formel 1 dabei sein könnte und hier bin ich." Ich hab meine Hände zur Seite und machte so eine Tadaa-Haltung, aber immer noch bekam ich kein Lächeln von ihm geschweige denn überhaupt Freude über meine Anwesenheit. „Wie lange weißt du das schon, dass du hierherkommst?" Er war unfassbar abweisend, was dafür sorgte, dass ich auch meine Glückselogkeit verlor. „Seit November glaube ich." Charles nickte und machte Anstalten an mir vorbei Richtung Pool zu gehen, was ich auf gar keinen Fall zulassen würde. Ich packte sein Handgelenk und zog ihn zu mir. „Freust du dich gar nicht?" Obwohl ich weiter wütend sein wollte, hörte man deutlich die Trauer heraus. „Doch." Wow, danke für diese Ausführlichkeit, Herr Leclerc. „Charles, Bitte. Was ist los?" Er seufzte, als würde ich ihm nun auf den Sack gehen. Um ehrlich zu sein, könnte ich gerade weinen. „Was glaubst du denn? Wir telefonieren seit Monaten und ich sage dir, wie schwer mir es fällt dich nicht zu sehen. Weißt du wie viel leichter du es mir gemacht hättest, wenn es mir gesagt hättest? Ich wäre glücklicher und entspannter gewesen." Achso, jetzt bin ich Schuld an seiner Laune. „Tut mir leid, dass ich dich überraschen wollte. Ich wollte sicher gehen, dass das hier auch so klappt und ich dir nicht Bescheid sage und einen Tag vorher wird alles abgeblasen. Und mach mich nicht verantwortlich für deine Stimmungsschwankungen." Ich wurde zum Ende hin immer lauter, weil mich dieses Willkommen von ihm wirklich verletzt hat. „Alana, Bitte überrasch mich nie wieder. Ich wusste nicht wie ich es bis silverstone ausgehalten hätte und auch die abweisenden Telefonate die letzten Wochen haben mich fertig gemacht. Du bist meine beste Freundin und..." Jetzt reichte es mir. „JA, DANN BEGRÜSS DEINE BESTE FREUNDIN DOCH MAL!" Ich unterbrach ihn und durch mein Geschrei erschrak er sich ein wenig, aber ich bekam, was ich wollte. Charles öffnete seine Arme und umarmte mich ausgiebig. Wir hatten uns monatelang nicht gesehen und das war unsere vielleicht dritte Umarmung und richtig verabschieden konnten wir uns gar nicht, weil ich sturzbesoffen war. Nun hatten wir durch mein Praktikum Zeit füreinander. Ich freut mich und mein Herz unterstützte diese Tatsache, indem es mir aus der Brust springen wollte.

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Between Good And Bad
FanfictionAlana ist frech, aufmüpfig, redet, bevor sie denkt und sie will das Leben leben. Als Schwester eines Formel 1-Stars ist es nicht immer leicht, aber sie liebt ihren Bruder trotz so mancher Kabbeleien (bei welchen Geschwistern ist es nicht so?). Ihr L...