Agathe
Agathe hatte viel zu tun.
Dabei war es von geringer Wichtigkeit, dass sie und Marlon gerade erst in ihrem Schloss eingetroffen waren. Kaum stolzierte Agathe durch die Schlosstore, rief sie eine Ratssitzung mit ihren Beratern ein. Marlon schlurfte müde neben ihr her. Während Agathe plante und organisierte, war es seine Hauptaufgabe, nicht einzuschlafen. Dafür war auch später noch Zeit.
Der Vampir kämpfte mit der Uhrzeit und dem grellen Licht der Sonne, welches ihn blendete. Zwischendurch brummte er missmutig.
Ihre Berater versammelten sich innerhalb kürzester Zeit im Großen Ratssaal des Schlosses. Dort beglückwünschten sie Königin und König zunächst zur Heirat, Marlon bekam davon nur wenig mit, und warteten dann begierig auf die Pläne ihrer Königin. Agathe ließ dem schläfrigen Ex-Prinzen ein Glas frisches Schweineblut servieren. Für sie und ihre Berater gab es Tee und Kekse.
„Nun, ich weiß, unsere Hochzeit kam für viele überraschen!" Sie lächelte milde. „Das Land braucht einen König. Das Volk muss sich sicher und versorgt fühlen. Es wird erfreut sein, dass seine Königin einen neuen Partner gefunden hat. Und Das Sumpfland braucht eine Königin. Wir haben vor, unsere Länder in den nächsten Jahren langsam zusammenzuschließen. Dennoch! Ich bin es dem Adel schuldig, auch hier eine Feier auszurichten. Daher werden wir einen großen Ball veranstalten. Um die Hochzeit zu feiern. Der Termin steht bereits fest. Es müssen nur Einladungen verschickt werden. Für diesen Samstag." Auch Lea hatte sie bereits informiert. Noch bevor sämtliche Vorbereitungen getroffen werden konnten.
Marlon nickte träge und schlürfte sein Blut. Agathe verzog das Gesicht.
„Einen Ball?", ihr Finanzberater nickte eifrig. „Allerdings, dass würde dem Adel gefallen. Aber so kurzfristig?"
„Gewiss", stimmte Agathe zu. „Ich möchte einen spektakulären Ball. Ich bin mir sicher, dass lässt sich auch kurzfristig organisieren."
Ihre Berater nickten mit gerunzelter Stirn und warfen sich nervöse Blicke zu. Agathe schnaubte leicht verärgert. „Ich bin unserem Adel ein schnelles Fest schuldig. Alles andere wäre eine Beleidigung. Und natürlich muss der Ball bemerkenswert werden. Standesgemäß. Soweit es in der kurzen Zeit machbar ist", fuhr sie fort. „Wir, euer neue König und ich, wünschen nichts, dass unmöglich ist. Aber es gibt noch mehr. Ein Krieg steht uns bevor, wie Sie alle wissen. Die Rebellen werden angreifen. Bald schon. Ich sah sie in Visionen. Wir bereiten seit drei Jahren alles für einen nahenden Angriff vor, egal welche Maßnahmen wir ergriffen, die Visionen blieben dieselben. Nun ist es so weit. Ich möchte, dass alle Truppen sich sammeln. Und ich möchte, dass die jungen Kadetten der Militärschule ebenfalls einberufen werden! Wir brauchen jeden Mann und jede Frau! Außerdem müssen wir weiterhin die Grenzen überwachen. Und noch etwas! Hat man meine Jüngste inzwischen gefunden? Ich möchte sie bei meinem Sieg", sie sah kurz zu Marlon, „bei unserem Sieg an meiner Seite haben! Und wir werden Siegen!"
Marie
Theo saß auf Maries Bett. Es war spät und sie hatte ihn in ihr Zimmer geschmuggelt. Elin hatte nichts dagegen. Allerdings ahnte sie nichts von der Beziehung der beiden. Inzwischen schlief sie jedoch. Marie hatte einen Brief von ihren Eltern bekommen, welcher an sie und an Theo gerichtet war. Daher hatte sie ihn in ihr Zimmer geholt, um diesen in Ruhe mit ihm zu besprechen.
Am Anfang des Briefes stand eine gute Neuigkeit für Theo, welche ihn fast Freudensprünge machen ließ. Seine Mutter erwartete ein weiteres Kind. „Ich hoffe, wir sind zuhause, wenn mein Bruder oder meine Schwester endlich da ist!", flüsterte er aufgeregt. Er wollte Elin nicht wecken.
„Vielleicht. Aber das ist nicht alles", sagte Marie leise. „Der Rest des Briefes ist weniger erfreulich."
Sie saß neben ihm und hielt den Brief in ihren zitternden Händen.

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Hexe - Die Königin
FantasyEtwa drei Jahre sind vergangen, seit Julia entführte wurde und mit den Elfen in die Steppe floh. Fritz hat sich dem Aufstand angeschlossen und versucht weitere Unterstützung zu finden. Er ist fest entschlossen, die Königin zu stürzen und bittet Paul...