Hexe - Die Königin

Kapitel 81

Emmie

Endlich war das Wochenende da. Emmie saß neben Peyo auf der Bank vor dem Haus und zitterte vor Aufregung. Auch Peyo ging es nicht besser. Sie würden zwei andere ‚Diener' treffen. Wie die beiden Elfen wohl waren? Würden sie nett sein?

Fritz und Paula amüsierten sich über die beiden, doch Emmie ignorierte sie. Man bekam nicht jeden Tag neue Familienmitglieder. Und wenn sie Paula Glauben schenken konnten, dann durften sie Chloe und Benjamin als neue Familienmitglieder betrachten. Das klang zunächst etwas merkwürdig, immerhin waren sie alle ihren Familien gestohlen worden, doch Emmie wollte sich nicht beklagen. Fritz und Paula waren gute Menschen.

Auch Prinzessin Lea hatten sie und Peyo bislang noch nicht getroffen. Ob sie genauso gutherzig war, wie Fritz und Paula?

Als die erwarteten Gäste dann endlich ankamen, standen sie zwei Teenagern gegenüber, die außer Augen- und Haarfarbe keinerlei Ähnlichkeiten aufwiesen. Hatte Fritz nicht gesagt, sie sein Zwillinge? Emmie schnupperte verwirrt an ihnen. Sie rochen ähnlich. Der Junge blinzelte irritiert, während Peyo leise lachte.
„Lea!" Fritz umarmte seine Schwester und schob dann Peyo vor sich und wies Emmie liebevoll an, sich neben Peyo zu stellen. „Nun, dass sind Emmie und Peyo. Meine Frau kennst du ja bereits!"

Paula lachte und umarmte Lea, die Emmie und Peyo interessiert betrachtete. „Es freut mich sehr euch beide kennenzulernen." Sie hielt ihnen die Hand hin. Neben den beiden Teenagern wurde die Prinzessin noch von einem weiteren Elf begleitet, welcher sich beiläufig als Shay vorstellte.

Peyo ergriff ihre Hände als erstes. „Hallo", sagte er leise.

Dann schüttelte Emmie die Hand. „Und das sind Chloe und Benjamin?", brummte sie. „Sehen nicht aus wie Zwillinge. Zumindest riechen sie nach welchen." Sie sah mit gerunzelter Stirn zu den beiden Elfen. „Hi, ich bin Emmie. Das ist Peyo."

„Emmie! Du bist unhöflich!", zischte Peyo ihr empört zu. Die beiden Zwillinge wirkten perplex.

„Ich sehe unserer Mutter sehr ähnlich und Chloe unserem Vater", sagte Benjamin und sah unschlüssig zu seiner Schwester. „Freut mich ebenso. Denke ich."

„Ach! Sie ist nicht die erste, die das zu uns sagt!", verkündete Chloe amüsiert. „Gut, dass mit dem Geruch war neu. Freut mich!" Sie grinste Emmie und Peyo an.

„Spielt ihr gerne Karten?", wollte Peyo wissen. „Oder sollen wir... Hm."

Lea, die genau wie die anderen Erwachsenen die Teenager beobachtet hatte, lachte. „Zwei interessante Teenager hast du da, Fritz", verkündete sie. Dann sah sie zu den beiden Elfen. „Ihr zwei könnt ruhig mit Emmie und Peyo mitgehen. Ich muss etwas Wichtiges mit meinem Bruder besprechen."

„Möchtest du Kaffee? Shay?", fragte Paula den älteren Elfen, während Emmie und Peyo die beiden anderen Teenager mit ins Haus nahmen. Emmie fragte die beiden neugierig, wie Prinzessin Lea so war. War sie nett? Wenn nicht, würde Emmie sie gern beißen. Diese Aussage schien Chloe und Benjamin jedoch zu erschüttern. Peyo seufzte nur.

Lea

Das Werwolfsmädchen und der Elf nahmen ihre Schützlinge mit nach oben, zu ihren Zimmern. Dort wollten sie Karten spielen. Lea begleitete ihren Bruder und ihre Schwägerin in das gemütliche Wohnzimmer und setzte sich in einen der weichen Sessel. Auf dem kleinen Tisch stand Tee, Kaffee und Gebäck. Fritz setzten sich auf ein Sofa. Shay setzte sich auf einen Sessel und sah gelangweilt aus dem Fenster. Er hatte bereits seit dem frühen Morgen schlechte Laune, da er morgens aus dem Bett gefallen war. Lea hatte es laut poltern hören.

„Also? Was verschafft uns die Ehre?", fragte Fritz, kaum hatte er sich hingesetzt. „Dein Brief hat mich beunruhigt. Ist etwas passiert? Brauchst du Hilfe"