Kapitel 43

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Marko

Der Sandsturm erreichte sie schneller, als erwartet. Sie hatten es gerade rechtzeitig geschafft, dass zweite Zelt aufzustellen und zu sichern.

Starker Wind rüttelte an den Zelten. Die Pferde wieherten. Sie waren an einem der beiden Zelte festgebunden. So, dass sie vor dem Wind und dem Sand abgeschirmt wurden. Finn drückte sich erschrocken an Marko.

„Sind Sandstürme sehr gefährlich?", murmelte er leise.

Marko nickte. „Ich denke schon."

Der Wind heulte wie ein Wolf und Marko überlegte, ob er mitheulen sollte. Vielleicht würde das die Stimmung aufheitern? Er strich mit den Fingern durch Finns Haar. Josefine hatte ihren Kopf in Julias Schoß gelegt, während sich Julia an Leopold kuschelte. Die drei wirkten nervös.

„Hoffentlich hält das Zelt", rief der Elf gegen den tosenden Wind. Er hatte den Arm um Julia gelegt. „Ich will es nicht festhalten müssen..."

„Eher werden wir vom Sand begraben." Julia seufzte. „Meint ihr, den anderen geht es gut?"

Der Wind war so laut, dass sie kaum etwas anderes hörten.

„Das Zelt wird schon halten." Josefine gähnte. Dann verwandelte sie sich in einen großen Löwen und stupste Julia mit einer großen, weichen Pranke.

„Oh! Bist du dieses Mal eine große Katze?" Julia grinste und fuhr mit den Fingern durch Josefs dunkle Mähne. „Eine sehr große Katze."

Leopold schmunzelte, als Julia seinen Arm davonschon, um sich an Josef zu kuscheln. Ihre Füße legte sie auf Leopolds Schoß. „Ach? Josef ist also eine besseres Kissen, als ich?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.

Julia gähnte. „Nein. Aber größer. Und flauschig!"

Josef brummte zufrieden.

„Pass auf, dass Josef dir nicht Julia wegschnappt!" Marko streckte dem lachenden Elf die Zunge raus.

„Leopold muss generell mit Josef und Fiete teilen!", sagte Finn. Er zitterte am ganzen Körper. „Ich will auch was Weiches zum kuscheln!"

„Wie wäre es mit einem Wolf?", schlug Marko vor, woraufhin Finn nickte.

„Na dann!" Marko küsste Finns Stirn und stand auf, um sich auszuziehen.

„Marko! Wir wollen deinen Hintern nicht sehen!" Leopold schnaubte amüsiert. „Ihr zwei seid hier nicht allein im Zelt!"

Marko rollte mit den Augen und streckte ihm die Zunge raus. „Dann guck halt nicht hin!"

Wenig später kuschelte Finn sich an einen großen schwarzen Wolf.

„Na toll... Jetzt bin ich der Einzige ohne Kuscheltier." Leopold verzog das Gesicht.

„Du hast meine Füße!" Julia grinste.

„Toll!" Der Elf wirkte so, als würde er überlegen, Julias Füße zu kitzeln. Doch er entschied sich dagegen. Natürlich tat er das. Sie sah so zufrieden aus, während sie sich an einen dunklen Löwen kuschelte. Und Leopold wollte vermutlich nicht getreten werden. Marko hatte am eigenen Leib erfahren, dass es eine schmerzhafte Idee war, Julia unter ihren Füßen zu kitzeln.

Der Wind heulte erneut und Marko beschloss, dass es an der Zeit war ihm zu antworten.

Agathe

Agathe war wütend. Mehr als nur wütend. Die Vampire verweigerten ihr das Seil und ihre eigenen Leute bekamen nicht heraus, wie es hergestellt wurde. Verärgert schrieb sie einen weiteren Brief an die Vampire. Zunächst bedankte sie sich für die Zusage für Waffen. Danach bat sie erneut um das Seil. Schnaubend wies sie auf die Dringlichkeit ihres Drachenproblems hin.

Hexe - Die KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt