Kapitel 10

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Akasha
By LuanaWhite

Was hatte ich nur getan? War ich so verblendet? Glaubte ich an die falsche Sache? War ich dadurch zu einem Monster geworden? Ich war ein Engel mit einem guten Herzen. Ich wollte die Menschen immer nur beschützen. Aber nun hatte ich zwei Mal das absolute Gegenteil getan.

Zuerst hatte ich aus Versehen dieses Mädchen getroffen und dann diese zwei Kinder heute. Ich hatte sie mit den Kindern von Lucifer und Michael verwechselt, aber das war keine Entschuldigung. Sie kamen mir auch nicht böse vor, nur verängstigt und besorgt um ihre Freunde. Die einzige die hier böse gewesen war, war ich.

Vielleicht hatte Kiran ja recht gehabt. Ich hatte den Kindern unrecht getan. Immerhin sagte die Prohezeiung, sie könnten sich in beide Richtungen wenden. Ich wusste nicht mehr was ich glauben oder tun sollte. Immerhin hatte ich Michael und dem Himmel den Rücken gekehrt, weil ich dachte das es richtig war. Aber jetzt wusste ich nicht mehr was richtig war.

Deshalb hatte ich mich in einem kleinen Waldstück an einen einsamen See zurück gezogen, während ich Tränen verlor. Stille Tränen. Was sollte ich jetzt nur tun? Aber dann spürte ich, wie sich mir ein anderer Engel näherte.

Natürlich war es Kiran. Er wollte mich nun bestimmt zur Rechenschaft ziehen, dafür was ich getan hatte und landetet mit seinen Flügeln direkt neben mir. "War es das wirklich wert, Akasha? Zwei unschuldige Kinder wären fast gestorben wegen diesem Wahnsinn." sagte er ruhig zu mir.

Mit nassen Augen sah ich zu Kiran, der einst zu meinen engsten Freunden gehört hatte. Ich hatte mich von anderen Engeln beeinflussen lassen und war auf dem Weg der Verdammnis gewesen. Wie hatte ich das nur tun können? Wieso war ich nicht stärker gewesen?

"Nein. Das war es nicht und es tut mir wirklich leid, Kiran." erklärte ich ihm schluchzend und drehte nein Gesicht wieder von ihm weg um es hinter meinen Händen zu verstecken.

Ich hörte Kiran seufzen und merkte, wie er sich neben mich setzte. "Es ist noch nicht zu spät das Richtige zu tun, Akasha. Du kannst deine Fehler gut machen. Das hier bist doch gar nicht du. Wir waren einst so gute Freunde gewesen. Aber so wie du jetzt bist, erkenne ich dich gar nicht mehr wieder.

Du hattest immer so ein gutes und reines Herz. Sag dich endlich von diesem Irrsinn los. Die Kinder sind nicht das Böse, sondern die, die sie dafür halten." versuchte er mir zu erklären, aber ich war nicht sicher ob das möglich war.

"Aber wenn ich das tue, wo soll ich dann hin? Ich kann nicht mehr zurück in den Himmel zu Michael, und das weißt du. Er wird mir das alles was ich getan habe niemals verzeihen. Und ich kann es selbst nicht. Ein Engel heilt, hilft und beschützt. Und ich hätte wirklich beinhahe getötet. Sag mir, Kiran, wie soll ich das jemals wieder gut machen?" fragte ich ihn verzweifelt. Ich war zu einem Monster geworden. Ich hatte es nicht mehr verdient, ein Engel zu sein.

Doch Kiran legte sanft seine Hand auf meine Schulter. "Sei einfach du selbst. Lerne aus deinen Fehlern. Entschuldige dich dafür und tu gutes. Zeige deinen guten Willen, dass du dich ändern willst. Vergiss dabei Michael und den Himmel. Ich bin mir sicher, du wirst einen Weg finden, Akasha." erklärte er mir sanft.

Mit nassen Augen sah ich zu Kiran auf und fragte mich, wie er nach all dem noch so nett und mitfühlend zu mir sein konnte. Ihn hatte ich ja auch angegriffen. Ich hatte vergessen wie gute Freunde wir gewesen waren und erst jetzt wurde mir klar, wie sehr ich ihn vermisst hatte.

Ich konnte gar nicht anders und lehnte mich an ihn, wo ich mein Gesicht an seiner Schulter vergrub. "Danke." schluchzte ich leise, aber dann waren wir plötzlich nicht mehr allein. Andere Engel, welche die Prohezeiung verhindern wollten, mit denen ich zusammen gearbeitet hatte, tauchten plötzlich auf, und sie schienen alles andere als erfreut zu sein.

"Was haben wir da eben mitbekommen? Du hattest die Chance die Kinder zu töten und hast sie nicht genutzt? Wie konntest du nur, Akasha. Du hättest die Welt vor dem Untergang bewahren können." warf mir ein abtrünniger Engel an den Kopf und Kiran funkelte sie an.

"Lasst Akasha und die Kinder zufrieden und hört auf mit eurer Mordmission!" versuchte er ihnen klar zu machen, aber sie wollten das gar nicht hören.

"Halte dich da raus, Kiran. Die Kinder müssen sterben, zum Wohl aller. Die Auserwählten sind bereits auf der Erde und durch ihre Engel und Dämonenseite werden sie die Kinder vernichten können." Das klang gar nicht gut.

Ich schüttelte meinen Kopf und löste mich von Kiran, um auf die anderen zuzugehen. "Nein, ich habe die Kinder gesehen. Sie haben ein reines Herz und waren um ihre Freunde besorgt. Kiran hat Recht, wir haben uns geirrt. Sie zu töten ist unrecht, das habe ich jetzt eingesehen." erklärte ich aber die Engel schienen mich gar nicht verstehen zu wollen.

"Du bist eine Enttäuschung, Akasha. Wir dachten du wärst stark. Eine Kriegerin. Es war ein Fehler dich mit dieser Mission zu beauftragen. Du hast einen zu schwachen Willen." erklärte nun eine andere und es traf mich hart was sie sagten. Doch plötzlich erschien ein helles Licht und ein weiterer Engel erschien. Es war Michael selbst. Das würde gleich nicht gut ausgehen.

"Sieh mal einer an. Gleich drei Verräter auf einem Schlag. Gute Arbeit, Kiran." sagte er und ich sah meinen alten Freund erschrocken an, der drastisch seinen Kopf schüttelte.

"Akasha, das wollte ich nicht. Ich wusste nicht dass Michael hier auftaucht. Das musst du mir glauben." erklärte er mir sofort, ehe Kiran wieder zu Michael sah.

"Akasha ist keine Verräterin. Sie wurde fehl geleitet und bereut ihre Taten. Wir Engel zeigen auch Gnade." redete mein alter Freund auf ihn ein. "Dein Sohn würde Gnade zeigen." versuchte Kiran es weiter.

Ich glaubte Kiran, aber Michael seufzte tief aus. "Mag sein, Kiran, aber dennoch hat ihr Handeln Konsequenzen." erklärte Michael bitter. Er hatte recht. Wenn ich Buße tun wollte, dann musste ich mich stellen. Nur so konnte ich zeigen dass ich bereute, was ich getan hatte.

"Sieh es ein, Michael. Dein Sohn wird uns alle in den Tod führen! Wir werden nicht aufgeben und unsere Mission beenden!" erklärte dann einer der abtrünnigen Engel. Michael wollte sie aufhalten, als sie sich weg teleportierten, aber hatte es nicht rechtzeitig geschafft. Dann kam er auf mich zu aber Kiran stellte sich vor mich. Er wollte mich beschützen. Er hatte so ein gutes Herz.

"Ist schon gut, Kiran. Ich werde mit Michael gehen und für meine Taten gerade stehen. Es wird schon alles gut werden." meinte ich zu meinen alten Freund und gab ihm einen sanften Wangenkuss, ehe ich zu Michael ging.

"Eine sehr weise Entscheidung, Akasha." sagte unser Anführer und er legte seine Hand auf meine Schulter, und zusammen reisten wir in das Himmelreich. Ganz gleich was seine Strafe auch war, ich würde es akzeptieren. Das war das einzig richtige, dass ich jetzt tun konnte.

Forbidden Love - Heaven and Hell Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt