Kapitel 3

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Julia

„Wie wäre es, wenn ihr aufhört zu zanken und uns helft das Essen ins Zelt zu bringen. Es hat angefangen zu regnen!" Hanno kam herein und scheuchte sie hinter das Zelt. Es nieselte etwas.

Schnell brachten sie alles in das Zelt und machten es sich auf dem Boden gemütlich. Große Möbel besaßen sie keine, da sie mit den Zentauren den Fluss entlang zogen. Sie besaßen Kissen, Decken, einen flachen Holztisch... Dinge, die sich schnell auf einen großen Karren laden ließen, wenn die Zentauren weiterzogen. Der Karren stand neben dem Zelt.

Julias neue Familie sammelte sich im Zelt. Flora und Hanno flirteten während des Essens. Leopold beobachtete sie amüsiert und küsste Julias Wange. Finn war in Gedanken versunken und merkte nicht, wie Marko ihm das Essen vom Teller klaute. Es gab einen Kräutersalat und geschmorte Pilze.

„Morgen ist der Wettkampf in Manipulation der Zentauren, richtig?", fragte Peter. „Die letzten zwei Jahre war dieser Wettkampf ziemlich turbulent. Ich mache mir etwas Sorgen um unsere Zelte."

„Sie werden sicher besser aufpassen und kein Zelt umreißen, wie letztes Jahr." Flora lachte leise. „Obwohl es schon lustig war, als Finjas Zelt letztes Jahr umgerissen wurde."

Finja war unter den Zentauren die Stammesälteste. Sie war dreihundertsechzig Jahre alt. Ein stolzes Alter für Zentauren, da diese eine Lebenserwartung von vierhundert Jahren hatten.

„Sie war furchtbar wütend und beide Zentauren mussten sich entschuldigen. Der, der das Zelt umriss und der, der ihn dazu gebracht hatte." Hanno schmunzelte. „Dandelion und Lars. Und dann haben Kinder eines der Zelte beim Spielen umgerissen. Aber ich denke nicht, dass unsere Zelte in Gefahr sind. Wir sind dafür zu weit weg von dem Spektakel." Dandelion war Flordelis Vater und Lars der Vater von Kalle. Kalle ähnelte allerdings mehr Oskar. Aurels Vater. Im Stamm wurde daher gemunkelt, dass Kalles Mutter Ernestine eine Affäre mit Oskar hatte. Beide widersprachen dem jedoch.

Josefine seufzte. „Ich würde den Wettkampf gerne sehen."

„Wir können morgen entscheiden, ob wir hingehen, oder nicht", murmelte Peter. „Letztes Jahr bin ich beinahe von mehreren Zentauren umgerannt worden. Darauf würde ich dieses Jahr gerne verzichten."

„Ich denke, sie erwarten unsere Anwesenheit", entgegnete Leopold. „Immerhin sind wir ihre Gäste."

„Ich weiß nicht..." Julia seufzte. „Sie lassen Josefine und Fiete nicht zuschauen, da einige der Zentauren Angst vor ihnen haben."

„Mir macht es nichts aus Süße." Fiete zwinkerte ihr zu.

„Hanno und ich könnten auch allein gehen. Und ihr macht euch einen schönen Tag", schlug Flora vor. „Aber das müssen wir nicht jetzt entscheiden."

Die Zentauren erlaubten den Drachen nicht, ihrem Wettkampf beizuwohnen, oder sich ohne Einladung ihren Zelten zu nähern. Sie waren sehr vorsichtig, doch sie duldeten die großen Reptilien, da diese versprochen hatten, das Zeltdorf und dessen Bewohner nicht zu gefährden.

Julia lehnte sich an Leopold und sah zu den beiden Drachen. Josefine schnaubte verärgert und Fiete sah mit einem sanften Lächeln zu Peter.

Lea

Lea sortierte die Anmeldungen der neuen Schüler. Dieses Jahr würde es nur eine neue Klasse geben, da nur zehn junge Hexen und Zauberer sich angemeldet hatten. Das war eine sehr kleine Gruppe. Eine beunruhigend kleine Gruppe.

Stürme hatte die Dächer der Akademie beschädigt, weshalb die Schule dieses Jahr später als sonst den Unterricht startete. Die Gebäude hatten erst repariert und renoviert werden müssen. Ohne diese Verzögerung hätten sich nur acht Schüler angemeldet, da sich bei zweien die Magie erst vor wenigen Tagen gezeigt hatte.

Hexe - Die KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt