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-Erwins Sicht-

Ich wünschte meinem Chauffeur einen schönen Abend, bevor ich die Tür meiner Villa öffnete und diese betrat. Meine Angestellten waren bereits nach Hause gegangen und im Eingangsbereich war es dunkel. Ich machte das Licht an und ging die Treppen hoch in den Flur, in dem mein Schlafzimmer lag.

Ich runzelte meine Stirn, als ich Licht in meinem Zimmer scheinen sah. Ich öffnete die Tür und sah Mike in meinem Bett liegen. Ich zog die Tür hinter mir zu und näherte mich meinem Bett, bevor ich mich zu ihm auf die Bettkante setzte.

Mike schlief. Seine Augenlider waren geschlossen und seine Atmung war ruhig. Ich legte meine Hand auf seine nackte Haut und ließ sie über seinen Körper wandern. Mike schien keinen Alptraum zu haben, so friedlich er in meinem Bett lag. Vielleicht träumte er gar etwas schönes.

Während ich Mike zärtlich berührte, fielen mir die ganzen Schnittwunden auf seinem Körper auf. Er musste sich beim Rasieren geschnitten haben. Das trockene Blut klebte auf seiner glatten Haut. Ich würde mich später um diese kleinen Verletzungen kümmern. Wie hatte er es geschafft, sich so oft zu schneiden? War die Klinge des Rasierers nicht in Ordnung gewesen?

Ich ließ meine Finger in seinen bloden Haaren verschwinden und betrachtete sein Gesicht. Mikes Gesichtszüge waren weich und ich konnte nicht anders, als seine Lippen zu berühren. Sie fühlten sich weich und warm unter meinen Fingerkuppen an. Ich hatte keinen Grund mehr, ihn zu küssen.

Mike tat bereits alles, was ich von ihm wollte. Ich hatte ihn erfolgreich in seiner Entscheidung, das Kind zu behalten, beeinflusst - Er würde es abtreiben. Also warum konnte ich meinen Blick nicht von ihnen abwenden?

,,Du bist ein Idiot, Mike", brachte ich hervor. Ich hatte nicht erwartet, dass er schon an diesem Abend in mein Zimmer kommen würde, damit ich Sex mit ihm haben konnte. Ich hatte Mike testen wollten, ich hatte sehen wollen, ob er tatsächlich in mein Zimmer kommen und etwas so bizarres tun würde. Meine Worte waren so mächtig, dass Mike ihnen ohne Widerrede Folge leistete.

,,Erwin...?"

Mikes Augenlider öffneten sich und er blickte mir in die Augen. Meine Hand lag auf seiner Wange und meine Gesichtszüge wurden weicher, als ich in seine Augen blickte.

,,Was machst du hier?", wollte ich wissen, auch wenn mir bewusst war, weshalb er hier war. ,,Du wolltest doch-", begann Mike, doch ich unterbrach ihn. Das war nicht das, worauf ich hinaus wollte. ,,Ich will wissen, was du hier machst", wiederholte ich. Mike war nicht hier, weil er das hier wollte. Er war hier, weil er glaubte, dass ich das hier wollte.

,,Ich verstehe die Frage nicht."

Ich schüttelte den Kopf und ließ meine Hand über Mikes Brust wandern bis hinunter zu seinem Bauch. ,,Hast du die Schnittwunden versorgt?" Mike nickte und ließ mein Handeln nicht aus den Augen. Er wirkte nervös und er rührte keinen Muskel. ,,Hast du Angst?"

,,Du wolltest mit mir schlafen, bevor ich den Termin in der Klinik hinter mir habe", hauchte Mike. Er wartete tatsächlich darauf, dass ich Sex mit ihm hatte. Ich streichelte Mikes Körper. ,,Ich möchte, dass du mir in die Augen siehst und mir sagst, dass du mit mir schlafen möchtest", sagte ich und wie ich es mir gedacht hatte, sagte Mike kein Wort.

Ich ließ die Luft in meiner Lunge entweichen und erhob mich von dem Bett. Dann lockerte ich meine Krawatte und verschwand in meinem Badezimmer, das ich durch mein Zimmer betreten konnte.

Ich stieg unter die Dusche, versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Ich machte mich frisch, band mir ein Handtuch um meine Hüfte und ging in mein Schlafzimmer zurück. Mike lag nach wie vor in meinem Bett. Ich setzte mich zu ihm und blickte in seine müden Augen. Ich sagte kein Wort, als ich mit meiner Hand durch sein blondes Haar strich und seine Wangen berührte.

Ich beugte mich zu ihm runter, legte meine Lippen auf seinen Mundwinkel und hielt für einen Moment inne. Ich küsste ihn nicht. Meine Lippen berühren lediglich seine Haut.

,,Ich würde für dich auf die Knie gehen und darum betteln, dass du das Safeword nennst, Mike. Du hast ja keine Ahnung", hauchte ich gegen seine Lippen. ,,Du... wolltest gar nicht mit mir schlafen", stellte Mike dann fest. Ich nickte und erhob mich so weit, dass ich in Mikes Augen blicken konnte. Es war interessant, zu sehen, wie weit Mike für mich gehen würde. Was musste ich tun, damit er das Safeword nannte und mich von sich stieß?

Ich war erschöpft.

,,Weshalb bin ich dann hier? Es war mir vorher verboten, dein Schlafzimmer zu betreten", brachte Mike über seine Lippen. ,,Du hast Recht, das war dir verboten, mein Schlafzimmer zu betreten", bestätigte ich. ,,Soll ich gehen...?"

Ich beobachtete Mikes Blick, der über meinen nackten Oberkörper wanderte. Während unseren Sessions trug ich meine Kleidung, ich zog sie erst aus, wenn wir Sex hatten. Ich hingegen hatte die Möglichkeit, Mike viel öfter nackt zu sehen. Ich war seinen Anblick gewohnt und doch konnte ich meinen Blick nicht von ihm abwenden.

,,Du darfst bleiben."

Mike nickte und blieb auf der Matratze liegen. ,,Möchtest du bleiben?", war das Nächste, das ich wissen wollte. Mike nickte erneut und ich merkte, dass ihn die Müdigkeit überkam. Ich streichelte durch sein Haar. ,,Wirst du dich zu mir legen?", fragte Mike. Das klang nicht wie eine Frage, sondern viel mehr wie eine Bitte.

Ich dachte mir nicht viel dabei, als ich mich neben Mike legte und uns zudeckte. Wir berührten uns nicht, sondern sahen uns lediglich an.

,,Bin ich dir wirklich so wichtig, Erwin?", hauchte Mike, während seine Augen immer wieder zufielen. ,,Du tust Dinge, von denen du behauptest, sie nicht tun zu werden. Wir liegen gemeinsam in einem Bett... du küsst mich", erklärte er. ,,Du klingst so, als würdest du daran zweifeln." Mike rückte näher zu mir. Sein Kopf lag auf meiner Brust und seine Tränen fanden ihren Weg auf meine Haut.

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Nothing more than... [ErwinxMike]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt