Kapitel 13

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Lea

Die Schüler waren angekommen und bezogen ihre Zimmer. Morgen würde der Unterricht beginnen. Lea genoss den ersten Schultag, wenn die Schüler ankamen, neue Freundschaften geschlossen wurden und sie die Schüler des ersten Jahrgangs begrüßen durfte. Es waren sehr wenige gewesen. Eine kleine Gruppe von zehn Schülern, von denen die meisten ihre Magie spät bekommen hatten. Und fast alle waren Heiler. Seher gab es keine und nur zwei junge Zauberer, die manipulierende Magie nutzen konnten.

Jetzt, am Abend, saß sie in ihrem Wohnzimmer und trank erschöpft von der Aufregung eine Tasse Kaffee. Benjamin und Chloe waren vor etwa einer Stunde aus der Wäscherei zurückgekommen. Sie konnte die beiden in ihrem Zimmer lachen hören. Die beiden lachten nur, wenn sie unter sich waren. Lea genoss das fröhliche Geräusch. In dem kleinen Apartment teilten sich die beiden ein Zimmer, doch in Leas Anwesen, in welchem sie alle einen großen Teil der Ferien verbracht hatten, hatten beide ihr eigenes Zimmer, welches nach ihren Wünschen eingerichtet worden war.

Shay kam mit einer Dose voller Kekse in das Wohnzimmer und ließ sich neben sie fallen. „Langer Tag, nicht wahr?", sagte er.

„Allerdings. Fandest du die Stimmung unter den Schülern heute auch merkwürdig?"

„Ich habe nicht viel von den Schülern gesehen, aber ... Ja... Etwas war seltsam. Aber ich kann nicht genau sagen, was."

„Mir geht es genauso. Ich weiß nicht... Erst so wenige neue Schüler und jetzt diese seltsame Stimmung." Sie lehnte sich an ihren besten Freund. Shay legte sofort den Arm um sie.

„Meinst du, dass ist ein schlechtes Zeichen?"

„Ich bin keine Seherin, Shay."

„Könnte die Königin in Erfahrung bringen, ob es ein schlechtes Zeichen ist?"

„Vielleicht? Wenn sie es wollte... Aber Mutter ist voll und ganz darauf konzentriert Julia zu finden." Lea seufzte. „Ich mache mir Sorgen."

„Du machst dir in letzter Zeit immer Sorgen, Lea. Vielleicht solltest du dir einfach mal keine Sorgen machen?" Er zwinkerte ihr zu.

Lea prustete. „Shay!"

„Was denn?" Sein grinsen wurde breiter. „Das war nur ein Vorschlag."

Jemand klopfte am Türrahmen. Die beiden Freunde sahen auf. Dort standen Benjamin und Chloe. Letztere rollte genervt mit den Augen.

„Können wir was von den Keksen haben?", fragte Benjamin leise.

Die Zwillinge hatten beide hellblondes, fast weißes, dünnes Haar, graue Augen und ebenso graue Libellenflügel. Doch ihre Gesichtszüge waren vollkommen verschieden. Benjamin hatte ein sehr kantiges Gesicht, während Chloes rundes Gesicht eine Stupsnase und viele Sommersprossen zierte.

„Außer ihr habt damit noch etwas vor?", murmelte Chloe leise. Ihr Bruder biss sich amüsiert auf die Unterlippe.

„Und was genau sollen wir bitte mit den Keksen vorhaben ihr Rabauken?", schnaubte Shay. „Nehmt euch ein paar Kekse und dann ab ins Bett. Ihr müsst morgen früh raus."

Beide Teenager stöhnten und nahmen sich jeweils zwei Kekse aus der Dose. Dann verschwanden sie wieder in ihr Zimmer.

„Frech!" Shay lachte. „Obwohl... Mir viele da das ein oder andere ein!"

„Du warst schon immer sehr kreativ. Was möchtest du mit den Keksen machen? Hm? Shay?"

„Etwas verruchtes. Etwas unvernünftiges! Etwas... Erotisches!"

„Erotisch?" Lea zog die Augenbrauen hoch.

„Ja!" Shay zwinkerte ihr erneut zu. Sie rollte mit den Augen.

Hexe - Die KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt