Nathaniel
by MusicalGirl200Hier war ich also nun, auf der Erde. Erneut. Das letzte Mal lag lange zurück. Es war jener Tag gewesen, wo meine geliebte Rachel mir erzählt hatte, schwanger zu sein und ich sie alleine lassen musste. Aber jetzt wollte ich alles wieder gut machen. Ich wollte mich erklären, zu mindestens so gut wie es ging. Ich betete für eine Chance meine Fehler wieder gut zu machen, auch wenn es viel zu lange gedauert hatte. Aber ich hatte keine Wahl gehabt.
Mein Sohn Nolan war es gewesen, der mich kontaktiert hatte und mir erzählt hatte, dass meine Tochter mit dem Namen Emily ein Kind erwartete. Leider hatte ich meine Tochter nie kennengelernt und das schmerzte mich sehr. Doch nachdem die abtrünnigen Engel Jagd auf die Kinder von Michael und Lucifer gemacht hatten und immer noch machten, hatte ich um meine Kinder Angst bekommen.
Es war mir damals schwer gefallen zu gehen und Rachel mit der Schwangerschaft alleine zu lassen, aber ohne mich waren sie in Sicherheit. Ich hatte Rachel geliebt und tat es immer noch. Ich wusste sie hasste mich, aber ich hoffte, dass sie mich anhörte. Damals hätte auch einer der Engel Nolan und auch meine noch ungeborene Tochter offenbart, wenn ich nicht wieder in den Himmel gegangen wäre. Ich hatte keine Wahl gehabt.
Nolan war mit meinen Engelgenen geboren worden, was ihn zu einem Halbengel machte, während Emily ein gewöhnlicher Mensch war. Ich hatte versucht Nolan mit seinem Wesen so gut es ging zu helfen, was nicht einfach gewesen war, wo nur geheimer Kontakt möglich gewesen war. Doch er hatte die Kontrolle und seine Mutter und ich waren damals im Guten auseinander gegangen. Leider war sie vor vier Jahren verstorben.
Aber jetzt wollte ich all das ändern. Ich wollte meine Tochter kennenlernen und mich bei Rachel entschuldigen. Ich wollte Teil im Leben meiner Kinder sein, koste es, was es wolle. Es hatte lange genug gedauert. Ich wollte Rachel sagen, dass ich sie immer noch liebte. Und nun stand ich hier vor ihrer Wohnungstür und hatte Angst.
Dann atmete ich tief durch und klingelte. Es dauerte nur einen Moment, ehe Rachel die Tür öffnete und ihr der Mund offen stehen blieb, als sie mich sofort erkannte. Sie war noch genauso schön, wie ich sie in Erinnerung hatte. „Guten Abend Rachel, lange ist es her. Du bist noch genauso schön wie damals. Darf ich bitte rein kommen?", fragte ich sie ruhig.
Tränen füllten ihre Augen und sie hob ihre Hand und verpasste mir eine Ohrfeige. "Wie kannst du es wagen nach all den Jahren hier aufzutauchen? Du hast uns einfach im Stich gelassen! Ich dachte du wärst anders. Scher dich doch zum Teufel!", brüllte Rachel mich an und schmiss mir die Tür vor der Nase zu. Ich konnte sie danach bitterlich weinen hören.
Traurig ließ ich meinen Kopf hängen. Die Ohrfeige hatte ich verdient. Aber es war so viel komplizierter als sie ahnte. Ich lehnte einen Moment meine Stirn an die Tür. „Es tut mir leid Rachel, dass musst du mir glauben, aber ich hatte keine Wahl, als zu gehen.
Ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen", sprach ich zu ihr durch die Tür und beschloss fürs Erste wieder zu gehen. Ich hatte genug angerichtet. Aber ich wollte meine Tochter kennenlernen, immerhin wurde ich auch Großvater.
Plötzlich riss Rachel die Tür wieder auf und sah mich unter Tränen heraus an. „Ich wusste nicht einmal, ob du tot bist oder lebst. Hast du eine Ahnung, was ich durchgemacht habe? Was unsere Tochter durchgemacht hat? Um ein Haar hätte ich sie sogar verloren. Ich hätte dich an meiner Seite gebraucht, Nathaniel. Warum bist du hier? Bestimmt nicht, um mich nach über zwanzig Jahren um Verzeihung zu bitten, dafür ist es zu spät", fragte sie mich schluchzend.
Ich hätte nicht gedacht, dass Rachel nochmal die Tür öffnen würde. Voller Reue und Schuld sah ich sie an. „Es tut mir von Herzen leid, Rachel. Ich kann gar nicht erahnen, wie das für dich war. Aber ich konnte nicht bleiben. Ich wollte dich und unsere Tochter beschützen. Ich habe dich wirklich geliebt, das tue ich immer noch. Aber es gab damals keinen anderen Weg als zu gehen. Und es ist alles so furchtbar kompliziert.
Du würdest mir nicht glauben, wenn ich es dir erzähle. Aber jetzt bin ich hier und wollte nach dir sehen. Und ich möchte unsere Tochter kennenlernen. Aber bevor ich das tue, wollte ich dich fragen, ob das für dich auch in Ordnung ist", erzählte ich ihr und widerstand den Drang sie in meine Arme zu ziehen. Sie war immer noch so wunderschön.
Rachel starrte mich an und weinte immer weiter, ehe ich ihr in die Wohnung folgte. "Unsere Tochter wird selbst Mutter. Sie ist schwanger, Nathaniel. Sie ist erwachsen und es ist ihre Entscheidung, ob sie dich kennenlernen möchte. Ich habe ihr schon genug angetan", erklärte sie mir und holte sich ein offenbar neues Glas Wein.
Von der Schwangerschaft wusste ich schon von Nolan, meinem Sohn. Ich trat auf Rachel zu und nahm ihr das Glas ab. Ich sorgte mich um sie. Sie sollte nicht so viel trinken. „Du solltest nicht so viel trinken, Rachel. Und ich bin mir sicher, du warst Emily eine gute Mutter. Du hast dein Herz am rechten Fleck", erklärte ich ihr.
Einen Moment streckte ich meine Arme aus, um sie zu umarmen, aber ließ es dann doch sein. „Weißt du was, ruhe dich erstmal aus. Und wenn du soweit bist mich zu sehen, melde dich. Diesmal werde ich nicht verschwinden", sagte ich zu ihr und schrieb meine Nummer auf einen Zettel. „Es tut mir leid, Rachel", fügte ich nochmal hinzu und musste ihr einfach einen Wangenkuss geben, ehe ich sie alleine ließ. Ich konnte im Moment bedauerlicherweise nicht mehr tun.
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Forbidden Love - Heaven and Hell
FantasyDie Wahrheit wurde offenbart! Zachary ist der Sohn von Michael und Amanda die Tochter von Lucifer. Die beiden sind keine Geschwister, doch leichter wird es für ihre Gefühle füreinander dennoch nicht. Und ihr Leben ist nun in höchster Gefahr, denn ab...