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-Erwins Sicht-

Am selben Abend erhielt ich eine Email von Mike. Ich grinste und lehnte mich in meinen Bürostuhl zurück. Mike fragte mich, wann wir unser Gespräch fortsetzen würden. Sofort antwortete ich ihm und fragte, wann er denn Zeit hätte.

Morgen Abend.

Ich verriet Mike meine Adresse und wünschte ihm eine gute Nacht, ehe ich meinen Laptop zuklappte und auf den Sub herabblickte, der zu meinen Füßen kniete. Er sah mich mit seinen großen Augen an und wartete sehnsüchtig auf weitere Anweisungen.

,,Steh auf und lehn dich über meinen Schreibtisch", sagte ich und so kam es, dass dieser Sub sich vom Boden erhob und seinen nackten Oberkörper über den Tisch beugte. Ich stellte mich unmittelbar hinter hin, betrachtete seinen Hintern und öffnete meinen Gürtel.

[...]

,,Dürfte ich Sie kurz stören, Herr Smith?", ertönte Karinas Stimme. Ich wandte meinen Blick von dem Roman, den ich momentan las, ab und richtete ihn auf meine Bedienstete. ,,Ihr Gast ist da", sagte sie. Ich hatte sie darum gebeten, mich über Mikes Ankunft zu informieren, da ich ihn persönlich in Empfang nehmen wollte.

,,Danke, Karina."

Ich legte das Buch auf den Glastisch und begab mich zu meiner Haustür, die ich dann öffnete. ,,Es freut mich sehr, dass du meiner Einladung zugesagt hast", sagte ich an Mike gerichtet, dessen Blick ganz auf mir lag. ,,Wie hätte ich diese Einladung ablehnen können?"

Als Mike meine Villa betrat, nahm ich ihm seine Jacke ab und hing sie an einen Kleiderhaken. ,,Danke", erwiderte der Blondhaarige. Er blieb für einen Moment stehen und betrachtete den großen Eingangsbereich.

,,Ihre Villa ist wirklich sehr beeindruckend, Erwin", brachte er hervor. Ein stolzes Grinsen erschien auf meinen Lippen. ,,Das ist sie", stimmte ich ihm zu, ,,dank meiner eigenen Modemarke kann ich mir sehr vieles ermöglichen."

,,Das macht dich um einiges interessanter", erwiderte der Blondhaarige. Ich genoss das Kompliment und den Fakt, dass Mikes Gesichtsausdruck mir ebenfalls verriet, wie beeindruckt er war. Er wirkte wacher und interessierter. Ich freute mich schon darauf, seine Reaktion auf mein Spielzimmer zu sehen. Aber eins nach dem anderen.

,,Ich hoffe, du hast Hunger. Es gibt Steak, gebratene Kartoffeln und verschiedene Salate", zählte ich auf und fuhr dann fort, ,,wenn dein Herz etwas anderes begehren sollte, werde ich für dich etwas anderes anrichten lassen - das sollte kein Problem sein."

,,Sie sind sehr gastfreundlich", erwähnte Mike beiläufig, während ich ihn in mein Esszimmer führte. ,,Stellen Sie meine Freundlichkeit etwa in Frage?", wollte ich wissen, wobei meine Frage eher eine Feststellung war. ,,Sie möchten mich mit allen Mitteln ins Bett bekommen, nicht wahr, Herr Smith?"

Ich grinste.

,,Du wirst in Zukunft eine andere Anrede mir gegenüber in deinen Mund nehmen", sagte ich und beobachtete dabei die Reaktion des Mannes, der neben mir den Flur entlanglief. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ihm meine Worte gefielen.

,,Welche Anrede schwebt Ihnen denn vor?", fragte Mike nach einer kurzen Stille - Ich hatte ihn dort, wo ich ihn haben wollte. ,,Wie gefällt dir mein Herr?" Das kaum erkennbare Schmunzeln auf seinen Lippen reichte mir als Antwort.

Als wir vor dem Esszimmer zum Stehen kamen, öffnete ich die Tür und gewährte Mike den Vortritt. Er sollte einen respektvollen Eindruck von mir haben und mir ebenfalls mit Respekt gegenübertreten.

,,Vielen Dank", sagte Mike. Ich zog die Tür hinter uns zu, bevor wir uns an den langen Tisch setzten. Ich nahm am Kopfende Platz, während Mike sich rechts von mir setzte. ,,Bedien dich ruhig", sagte ich, woraufhin Mike dem nachkam und seinen Teller mit Fleisch und Kartoffeln füllte.

Das Fleisch war das teuerste der Gegend. Die Nutztiere, die für das Fleisch geschlachtet wurden, gehörten der Familie Braus. Diese Tiere durften wesentlich älter werden und ein besseres Leben genießen als gewöhnliches Rind. Ihre Aufzucht war um einiges aufwendiger und sie wurden nicht mit Medikamenten vollgestopft. Demnach war das Fleisch hochwertig und teuer.

,,Sie sind ein ruhiger Mann, Mike", sagte ich während des Essens. Bei dem kleinen Zusammenkommen von Eren und Levi hatte meine Aufmerksamkeit nur auf Mike gelegen. Wir hatten uns unterhalten und ich hatte ihm angedeutet, dass ich gewisse Interessen hatte. Er war sofort darauf angesprungen, auch wenn sein Redeanteil gering gewesen war.

,,Ich genieße die Ruhe", erwiderte Mike, während er das saftige Steak schnitt und das herausgeschnittene Fleisch in seinen Mund führte. Ich betrachtete diesen Mann für einen Moment - er saß aufrecht und schien Manieren zu haben. Ich grinste.

,,Ich hoffe sehr, dass ich deine Stimme während unserer Zweisamkeit öfter hören werde", sagte ich. Mike legte das Besteck auf Seite und wandte seinen Blick zu mir. ,,Sie wollen mich schreien hören?" Ich befeuchtete meine Lippen. ,,Schreien, stöhnen, wimmern... betteln."

Ich wollte so vieles.

Mein Gegenüber schluckte leicht. ,,Ich habe das Gefühl, dass Sie das Essen überspringen möchten", meinte Mike, womit er nicht ganz Unrecht hatte; am liebsten würde ich ihn hier und jetzt auf die Knie zwingen. ,,Genieß das Essen, der Abend wird noch sehr lang werden", war alles, was ich sagte.

,,Ich bin sehr neugierig auf das, was mich erwarten wird, Erwin", erwiderte Mike, ,,ich hatte seit längerem keinen Partner mehr, der mich Leiden sehen wollte - von dem ich Leid und Schmerz erfahren wollte." Ich hob eine Augenbraue. Er sehnte sich so sehr danach?

,,Sie sind geschieden", fing ich an, ,,haben Sie mit Ihrem Ex-Mann solche Erfahrungen gemacht?" Mein Gegenüber nickte. ,,Mein Ex-Mann hat sich ebenfalls in dieser Szene aufgehalten. Er ist derjenige, der mir diese Welt gezeigt hat. Irgendwann sind wir andere Wege gegangen. Er hat eine junge Frau kennengelernt."

,,Vermissen Sie ihn?", hakte ich nach. Mike brauchte einen Moment, um mir eine Antwort geben zu können. ,,Ich habe ihn vermisst", antwortete er schließlich, woraufhin ich eine Augenbraue hob. ,,Ich hoffe, Sie suchen in mir keinen Ersatz für ihn. Das wäre nicht in meinem Interesse." - ,,Das tue ich nicht..."

,,Dann werde ich dir nach dem Essen mein besonderes Zimmer zeigen", informierte ich Mike. ,,Sie haben ein Zimmer extra für Ihre Vorlieben?", hakte er nach. Ein Grinsen erschien auf meinen Lippen. ,,Die meisten Menschen investieren ihr Geld gerne in ihre Hobbys."

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Nothing more than... [ErwinxMike]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt