Hexe - Die Königin

Bonus 3

Marko rannte lachend seinen älteren Brüdern hinterher. Sie spielten Wolfball, ein Spiel, bei welchem zwei Teams versuchten sich gegenseitig einen Ball abzujagen. Marko, als das jüngste der sechs Kinder, war kleiner und langsamer als seine Brüder. Doch er war fest entschlossen, den Ball Noah abzujagen. Sein ältester Bruder Noah war, genau wie Marko, ein Alphawolf und würde vielleicht eines Tages das Rudel übernehmen. Das war sogar sehr wahrscheinlich, da Noah neun Jahre älter als Marko war. Seine anderen Brüder, Arthur, Valdemar, Aaren und Balder, waren alle ohne einen Rang geboren worden. Sie waren keine Alphawölfe.

Marko knurrte. Wolfball wurde in Wolfsform gespielt, und der kleine Wolf stürzte sich auf Noah. Doch gleichzeitig wurde Markos Team (Arthur und Aaren) der Ball abgejagt und sie verloren. Seufzend ließ er seinen Bruder los und schnaubte. Die Jungen verwandelten sich zurück und zogen sich schnell die Kleidung an, die am Rand ihres abgemachten Spielfeld lag.

„Das nächste Mal schaffe ich es!" Der fünf Jahre alte Marko streckte Noah die Zunge raus.

„Sicher, Knirps!", antwortete dieser. Die anderen Jungen lachten.

„Du wirst schon sehen!", schimpfte Marko. „Ich schaffe es!" Noah wuselte ihm liebevoll durch das lockige Haar.

„Ich habe Hunger!" Der neun Jahre alte Valdemar rieb seinen Bauch. „Lasst uns nach Hause gehen, ja?"

„Jetzt schon?" Balder, der nur ein Jahr älter als Marko war, schüttelte entschlossen den Kopf. „Nein. Ich will noch nicht! Lasst uns noch eine Runde fangen spielen, ja?"

„Aber es wird schon dunkel!" Aaren zeigte auf den Himmel. Die Sonne ging gerade unter. „Mama sagte, bei Sonnenaufgang sollen wir nach Hause kommen." Der Achtjährige rieb sich nachdenklich am Kopf.

Marko gähnte. Auch sein Magen knurrte. „Ich will auch was Essen. Meint ihr, es gibt Schokokuchen?"

„Doch nicht zum Abendessen!" Arthur lachte amüsiert. Der Zwölfjährige gab Noah einen brüderlichen Schubs. „Vielleicht gibt es heute Hähnchen! Was meinst du? Hähnchenflügel waren jetzt genau das richtige."

Noah stimmte ihm zu.

„Ich will aber Schokokuchen!", maulte Marko und setzte sich beleidigt auf den Boden. „Schokokuchen ist viel besser als Hähnchen. Da ist Schokolade drin! Wenn es keinen Schokokuchen gibt, will ich nicht nach Hause! Ganz einfach!"

Noah rollte mit den Augen, dann schnappte er sich Marko und warf ihn über seine Schulter.

„He!" Marko strampelte lachend.

„Ihr seid noch draußen, Jungs?" Svea, eine Freundin von Beta Elodie, kam auf sie zu. Sveas Wolfohren waren so dunkel, wie ihre Haut. Die Haut ihrer beiden Söhne war etwas heller. Sie trug ihren vier Jahre alten Sohn Levi, der an ihrer Schulter eingeschlafen war. Levi würde eines Tages Betawolf des Rudels sein. Der sieben Jahre alte Abbe, ging neben seiner Mutter her und betrachtete ihre zwei Bälle interessiert. Auch er war ohne Rang geboren.

„Darf ich mitspielen?", fragte Abbe. „Ihr spielt Wolfball, oder?"

„Nein. Wir spielen, lasst euren kleinen Bruder baumeln!", maulte Marko, der Kopfüber den Rücken seines Bruders herunterhing. „Und dieser kleine Bruder will runtergelassen werden!"

„Auch gut!" Abbe zuckte grinsend mit den Schultern, während Noah gleichzeitig „Abgelehnt!" trällerte. Marko schnaubte beleidigt.

Abbes Mutter schüttelte den Kopf. „Nein, Abbe. Das spielst du nicht. Jungs? Solltet ihr nicht jetzt nach Hause gehen? Die Sonne geht bereits unter. Eure Eltern erwarten euch sicher schon."

„Wir wollten uns gerade auf den Weg machen", antwortete Noah.

„Sehr schön. Grüßt eure Eltern von mir, ja?" Svea nahm Abbe an die Hand und die drei setzten ihren Weg fort. Levi schnarchte dabei leise und zufrieden.

Auch die Brüder machten sich nun auf den Weg nach Hause. Marko baumelte den ganzen Weg über kopfüber und lachte vergnügt. Was er später aber abstreiten würde.

(c: sasi)

Svea, Levi und Abbe sind Figuren aus meinem kurzen Spin-Off Roman 'Wolf - Die zwei Rudel'.

Außerdem erinnere ich gern noch einmal an meinen neuen Spin-Off Roman 'Harpyie - Der Schwarm'. In diesem kurzen Buch erfahrt ihr mehr über Saira. ;-)