Kapitel 27

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Kiran
by MusicalGirl200

Bevor Akasha und ich auf die Erde gehen konnten, suchte ich noch das Gespräch mit Michael. Auch wenn ich es ihm immer noch übel nahm, dass er meinen besten und ältesten Freund Azrael zu einem gefallenen Engel gemacht hatte, so waren auch wir Freunde und ich hatte immer zu ihm aufgesehen.

Ich verdankte es ihm, dass Akasha weiter leben durfte und ihre Fehler wieder gut machen durfte. Doch das Thema, was ich mit ihm bereden wollte, ging auch vor allem ihn etwas an. „Michael, hast du einen Moment für mich?", bat ich ihn also ruhig. „Selbstverständlich. Geht es um Akasha? Ich weiß der Auftrag wird nicht leicht für sie, aber ich bin sicher ihr schafft das. Ihr beide wart immer schon ein gutes Team", erklärte Michael mir.

Ich kratzte mich etwas am Kopf. „Tatsächlich geht es nicht darum, sondern um deinen Sohn Zachary. Er kämpft mit dem Engel in sich und es fällt ihm mehr als schwer diese Seite in sich zu akzeptieren. Azrael und ich machen uns Sorgen um ihn, auch wenn wir natürlich immer für ihn da sind.

Du weißt immerhin, dass es ein böses Ende nehmen kann, wenn er nicht im Gleichgewicht ist, Michael. Vielleicht solltest du mal mit ihm sprechen", teilte ich Michael meine Gedanken mit. Immerhin wusste er jetzt, wo sein Sohn war. Worauf wartete er? Michael biss seine Zähne fest zusammen. „Ich verstehe. Ich werde Zachary demnächst aufsuchen. Danke für die Informationen, Kiran", erklärte er mir.

Ich sah Michael an, dass er Angst hatte. Aber weshalb? Zachary war immerhin sein Sohn. „Du solltest dir nicht noch mehr Zeit damit lassen. Er ist immerhin dein Sohn. Er braucht seinen wahren Vater ebenso wie seinen Adoptivvater. Du tust es nur immer weiter hinauszögern. Wovor hast du Angst?", fragte ich Michael ehrlich.

"Er könnte mich abweisen oder mir Vorwürfe machen, dass ich nicht für ihn da gewesen bin, Kiran. Wenn ich von ihm gewusst hätte, dann hätte ich ihn vorbereiten können und ich habe Angst was er über mich denkt, wenn er nach seiner Mutter fragt", erklärte mir unser Anführer ehrlich.

So ängstlich und verletzlich kannte ich Michael gar nicht. Aber ich wollte versuchen ihm zu helfen. Immerhin war er ein guter Mann. „Michael, du musst dich deiner Angst stellen. Lerne deinen Sohn doch einfach kennen und zeige ihm, wie viel er dir bedeutet. Zeige ihm wer du wirklich bist. Ich bin mir sicher, wenn du ihm alles erklärst, wird er dir eine Chance geben. Natürlich wird es nicht leicht werden. Aber gerade beim Thema Familie gibt man nicht auf, oder?", versuchte ich Michael einen Rat zu geben.

Allerdings fragte ich mich selbst, was Michael mit Zachary's Mutter meinte. Was war passiert? „Was ist denn mit Zachary's Mutter passiert, wenn ich fragen darf? Du musst natürlich nicht drüber sprechen, wenn du dich damit nicht wohl fühlst", fragte ich ihn ruhig.

Michael seufzte etwas aus. "Man sagt, dass Engel nicht dazu bestimmt sind, die Liebe zu finden. Weil wir einem höheren Zweck dienen, mein Freund. Aber es passiert öfter als man denkt. Aber nicht immer gehen diese Geschichten gut aus", erklärte Michael mir und sah kurz zu Akasha, die auf mich wartete.

"Zwischen dir und Akasha ist ein ganz besonderes Band, Kiran. Ich habe sie auch für dich begnadigt und ihr solltet eure gemeinsame Zeit auf der Erde nutzen. Höre in dein Herz, vielleicht habt ihr beide mehr Glück als ich", offenbarte er mir nun. Dann verabschiedete er sich von mir und widmete sich wieder seinen Aufgaben als Anführer der hellen Engel.

Etwas verwirrt sah ich unserem Anführer nach. Was meinte er damit? Ich verstand es nicht, was das für eine Andeutung gewesen sein sollte. Etwas in Gedanken ging ich zurück zu Aksha. Ich hoffte wirklich, dass sich Michael meine Worte zu Herzen nahm und zu Zac ging. „Bist du bereit auf die Erde zu fliegen? Wir sollten am besten als erstes zu Azrael", meinte ich zu meiner guten Freundin.

Akasha nickte etwas nervös. Sie wusste selbst, dass es auf der Erde nun nicht einfach für sie werden würden, nach ihren schrecklichen Taten. „In Ordnung. Ich bin soweit", antwortete mir meine gute Freundin. Wir breiteten unsere Flügel aus und machten uns auf den Weg zur Erde, wo wir darauf achteten, dass wir von keiner Menschenseele gesehen wurden.

Wir landeten in einer Seitenstraße nicht weit von Robyn's Wohnung. Für Akasha war es jetzt wichtig um Vergebung zu bitten und auch den Menschen zu zeigen, dass sie bereute. Wir gingen auf den Wohnungsblock zu und Akasha sah mich irritiert an. Wahrscheinlich hatte sie etwas anderes erwartet.

„Azrael wohnt hier zusammen mit der Menschenfrau Robyn. Sie hat ihm von Anfang an geholfen und dabei sind sich die beiden näher gekommen und haben sich verliebt. Sie hat ein sehr gutes Herz", erklärte ich Akasha. Es freute mich sehr, dass Azrael das Wunder erlebte als Engel Liebe zu finden.

Doch Michael meinte bei Akasha und mir könnte auch so ein Band entstehen? Aber wir waren doch von jeher nur gute Freunde? Vielleicht würde ich mit Azrael nochmal darüber sprechen. Jetzt musste sich Akasha erstmal beweisen, immerhin war Robyn die Tante der beiden Kinder.

Forbidden Love - Heaven and Hell Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt