Kapitel 24

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Jaxon 'Jax' Grant
By LuanaWhite

Ich machte mich gerade fertig für die Party, welche die Clique heute für mich gab. Ich hoffte sie machten nichts großes. Es war natürlich schön, dass sie sich so über meine Rückkehr freuten, dabei ahnten sie jedoch nicht, wo ich wirklich gewesen war. Sie würden mir niemals glauben.

Tatsächlich tauchte vor vier Jahren mein Vater Shay ganz plötzlich an meinen Geburtstag auf. Er und Mom erzählten mir dann, dass ich gar kein normaler Mensch sei. Ich wäre zur Hälfte Dämon, so wie mein Vater. Ich wollte das anfangs gar nicht glauben, aber dann hatte ich es mit eigenen Augen gesehen.

Und tatsächlich hatte ich dann die letzten vier Jahre bei meinen Vater im Höllenreich gelebt, weshalb ich zu Gwen und den anderen keinen Kontakt halten konnte. Aber dann wurde Mom krank und ich wollte unbedingt zurück, auch weil ich meine Freunde vermisste. Und dann kam die große Überraschung, Dad begleitete mich.

Wir waren also jetzt sowas wie eine Familie, aber nur auf Zeit. Und zwar bis meine Mom keine Kraft mehr hatte. Ich seufzte leise aus und betrachtete mich noch mal im Spiegel und ging dann zu meinen Eltern nach unten. Mom schlief und Dad deckte sie gerade zu.

"Hey, ist es wirklich okay wenn ich weg gehe?" fragte ich noch mal nach. Klar freute ich mich auf meine Freunde, aber ich wollte auch bei Mom sein. Wir wussten immerhin nicht wie viel Zeit wir wirklich noch mit ihr hatten.

Dad klopfte mir lächelnd auf die Schulter. Auch für ihn war das alles gerade nicht leicht. Er liebte Mom immer noch über alles und es schmerzte ihn genauso wie mich, sie nun so krank zu sehen und ihr Zustand verschlechterte sich. "Geh ruhig zu deinen Freunden. Du hast sie doch so sehr vermisst, vor allem doch deine Gwen. Deine Mutter möchte auch, dass du dein Leben lebst. Also hol dir dein Mädchen und sag ihr was du fühlst." entgegnete er mir.

Ich lächelte Dad leicht verlegen zu. Ja, ich hatte ihm schon öfter von Gwen erzählt die letzten Jahre und was ich für sie empfand. Aber bevor das alles passiert war, war ich schüchtern gewesen. Ich wollte unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzten. Aber die letzten Jahre hatte ich mich verändert und war selbstsicherer geworden.

Und durch all das mit Mom war mir auch klar geworden dass das Leben kostbar war und wir die Zeit nutzen sollten die wir hatten. Deshalb hatte ich mir vorgenommen ihr heute alles zu sagen. Alles. Hoffentlich ging das gut.

Also sagte ich Tschüs zu Dad und machte mich auf den Weg zum Haus der Martins. Ich konnte von drin schon Stimmen hören aber dann erklang hinter mir eine Stimme, die ich hier niemals vermutet hätte und drehte mich irritiert um. "Lyanna? Was machst du denn hier?"

Die Dämonin quiekte fröhlich auf, als sie mich sah. Sie und ihre jüngere Schwester Saphira waren mir in der Hölle wirklich gute Freunde gewesen. "Jaxon, oh wie schön dich zu sehen!" begrüßte Lyanna mich freudig und umarmte mich, was ich ganz automatisch erwiderte. "Ich bin hier um auf Lucifer's Tochter Acht zu geben." erklärte sie mir fröhlich, als die Tür aufging und Gwen dort stand. Sie wirkte wie erstarrt, aber warum?

Ich war mehr als nur verwirrt und löste mich wieder von Lyanna. Luciferˋs Tochter? Bedeutete das, dass sie hier war? Aber Gwen konnte es nicht sein, das hätte ich gespürt und ich dachte an die Prohezeiung und dann viel es mir wie Schuppen von den Augen. Zac und Amy. Das konnte nicht sein, oder?

Aber dann tauchten die beiden auch auf und ich konnte deutlich die Engelsaura an ihnen fühlen. Aber auch sie sahen mich mit großen Augen an. Ihnen ging es wohl genauso wie mir gerade. Dann erschien Luke neben seiner Schwester. "Hey, was macht ihr alle denn draußen? Die Party findet drinnen statt." meinte er und ich wusste gar nicht was ich sagen oder tun sollte.

Nachdem dann auch Miles und seine offensichtliche Freundin aufgetaucht waren, gingen wir alle zusammen ins Haus, aber nach Party sah es nun wohl nicht mehr aus. "Du bist wie Lyanna?" platzte es dann plötzlich aus Zac heraus und ich musste hart schlucken.

Nun sahen mich alle mit großen Augen an. Bedeutete dass, das die ganze Clique bescheid wusste? "Warte, du meinst ein Dämon?" fragte dann Luke völlig verdutzt und ich war bestimmt kreidebleich im Gesicht. Jetzt hieß es wohl ehrlich zu sein, ich hatte keine andere Wahl.

"Naja, zur Hälfte. Als mein Dad vor vier Jahren aufgetaucht ist, haben sie mir die Wahrheit gesagt. Vorher dachte ich, ich sei ein normaler Mensch. Und die letzten vier Jahre war ich bei ihm im Höllenreich um alles zu lernen, und da habe ich auch Lyanna kennen gelernt." erklärte ich ihnen und fühlte mich schrecklich. Vor allem auch wie Gwen mich ansah. Aber ich hatte es ihnen damals einfach nicht sagen können, ich hatte das alles doch selbst erstmal begreifen müssen.

Dann sah ich, wie Gwen sich den Drink, den sie sich gerade genommen hatte, auf einen Zug runter leerte. "Ich brauche einen Moment." meinte sie und verschwand dann hinaus in den Garten.

Ich konnte nicht anders als Gwen hinterher zu gehen, auch wenn die anderen bestimmt noch lauter Fragen hatten. Für mich war es auch eine Überraschung, dass meine Freunde Engel waren. Ich hatte mir das nicht ausgesucht und könnte es nicht ertragen wenn Gwen es mir übel nahm.

"Gwen." flüsterte ich leise als ich sie in der Hollywoodschaukel sah und ihr tatsächlich eine Träne hinab lief. Ich setzte mich zu ihr und sah sie aus traurigen Augen an. "Ich wollte es dir sagen, Gwen. Aber ich war damals so überfordert gewesen.

Ich wollte dir heute Abend so oder so die Wahrheit sagen. Ich hatte nicht gewollt dass du es durch Zufall heraus findest." erklärte ich ihr verzweifelt.

Gwen wischte sich ihre Tränen weg und holte tief Luft während sie mich ansah. "Ist schon ok. Ich brauche nur einen Moment das sacken zu lassen. Immerhin habe ich erst erfahren, dass Zac und Amy Engel sind, dann hat ein Engel Luke und mich mit ihnen verwechselt und uns angegriffen, dann kam Lyanna die Dämonin und jetzt ist mein bester Freund auch ein Dämon." erklärte sie mir ganz geplättet.

Ich riss meine Augen auf. Was? Ein Engel hatte sie und Luke angegriffen? Bei diesen Worten stieg meine Wut sofort an, jeden der Gwen weh tun wollte würde ich weh tun. Naja, diese gesteigerte Wut hatte mit meinen Dämon zu tun. Auch wenn ich inzwischen gut mit dieser Seite in mir klar kam, überwältigte es mich manchmal.

"Aber ich will dich nicht verlieren Jaxibär, nicht wo du endlich wieder da bist. Ich werde damit schon klar kommen. Hattest du eigentlich mal was mit Lyanna?" fragte Gwen mich plötzlich.

Wie kam Gwen darauf und wieso wirkte sie eifersüchtig? Ich und Lyanna? Bedeutete das, sie hatte vielleicht auch Gefühle für mich? "Nein, ich hatte dir doch gesagt dass ich keine Freundin hatte, Gwen. Wie könnte ich auch? Mein Herz war doch die ganze Zeit bei dir. Wie sollte ich mich auf ein Mädchen einlassen, wenn ich doch schon lange eines liebe?" offenbarte ich ihr nun meine Gefühle. Gwen war die einzige für mich und würde es auch immer sein.

Forbidden Love - Heaven and Hell Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt