Kapitel 33

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Der Monegasse schluckte schwer und auch sein Blick wanderte. Ich setzte noch eine Schippe drauf und vergaß anscheinend meine moralischen Werte. Denn als Nächstes fuhr ich mit einer Hand unter sein Hemd und streichelte seine Bauchmuskeln, die sich spürbar angespannt hatten. Verdammt, waren die hart. Ich veränderte den minimalen Abstand nicht und sprach weiter: „Gib es zu, Charles. Du magst das." Das, was als kleines Spielchen angefangen hatte, wurde gerade purer ernst. Mein bester Freund kämpfte mit sich selbst. Immer wieder fuhren meine Fingerkuppen auf seiner Haut auf und ab und wenn ich sagen würde, dass meine Hand brannte, war es untertrieben. Ich spürte meine Hand kaum noch aufgrund dieses unglaublichen Kribbeln, das sich in dieser ausbreitete.

Fast Unbemerkte legte charles seine Hand an meine Taille. Mein Pullover war bereits vorhin hochgerutscht, was nun ein Teil meiner Haut freilegte. Charles Hand fand diese Stelle und fuhr ebenfalls darüber wie ich es immer noch auf seinem Bauch tat. Ich hatte das Zeitgefühl verloren und konnte nicht sagen, ob es 22 oder bereits 2 Uhr morgens war. Immer noch sah ich in seine Augen und er in meine. Gleichzeitig streichelte jeder von uns den anderen, was eine beruhigende Atmosphäre erschuf. Charles kam mir so langsam näher, dass man es kaum bemerkte. Ich spürte irgendwann seinen Atem auf meinen Lippen, was wieder für einen Moment sorgte, der schon mal in seinem Raum im Motorhome entstanden war, als ich noch nicht von seiner Freundin wusste. Fuck. Dieser Gedanke und ein hupendes Auto, das an uns vorbei fuhr, reicht aus, um mich von ihm zu entfernen. Ich raufte mir die Haare. Als Nächstes schoss mir Max in den Kopf. Ich hätte beinahe meinen Freund betrogen. Mein Hals brannte und meine Augen wurden feucht. Ich war von einem auf den anderen Moment komplett aufgewühlt. Mein Puls raste und mein schlechtes Gewissen nahm überhand.

„Alana, ich..." Er machte Anstalten mir näher zu kommen, aber ich streckte ihm meine Hand entgegen, damit er Abstand hielt. „Lass gut sein. Ich hab wohl doch mehr intus als gedacht. Tut mir leid, dass ich dich in diese Situation gebracht habe. Lass uns nach Hause gehen." Ohne ein weiteres Wort gingen wir zurück zum Hotel. Ich wagte es kein einziges Mal meinem besten Freund , wenn ich ihn noch so nennen konnte, anzusehen. Mir war es so unangenehm. Ich war drauf und dran diese Freundschaft dem Erdboden gleich zu machen und dazu noch zwei Beziehungen. Charles brachte mich zu meinem Zimmer, wovor wir uns flüchtig wie zwei bekannte verabschiedeten. Es fühlte sich jetzt bereits nicht mehr so an wie vorher.

Anstatt meine Karte durch den Schlitz zu ziehen, hielt ich inne. Mein schlechtes Gewissen sprach erneut zu mir und ich beschloss heute Nacht in einem anderen Zimmer zu schlafen. Ich schlenderte über den Flur und suchte Max' Zimmer. Als ich endlich davor stand, atmete ich nochmal tief durch. Ich hoffte, dass er sich über meinen Besuch freuen würde. Wie ein kleines Mädchen klopfte ich an die Tür und ein verschlafener Max öffnete mir die für. „Alana, was willst? Ist alles okay?" Ich setzte ein unehrliches Lächeln auf und nickte. „Darf ich bei dir schlafen?", murmelte ich die Frage und war gespannt auf die Antwort. Der Niederländer nickte und ließ mich eintreten. „Wie spät ist es eigentlich?" Max schien nämlich schon tief geschlafen zu haben, deshalb war es wahrscheinlich nicht erst 22 Uhr. „Irgendwie halb zwei oder so." Ich formte ein Oh mit meinen Lippen und beeilte mich, damit Max noch ausreichend Schlaf bekam. „Darf ich mir ein Shirt von dir nehmen?" Ich hörte ein genervtes Stöhen von der rechten Betthälfte, was meinem Gewissen nicht gerade gut tat. Erst betrog ich ihn fast und dann nahm ich seinen wohlverdienten Schlaf. „Nimm es dir doch einfach." Mit schwerem Herzen stand ich auf und nahm mir bemüht leise ein Oberteil raus. Ich legte mich auf die andere Betthälfte und gab mir Mühe Max nicht nochmal anzustupsen, weil ich dann wahrscheinlich auf den Flur geschmissen werden würde.

Ich unterdrückte den Drang ihm noch einen flüchtigen Kuss zu geben und drehte mich einfach auf meine linke Seite, sodass wir Rücken an Rücken lagen. Dass ich nun bei Max war, brachte meine Gedanken nicht zu Ruhe, was eigentlich meine Hoffnung war. Warum hatte ich mich vorhin so komisch verhalten. Es war alles normal und dann wollte ich ihn ärgern und mit ihm spielen. Dabei sollte mir klar sein, dass meine Spielchen nie so liefen, wie ich es mir vorstellte. Der Beweis lag gerade neben mir und war genervt von mir. Ich war eine ganz schlechte Freundin. Jedoch kam ich nicht umhin an Charles Bauchmuskeln und dem Kribbeln in meinen Fingern zu denken. Dazu kamen seine sanften Berührungen sn meiner Taille. Er hatte mich so angefasst als würde ich zerbrechen, wenn er fester zupacken würde. Auch die Idee mich auszuführen und mir die Stadt zu zeigen, war aufmerksam gewesen. Max hatte diese Idee nicht und stattdessen hatte er mich bewusst ignoriert, weil ich aus seinem Zimmer abgehauen war. Ich müsste nochmal mit ihm über die Sex-Sache reden, weil er nicht bockig sein kann, wenn ich nein sage. So würde das nicht laufen. Schließlich mag er mich, also wird er Verständnis zeigen. Mit einem brodelnden Kopf holte mich schließlich der Schlaf ein.

Between Good And BadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt