Kapitel 36

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Oliver Daniels
By LuanaWhite

Ich bereitete gerade das Abendessen vor, zu dem auch meine kleine Schwester Robyn und dieser Azrael kamen. Ich traute diesem Engel immer noch nicht, aber Morgan hatte mich davon überzeugt ihm zumindest eine Chance zu geben. Sie hatte ein viel zu reines Herz und ich wollte ja auch meine Schwester nicht verlieren.

Aber ich war auch gespannt gleich von meinen Kindern zu hören, wie das Fußballtraining heute gelaufen war. Sie sollten jeden Moment zusammen mit Lyanna vom College nach Hause kommen. Und dann hörte ich auch schon wie die Haustür aufgeschlossen wurde.

Morgan und ich gingen den Kindern entgegen und als wir unseren Sohn sahen, wirkte er glücklich. "Und wie lief das Training?" erkundigte meine Frau sich und gab Amy einen Kuss auf die Wange.

"Es lief gut. Ich bin wieder im Team und wenn ich mich anstrenge und wieder so wie früher spiele, könnte ich wieder Teamkapitän werden." erkälte Zac.

Ich war unglaublich stolz auf meinen Sohn. Es bedeutete mir viel, dass wir die selbe Leidenschaft teilten. Für mich wäre es auch völlig in Ordnung wenn er nicht Fußball spielen würde, aber das wusste er. "Na siehst du, was ich habe ich dir gesagt, mein Junge?" meinte ich zu ihm.

Zac lächelte mich an, dann setzte er sich zu seiner Mutter an den Küchentisch, während Amanda und Lyanna mir etwas mit dem Essen halfen. "Und abgesehen vom Training, wie war euer Tag sonst so?" erkundigte ich mich interessiert, während ich das Fleisch würzte.

"Er war spannend und die Jungs spielen so toll Fußball. Luke hat ein Tor geschossen." erzählte Lyanna munter und ich schmunzelte über sie. Sie schwärmte wohl für Luke. Das war süß.

"Und wie war bei dir Uni, Schatz?" erkundigte Morgan sich bei Amy, da sie recht still war. Unsere Tochter lächelte etwas.

"Eigentlich recht unspektakulär." meinte sie aber da merkte ich wie Zac einen Blick in ihre Richtung warf. Wir unterhielten uns noch eine Weile weiter und als das Essen fast fertig war, klingelte es an der Haustür. Das mussten dann wohl Robyn und Azrael sein. Na hoffentlich ging das heute gut.

Ich öffnete die Tür und Robyn umarmte mich sofort und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Hallo Ollie. Danke, dass du uns beide eingeladen hast." begrüßte sie mich und löste sich leicht wieder von mir.

Ich lächelte meine kleine Schwester sanft an und trat zur Seite, damit sie eintreten konnte. "Aber klar, wir haben uns in letzter Zeit nicht oft gesehen." meinte ich zu ihr und dann wandte sich Azrael an mich. Er war mir einfach so unsympathisch und ich würde ihm wohl niemals verzeihen. Er hatte sich einfach so in unser Leben gedrängt.

"Danke für die Einladung, Oliver." meinte er und reichte mir die Hand. Ich schüttelte sie nur kurz und nickte ihm zu.

"Das Essen ist gleich fertig, ihr könnt euch schon mal an den Tisch setzen." erklärte ich ihnen und ging wieder in die Küche. Die Kinder waren schon dabei den Tisch zu decken und als ich mit dem Braten ins Esszimmer kam, starrten sich Lyanna und Azrael an. Verdammt, daran hatte ich nicht gedacht. Ein Engel und eine Dämonin im selben Haus. Die würden sich doch jetzt nicht bekämpfen, oder?

"Ich werde nicht zulassen, dass Amy etwas geschieht." erklärte Lyanna sofort. So ernst kannten wir sie ja gar nicht. Sie schien also auch nicht viel von Engeln zu halten. Naja, abgesehen von meinen Kindern.

Ich war nicht der Einzige der irritiert zu sein schien, aber ich wollte keine Auseinandersetzung hier haben, vor allem da Morgan sich nicht aufregen durfte, wegen des Babys. Und wenn es hart auf hart käme, dann müsste eben Azrael gehen. Lyanna hatte ich im Gegensatz zu ihm bereits ins Herz geschlossen. Sie war ein liebes Mädchen.

Azrael schien sich gerade rechtfertigen zu wollen, als Amy an Lyanna's Seite trat. "Azrael ist in Ordnung, Lyanna. Wirklich. Er ist der Freund unserer Tante und hat uns als erstes die Wahrheit über uns erzählt und uns mit unseren Kräften geholfen. Er wurde aus dem Himmel verbannt." erklärte meine Tochter der Dämonin und der Engel nickte und ging auf die Mädchen zu.

"Das ist wahr. Ich würde Zachary und Amanda niemals was tun. Ich bin hier um sie zu beschützen, und offensichtlich du auch." meinte Azrael und hielt Lyanna seine Hand entgegen. Ich brummte in mich hinein. Ich hatte mich insgeheim schon darauf gefreut Azrael aus dem Haus zu schmeißen.

Die Lage entspannte sich wieder und Morgan schien froh darüber zu sein. Lyanna schüttelte schließlich Azrael's Hand und meine Schwester atmete erleichtert die Luft aus. "Na schön. Aber ich weiß, wie ihr Engel über Dämonen denkt. Dabei sind wir nicht anders als ihr." meinte Lyanna.

Meine Frau warf mir einen eindringlichen Blick zu. Ja, ich sollte Azrael eine Chance geben, wo er meiner Schwester so viel bedeutete, aber ich fand einfach dass sie etwas besseres verdient hatte. Ich wollte Robyn nur beschützen, und das konnte man mir ja auch nicht vorwerfen, oder?

Ich sagte nichts weiter dazu und schließlich setzten wir uns alle und begannen zu essen. Morgan machte mir ein Kompliment wegen meiner Kochkünste, wo Lyanna sich anschloss. "Und Tante Robyn, wie läuft die Arbeit so? Gibt es irgendwas spannendes?" erkundigte sich Amanda und ich wusste dass tat sie, damit wir alle etwas lockerer wurden.

Robyn lächelte meine Tochter an. "So wie immer. Bald haben wir eine Jubiläumsfeier und Azrael hat zugesagt mich zu begleiten." erzählte sie. Meinte sie das ernst!? "Und bei euch? Gibt es etwas interessante in der Uni oder in euerer Clique?" fragte Robyn die Kinder.

"Gwen und Jaxon kommen gerade zusammen." erzählte Lyanna munter und Zac schmunzelte.

"Ich bin wieder im Team von der Fußballmannschaft und bemühe mich wieder Kapitän zu werden." meinte Zac und seine Tante lächelte ihn an. Die schienen ja alle beste Laune zu haben, alle außer mir.

"Das ist schön. Ollie freut sich sicherlich sehr darüber. Meine beiden Lieblingsfußballspieler." entgegnete meine Schwester Zac und sah zu mir.

Ich bemühte mich um ein Lächeln, aber so recht wollte mir das nicht gelingen. Wieso nahm Robyn Azrael zu dieser Feier mit? Was wollte sie ihren Kollegen erzählen wenn sie nach seinem Beruf fragten? Er ließ sich sowieso schon von meiner Schwester haushalten. Aber ich biss mir weiterhin auf die Zunge und versuchte keinen Kommentar darüber abzulassen.

"Ja, natürlich freue ich mich. Ich freue mich immer wenn meine Kinder irgendwo Erfolg haben. Ich wäre genauso stolz, wenn Zac was anderes als Fußball machen würde. Er hat sich das selbst erarbeitet." erklärte ich. Aber Robyn sah mich mit großen Augen an. Dass hier war keine gute Idee gewesen.

Ich wollte mich für meine Schwester zusammen reißen, aber was sollte ich machen? Meine Gefühle verstecken? Ich verstand nicht warum Morgan ihm nicht übel nahm, was er getan hatte. Er hätte unsere Familie zerstören können und meine Schwester stellte nichts von all dem in Frage. Ich konnte es einfach nicht verstehen.

Forbidden Love - Heaven and Hell Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt