Kapitel 6

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Amanda 'Amy' Daniels
By LuanaWhite

Wenn ich ehrlich war, wollte ich diese neuen Kräfte gar nicht los werden, auch wenn ich noch nicht alle verstand. Ich war nun etwas besonderes, auch wenn es für mich wirklich eine Katastrophe war, dass meine Familie gar nicht meine richtige Familie war und dass ich die Tochter des Teufels sein sollte.

Ich hatte das für Zac gefragt, weil ich es nicht mehr mitansehen konnte wie er litt und er ließ mich auch nicht für ihn da sein, aus Angst vor den Gefühlen, die wir hatten. Dass wir keine Geschwister waren, änderte für ihn nichts und mein gebrochenes Herz schmerzte mich viel mehr als alles andere.

"Okay, und was sind diese Kräfte? Also ich meine diesen schwarzen Nebel der aus meinen Händen kommt. Und dieses Licht was aus Zac kommt. Was machen sie? Und was können wir noch alles?" fragte ich dann Kiran und Azrael. Jetzt waren wir mit all dem wenigstens nicht mehr alleine und hatten zwei Personen, an die wir uns wenden konnten. Darüber war ich sehr froh.

"Ihr könnt diese Energie sammeln und zu einer Waffe nutzen. Helle Engel, wie Azrael, Zachary und ich haben ganz automatisch einen Kriegerinstinkt und wir sind herausragende Kämpfer. Außerdem besitzen wir ein Engelschwert, dass wir erscheinen lassen können. Wir sind unsterblich, stark und unverwundbar.

Wenn Engel die Hölle betreten, werden sie zu Stein, wenn sie Flügel verlieren werden sie menschlich.

Dunkle Engel, wie du Amanda haben schwarze Flügel, rote Augen und tragen schwarze Energie in sich, wie der Nebel in dir. Du bist ebenso unsterblich, stark und unverwundbar. Das Feuer der dunklen Engel kann einen hellen Engel töten. Wir als helle Engel haben auch keinen Zutritt zum Höllenreich, wodurch wir zu Stein werden und so haben auch dunkle Engel kein Zutritt zum Engelsreich.

Ich weiß, dass ist viel zu verdauen und zu verstehen, aber ihr sollt alles erfahren und gewappnet sein." erklärte dieser Kiran uns ruhig.

Ja, es war viel zu verdauen, aber ich hatte sofort wieder die nächsten Fragen in meinen Kopf und wollte sie auch schon stellen, aber als ich sah wie Zac immer niedergeschlagener wurde, ließ ich es sein. Er wollte das alles wohl gar nicht hören und hasste das was wir waren.

So wie Kiran all das erzählte, schienen helle und dunkle Engel nicht dazu gemacht zu sein sich zu lieben. Vielleicht sollte ich später alleine noch mal wieder kommen. "Okay. Also das ist wirklich alles ziemlich krass. Danke für eure Hilfe, Azrael und Kiran. Aber wir sollten jetzt langsam wieder los. Unsere Eltern werden bald nach Hause kommen und da sollten wir da sein." erklärte ich und die beiden Engel nickten verständnisvoll.

Wir bedankten uns bei den Engeln und brachen dann zu Fuß nach Hause auf. Zac steckte seine Hände in seine Hosentaschen und schien viel nachzudenken, während wir nebeneinander her gingen.

"Dir gefallen diese Fähigkeiten, oder?" fragte er mich dann plötzlich. Ich sah Zac mit großen Augen an und war überrascht, dass er das sagte. Aber ja, er hatte recht.

"Nunja, irgendwie schon. Ich meine unsere Wunden heilen sofort und wir sind jetzt so stark. Mir wird nie wieder jemand einfach so weh tun können, das ist schon ein tolles Gefühl. Und ich finde deine Flügel auch wunderschön. Vielleicht kannst du damit sogar fliegen, stell dir das mal vor." erklärte ich meinen Bruder, oder was auch immer wir jetzt waren. So genau wusste ich das nicht.

Zac fuhr sich etwas nachdenklich durch sein Haar. "Ja, das ist schon auch nicht schlecht. Aber ich fühle mich damit einfach überfordert und nicht mehr wie ich selbst. Ich erkenne mich manchmal gar nicht mehr wieder.

Du nimmst das alles so viel besser auf als ich. Du bist so viel stärker als ich und dafür bewundere ich dich, Amy." erklärte er mir und steckte seine Hände wieder in seine Jackentasche.

Erstaunt blieb ich stehen und sah Zac überrascht an. Er bewunderte mich dafür? Wirklich? Ich wusste auch nicht wieso ich so gut damit klar kam, aber dafür schien er gut seine Gefühle für mich ignorieren zu können, was ich wiederum nicht konnte.

"Weil sich unser Leben verändert hat. Weiß du was wir brauchen? Unsere Freunde. Ich wette wenn wir alle ein paar Stunden zusammen verbringen, einen Film sehen oder einfach nur quatschen, wird es dir wieder besser gehen. Du vermisst einfach unser altes Leben und es gibt keinen Grund dass wir nicht beides haben können. Na komm, wir rufen Gwen und Luke an, und dann alle anderen auch." meinte ich aufmunternd zu Zac und hakte mich dann bei seinem Arm unter, genau wie ich es früher immer getan hatte.

Zac drückte mir dankend einen Kuss auf meinen Kopf. Das fühlte sich schön an. Viel zu schön. Und ja, ich vermisste unser altes Leben auch, vor allem meine Freundinnen und auch das College. "Ich hoffe, sie wollen überhaupt noch etwas mit uns machen, wo wir sie so lange ausgeschlossen haben.

Und was ist mit Rob, Miles und Kaia? Und auch Emily gehört jetzt dazu. Wir können sie doch nicht weiter anlügen?" fragte Zac mich verzweifelt.

Nein, das wollte ich auch nicht. Ich wollte meine Freunde nie mehr anlügen und ehrlich mit ihnen sein. "Wenn es für Emily okay ist, kann sie auch gerne kommen. Das ist schon in Ordnung. Und ich will die Clique auch nicht mehr anlügen.

Sagen wir ihnen alles. Von der Adoption, die Engelsgeschichte, die Prohezeiung. Wenn wir mit unseren Freunden darüber reden können, dann ist das alles bestimmt leichter." meinte ich zu Zac und konnte nicht anders als meinen Kopf an seine Schulter zu lehnen und einen Moment schloss ich dabei meine Augen um seine Nähe zu genießen.

Es war so wahnsinnig schwer, jemanden fern zu bleiben den man liebte, obwohl er direkt neben einem war. So nah und doch so fern. Ich wusste wirklich nicht, wie ich es schaffen sollte diese Gefühle zu ignorieren. Ich liebte Zac so sehr aber musste mich an den Gedanken gewöhnen, dass er diese Liebe nicht wollte.

Forbidden Love - Heaven and Hell Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt