Kapitel 53

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Emily Patricks
by MusicalGirl200

Mein Bauch wuchs gefühlt jeden Tag. In die Uni ging ich schon seit einiger Zeit nicht mehr. Aber das würde ich irgendwie nachholen, wenn unser Baby auf der Welt war. Miles ging auch nur noch zu manchen Kursen in die Uni und hatte einen Nebenjob gefunden.

Lange würde es ja nicht mehr dauern und dann kam unsere Tochter zur Welt. Ich musste gestehen, dass ich vor der Geburt schon etwas Angst hatte. Aber noch eine andere Sache war passiert. Gestern Abend hatte Mum mich plötzlich völlig aufgelöst angerufen und mir erzählt, dass mein Vater bei ihr aufgetaucht war.

Ich hatte es nicht glauben können. Mein Engelsvater war auf die Erde gekommen und wollte mich kennenlernen. Ich wusste nicht, wie ich mich dabei fühlte. Ich wusste von Nolan, dass er nur gegangen war, um uns zu schützen. Aber warum tauchte er dann jetzt auf? Miles war für mich gerade die größte Stütze, als es plötzlich an der Tür klingelte.

Zuerst war Nolan aufgetaucht und hatte uns die Wahrheit erzählt. Zac und Amy hatten ihre leiblichen Väter kennengelernt und jetzt war auch mein Vater hier. Das war wirklich viel auf einmal. Mum wusste nicht, dass mein Vater ein Engel war und ich wusste auch nicht ob ich es ihr erzählen sollte. Sie würde es mir doch niemals glauben.

Miles ging schließlich an die Tür, um nachzusehen, wer es war. Hoffentlich war es nicht mein Vater. Für diese Begegnung fühlte ich mich im Moment nicht bereit. „Hallo Miles, ist Emily da?", hörte ich meinen großen Bruder fragen. Also stand ich auf und ging ihm entgegen. Er lächelte mich leicht an. „Hey Em", begrüßte er mich und umarmte mich, während Miles die Tür schloss. Dann musterte er mich besorgt.

„Ist alles in Ordnung? Ich wollte euch beiden etwas Wichtiges erzählen", fing Nolan vorsichtig an. Doch ich konnte mir schon denken, was er sagen wollte. Miles kam an meine Seite und legte mir seinen Arm um. „Falls du mir erzählen willst, dass unser Vater hier ist, das hat mir Mum schon erzählt", kam ich ihm gleich zuvor.

Eine Träne lief über meine Wange. Mum so aufgelöst gehört zu haben, war schrecklich gewesen. Dabei war sie steht's eine starke Frau gewesene. Also so hatte ich sie immer gekannt. Und meine Hormone wegen der Schwangerschaft machten mich gerade noch emotionaler.

Und dann spürte ich auch noch Tritte unseres Babys und legte eine Hand auf meinen Bauch. Nolan wirkte zunächst etwas überrascht, dass wir es schon wussten, also war er genau deswegen hier. Wir setzten uns im Wohnzimmer auf die Couch, ohne dass Miles mich los ließ.

Nolan setzt sich auf meine andere Seite und streichelte mir tröstend über den Arm. „Es tut mir leid Em, dass dich das so aus der Bahn wirft. Es ist deine Entscheidung, ob du ihn kennenlernen möchtest. Ich weiß nur, dass er es möchte. Er bereut, was passiert ist und möchte seine Fehler wieder gut machen.

Ich weiß, was er getan hat war schrecklich, aber er liebt uns dennoch und er dachte, er tut das Richtige und er tat es auch nicht freiwillig. Ein anderer Engel schien ihn erpresst zu haben. Er wollte uns nur in Sicherheit wissen", erklärte mir mein Bruder sanft. Aus nassen Augen sah ich auf.

„Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin einerseits so wütend auf ihn, weil er Mum im Stich gelassen hat, als sie mit mir schwanger war. Wegen ihm war sie so streng geworden. Aber andererseits möchte ich auch erfahren, woher ich komme. Immerhin ist er auch der Großvater von unserem Baby. Aber ich möchte Mum auch nicht weh tun, wenn ich ihn treffe", entgegnete ich und wusste nicht, was ich tun soll.

"Ich glaube nicht, dass Rachel es dir übel nehmen würde, wenn du ihn kennenlernen möchtest. Du solltest das tun, was dein Herz dir sagt. Du kannst ja vorher mit deiner Mum reden, Süße", gab Miles mir seinen Rat und küsste meine Schläfe.

Ich kuschelte mich an meinen Freund und Nolan nickte zustimmend. „Miles hat recht. Und wenn du Dad kennenlernen möchtest, können Miles und ich auch mitkommen, oder du nimmst nur Miles mit. Ganz wie es dir am liebsten ist. Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich ebenso für dich da bin", erklärte mir mein Bruder.

Ich lächelte ihn dankend an und musste ihn einfach umarmen. Ja, am Anfang war es seltsam gewesen plötzlich zu erfahren einen Bruder zu haben. Aber nachdem ich ihn immer mehr und mehr kennengelernt hatte, wollte ich ihn nicht mehr missen. Er gehörte nun ebenso zu meiner Familie.

Nolan blieb noch etwas, ehe er Miles und mich wieder alleine ließ. Unser Baby begann fleißig in meinem Bauch zu treten und mein Freund streichelte sanft über meine riesige Wölbung und lächelte dabei. „Ich werde Mum nachher besuchen fahren. Kommst du mit? Ihr geht es gerade bestimmt richtig schlecht", meinte ich traurig zu Miles.

"Würde ich gerne, aber ich muss nachher zur Arbeit, Süße. Vielleicht tut es deiner Mum auch ganz gut, wenn ihr unter euch seid", erklärte Miles mir sanft und ich seufzte aus. Er hatte einen Job in einem Gasthaus als Kellner bekommen. Es war noch ungewohnt für uns, dass er einen Job hatte, aber da wir bald Eltern wurden ging es leider nicht anders. Seine Eltern und meine Mum unterstützten uns zwar, aber sie konnten nicht all unsere Kosten übernehmen und das wollten wir auch nicht.

Wir brauchten also das Geld und das wusste ich. Sobald Skylar auf der Welt war, würde ich mir auch einen Job suchen. Dann würden Miles und ich uns als Eltern abwechseln. Ich wollt nicht, dass er alles alleine machen musste.

„Ich werde dich wieder vermissen und unser Mäuschen auch. Deswegen ist sie wahrscheinlich auch gerade so aktiv", entgegnete ich meinem Freund und er schmunzelte leicht. Dann angelte ich mein Handy vom Tisch. „Ich liebe dich", sagte ich noch zu Miles, weil ich wusste, dass ich ohne ihn durchdrehen würde.

Dann wählte ich Mums Nummer und sie ging sofort ran. „Hey Mum, ich würde gerne nach dir sehen. Hättest du jetzt Zeit?"

Forbidden Love - Heaven and Hell Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt