„Was geht da bei euch beiden ab?" Es ging direkt los. Ich starrte meinen Bruder an und suchte nach passenden Lügen, aber ich fand keine. Wir standen mitten in meinem Zimmer und waren gerade mal zehn Sekunden zu Hause. Ich wollte einfach mal meine Ruhe haben und das Leben ohne Konsequenzen genießen. Ich wusste nicht, dass das so viel verlangt war. „Ich weiß, wenn du mich anlügst." Ich raufte mir die Haare und wusste auch nicht wie ich die Wahrheit ausdrücken wollte, selbst wenn ich die Wahrheit sagen wollen würde. „Alana, ich warte." „Es geht dich einen Scheißdreck an, was ich mit Max mache!" Es rutschte mir aus. Meine Geduld wurde an diesem Abend genug auf die Probe gestellt. Ich hielt es nicht mehr aus mich rechtfertigen zu müssen für meine Entscheidungen. „Ich mache mir Sorgen. Max ist kein guter Umgang für dich." „Das sagt du zu jedem männlichen Wesen! Wir hatten das Thema doch bereits vor ein paar Wochen und da wolltest du mich in Ruhe lassen!" „Nein, ich sagte dir, dass es auch meine Freunde sind, an die du dich ranschmeißt." „Verdammte scheiße ich schmeiße mich an niemanden ran und JETZT VERLASS MEIN ZIMMER!" Er wollte noch was sagen, doch ich schubste ihn raus auf den Flur und schmiss die Tür zu. In acht Monaten werde ich achtzehnen und dann können mich alle mal kreuzweise.
„Ich habe dir alles mitgebracht, was du liebst. Ich hoffe du nimmst diese Geste als Entschuldigung an." Ich lächelte Louisa an. Als es am nächsten Abend an der Tür klingelte, machte mein Herz einen kleinen Hüpfer, weil ich sie schon sehr vermisst hatte. „Ich nehme sie an", sagte ich und umarmte sie länger als wir uns sonst umarmten, aber wir hatten auch ein bisschen Zeit nachzuholen. „Aber bitte verpetze mich nie wieder bei meinem Bruder", flüsterte ich ihr zu, woraufhin sie Sich aufrichtete und so tat als würde sie mit einem Schlüssel ihren Mund abschließen. Zufrieden gingen wir beide hoch in mein Zimmer. Wie immer begrüßte sie Lando auch erst mal, womit ich aber kein Problem hatte, obwohl wir uns den ganzen Tag aus dem Weg gegangen waren. Ich sah mich in der Position eine Entschuldigung seinerseits zu verlangen. Da gingen unsere Meinungen anscheinend auseinander.
Gerade als Louisa zu mir rüberkommen wollte, klingelte es erneut an der Haustür. „Ich gehe!", rief sie und sprintete bereits die Treppe runter. Sie fühlte sich so zu Hause hier, dass sie sogar Gäste begrüßte, aber diese Begrüßung wollte ich unbedingt vermeiden. Ich rannte ihr hinterher. „Das ist für Lando! Nicht aufmachen!" Aber da stand er bereits im Türrahmen und begrüßte meine beste Freundin. „Ich könnte immer von zwei so schönen Frauen empfangen werden." Ich rümpfte die Nase, während Louisa sich für das Kompliment bedankte. Max entledigte sich seiner Jacke und machte sich auf den Weg nach oben zu Lando, wobei er an mir vorbei musste, da ich noch am der Treppe stand und ihn nicht aus den Augen ließ. Dieser Mann bedeutete Ärger und ich wollte nichts riskieren. „In kurzer Hose gefällst du mir besonders." Ich schwieg, bemerke aber wie seine hand ganz leicht an meiner Hüfte vorbei strich, als er an mir vorbei ging. Ich funkelte Louisa böse an, ohne weiter an seine Berührung zu denken. Sie hob entschuldigend die Hände. „Hab ich wieder was falsch gemacht?" Kch winkte ab. Ich würde ihr das gleich erklären müssen, sonst rastete ich noch aus. Das darf nicht nochmal passieren.
„Das nächste Mal lässt du ihn nicht rein", sagte ich entschlossen und schmiss mich auf mein Bett. Sie schaute mich verwirrt an. „Wieso? Es ist Landos Freund." „Ja, dann kann Lando ihm auch die Tür aufmachen." Diese Situation stresste mich und ich merkte selber, dass ich unausstehlich wurde. „Alana, was ist los mit dir?" Sie setzte sich zu mir und sah mich mit diesem fürsorglichen Blick an, der mir alles entlocken sollte. Leider funktionierte er jedes Mal. „Ich glaube ich habe eine Freundschaft plus mit Max." Es hatte keinen Sinn um den heißen Brei bei ihr herum zu reden, weil sie mich sowieso so lange nerven würde, bis ich damit rausrücke. Louisa war sprachlos. Ihren Blick konnte ich schlecht deuten. Vielleicht ging das in die Richtung von Unverständnis und Wut, aber sicher war ich mir nicht. „Aber... wie... warum?" Es war wohl Verwirrung. „Ich weiß es doch selber nicht. Wir hatten gestern Abend wieder so einen Moment und Louisa, er kann so gut küssen, aber eine Beziehung will er nicht und ich eig auch nicht, aber ich wollte dieses Gefühl behalten und irgendwie bin ich neugierig auf sowas. Und er küsst so gut, hatte ich das schon erwähnt?" „Aber du bist nicht der Mensch für sowas, Alana. Deine letzte Beziehung ging vier Jahre und du bist noch Jungfrau. Du willst den Richtigen." Ich starrte auf meine Finger und sprach den Gedanken an, der mich seit der Trennung mit Eric quälte: „Und was wenn es den Richtigen nicht gibt?" „Wie kommst du darauf?" „Ich dachte eric wäre es. Wir haben vier Jahre geschafft und am Ende stellt sich raus, dass er mich gar nicht wirklich geliebt hat. Sein Ziel war es mich zu entjungfern. Vielleicht sollte ich es einfach zulassen und es hinter mich bringen. Ich meine wer kann schon sagen, dass er mit Max Verstappen sein erstes Mal hatte." Für diese Aussage bekam ich einen Schlag auf den Kopf von meiner besten Freundin. „Ich weiß du willst das nicht hören, aber ich hatte mein erstes Mal mit Lando und er war so liebevoll und zärtlich und..." Ich steckte mir die Finger in die Ohren und summte irgendwas vor mich hin, um diese Details nicht hören zu müssen. Aber Louisa schlug mir auf die Armen, sodass ich sie wieder hören konnte. „Ich will dir nur sagen, dass es wichtig ist, dass dir derjenige ein gutes Gefühl gibt, Alana. Wenn es am Ende Max ist, dann freut mich das für dich, aber überleg es dir gut." Ich nickte. Dieses Gespräch gab mir das Gefühl, dass ich diese Vereinbarung wieder lösen sollte. „Und apropos der richtige." Ich verdrängte meine Gedanken erst mal und schaute zu Louisa, die mir mein Handy entgegen hielt. Dort erschien die meldung, dass Charles versuchte hatte mich anzurufen. Ich nahm es ihr aus der Hand und steckte ihr die Zunge raus. „Er ist vergeben, Louisa." „Ist das der einzige Grund? Ich dachte du empfindest in erster Linie nur Freundschaft für ihn?"
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Between Good And Bad
FanfictionAlana ist frech, aufmüpfig, redet, bevor sie denkt und sie will das Leben leben. Als Schwester eines Formel 1-Stars ist es nicht immer leicht, aber sie liebt ihren Bruder trotz so mancher Kabbeleien (bei welchen Geschwistern ist es nicht so?). Ihr L...